Neue Erziehungsmaßnahmen.

Wir setzten uns gegenüber den Schulleiter und warteten darauf, was er sagen würde. "Erstmal heiße ich sie herzlich willkommen und freue mich darauf, dass sie es so kurzfristig einrichten konnten heute diesen Termin wahrzunehmen." sagte er und lächelte.

"Wir kommen einfach gleich zur Sache." ergänzte er und schlug eine Mappe auf. "Ihr Töchter sind beide in der Schule nicht sonderlich gut, stören häufig den Unterricht und hören nicht auf Anweisung des Personals. Neben der beispielhaften Missachtung der Schulordnung am gestrigen Tag wurden ihre Töchter für ein Resozialisierungsprogramm vorgeschlagen." sagte er ohne von seinen Unterlagen aufzuschauen.

"Bitte, wie bitte?" führte meine Mutter aus. "Es geht um eine Forschungsidee bei der junge Menschen wieder Benehmen beigebracht werden soll. An der Universität Göttingen haben mehrere Professoren ihre Habilitation diesem Thema gewidmet und haben ein detailliertes Programm ausgearbeitet." sagt der Schulleiter erklärend.

Meine Eltern schauen sichtlich verwirrt und so weit ich das beurteilen kann, sind Julias Eltern entsprechend durcheinander. "Ähm und was heißt das jetzt genau?"

"Im Prinzip geben sie uns als Schule die Erlaubnis, jegliche Strafe für ihre Töchter festzulegen. Von Fleißaufgaben, Demütigung bis hin zu körperlichen Strafen geht die Erlaubnis. Tatsächlich umgesetzt werden muss nicht davon. Je nach Bedarf richtet sich eine Lehrkraft dann nach einen von den Professoren ausgearbeiteten Plan, der die genaue Art der Strafe festlegt." sagt der Schuldirektor scheinbar in der Hoffnung nun keine weiteren Fragen zu bekommen.