Eine ganz normal Ehe
Zumindest für uns
Chapter 1
by Jan1974
Ich heiße Jan. Anfang fünfzig, graue Haare, ein bisschen Bauch – ein Körper, der gelebt hat, aber nicht aufgegeben hat. Ich bin kein Adonis, und ich habe auch nie einer sein müssen. Ich weiß, wer ich bin, was ich will, und vor allem: wen ich liebe.
Sonja.
Meine Frau. Seit dreißig Jahren. Schwarze, lange Haare, volle Lippen, ein Lächeln, das Raum einnimmt. Ihre Figur ist rund, weich, einladend – und sie weiß genau, wie sie sich bewegt. Ihr Kleidungsstil? Selbstbewusst weiblich – und je nach Laune durchaus auch provokant. Ein enger Rock, der gerade so viel zeigt, dass die Fantasie verrückt spielt. Ein tiefes Dekolleté, ein knapper Ausschnitt am Rücken. Wenn sie sich in Schale wirft, dann weiß sie, dass die Blicke ihr gehören. Und sie genießt das.
Was uns verbindet, ist mehr als nur Ehe. Es ist Vertrautheit, Lust, ein gemeinsames Spiel. Seit Jahren erkunden wir gemeinsam die Welt des Swingens. Wir haben Paare getroffen, Frauen, Männer. Manchmal geplant, manchmal völlig spontan. In fremden Wohnzimmern, Hotelzimmern, in Clubs. Und gelegentlich auch an Orten, die man vielleicht nicht erwarten würde – im Park, am See, im Halbschatten eines Strandabends, wenn die Luft warm und die Blicke ein bisschen mutiger werden.
Sonja ist offen, neugierig – und sie liebt Frauen. Nicht nur als Spielerei für Männerfantasien, sondern mit echter Lust. Mit manchen war es zärtlich, spielerisch, mit anderen wild und fordernd. Ich habe oft gesehen, wie sie aufblüht, wenn eine Frau sie berührt, küsst, verführt. Und manchmal habe ich zugesehen – und jedes Mal gespürt, wie heiß das Feuer in mir brennt. Und manchmal war ich mittendrin.
Nicht immer bin ich der, der nur zuschaut. Oft bin ich Teil des Spiels. Manchmal nehmen wir uns zusammen jemanden vor, manchmal sind wir Teil einer größeren Dynamik. Aber ich habe gelernt, wie besonders es sein kann, einfach zurückzutreten, die Kontrolle abzugeben – oder sie zu behalten.
Es gibt Abende, da liebe ich es, ihr zuzusehen. Zu beobachten, wie sie sich einem anderen hingibt – ob Mann oder Frau. Wie sie genießt, sich öffnet, völlig im Moment aufgeht. Und es gibt Momente, da sage ich ihr genau, was sie tun soll. Mit wem. Wie. Wann sie mich anschauen soll – oder gerade nicht. Manchmal bin ich der Dirigent. Manchmal der Zuschauer. Und manchmal einfach nur der Mann, der danach mit ihr nach Hause geht und spürt, dass niemand sie so kennt wie ich.
Für manche klingt das fremd. Für uns ist es ehrlich. Es ist kein Bruch mit der Treue, sondern ein anderes Verständnis davon. Ein offener Raum, den wir zusammen gestalten. Mit Lust, mit Spiel – und mit einem tiefen Vertrauen, das wir nicht mehr hinterfragen müssen.
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