Datingapps checken

In der Suite zog ich mir dann doch auch Sakko und Hemd aus und warf mich nur in Unterhose ins Bett. Doch da es warm war - und ich horny war - streifte ich nun auch diese ab und lag nackt da.

Ich griff zu meinem Smartphone und beschloss, die Datingapps zu checken, die ich schon gestern bei meiner Ankunft vorsorglich angeworfen hatte, damit sie durch das GPS Signal über meinen Aufenthalt in der City informiert wurden.

Zuerst öffnete ich Tinder. Schon nach einigen Swipes gab ich wieder auf, fand ich dort doch nur die übliche Mischung aus Romantik-Suchenden und offensichtlich-AI-generierten Fakes, die mit Bitcoin warben. Zumindest bildete ich mir das ein, als ich nur Asiatinnen vor generischem Hintergrund angezeigt bekam. Die armen echten Asiatinnen auf tinder ...

Als nächstes griff ich zur Swinger Dating App meines Vertrauens und erstellte ein ortsbezogenes Inserat für meinen Aufenthaltsort. Große Hoffnung machte ich mir nicht, da die App primär im deutschsprachigen Raum beliebt ist, aber manchmal finden sich dort auch abenteuerlustige Touristen. Ich editierte den Text eines älteren Inserats, mit dem ich schon einiges an Glück hatte. Dort ließ ich wissen, auf welche Qualitäten man bei mir zählen kann, und ließ auch sonst mein Ego etwas durchscheinen. Kurzerhand entschloss ich mich ein heißes Foto aus dem Hotelzimmer einer vergangenen Reise anzuhängen, auf dem ich im Anzug posierte, aber man meine Erektion durch die Hose gut erkennen konnte. Etwas "in your face", aber nicht zu sehr, das traf mich gut.

Zu guter letzt öffnete ich die App, die Tinder nachempfunden war, aber die auf eine etwas explizitere Zielgruppe abzielte. Dort konnte man neben (einigermaßen expliziten, aber nicht ganz expliziten) Fotos, Alter, Orientierung, und dem üblichen Text auch seine Vorlieben und konkretes Gesuche angeben, zB Konstellationen und Fetische. Bei den Konstellationen war ich sehr an klassischen Frau-Mann Dates so wie auf Dreier in allen Varianten interessiert, außerdem gab ich an, immer offen für heiße Parties zu sein - auch wenn das auf Reise eher nicht so oft passierte. Meine Fetischliste war ... lang. So lang, das ich mir selber seltsam vorkam, und begann, die Liste etwas aufzuräumen. Am Ende stand dort noch, was mir gerade am meisten das Blut in die Lenden trieb: Exhibitionismus/Zusehen, Spielzeug, Lingerie, Intimbehaarung, und meine neueste Entdeckung: Pegging. Fetische eben. Das ganze auch zusätzlich auf Englisch.

Und schon begann ich, durch die Profile zu swipen, die mir die App mittels meiner Präferenzen (Frau oder Paar, mitte 20 bis open end, nicht weiter als 5km entfernt) gefunden hatte. Anders als daheim in der Kleinstadt waren das mehr, als ich mit kostenlosem Konto an einem Tag swipen durfte, also ließ ich mir Zeit und betrachtete alle Profile ausführlich. Obwohl die Fotos dort keine Nacktheit und erst recht keine Sexualität zeigen durften, war doch das ein oder andere Profil dabei, das mich anmachte. War es die clevere Ausutzung von gerade-nicht-nackt auf den Fotos, war es der versaute Text, es war einiges dabei.

Als ich gerade am Swipen war, meldete die App auf einmal einen Ping, also eine Kontaktaufnahme von jemandem, dem ich beim Swipen noch nicht begegnet war. Als ich die Ping Meldung öffnete und das Profil auf meinem Bildschirm erschien war ich überrascht, was ich dort zu sehen bekam.