Der Sommerurlaub

Die ersten Kilometer vergingen wie im Flug. Die Straßen waren noch leer, die Sonne hatte den Horizont kaum berührt, als wir die Grenze der Stadt hinter uns ließen. Ich fuhr, Sonja neben mir – Beine überschlagen, das Kleid leicht verrutscht, gerade so, dass es nichts Preisgab, aber alles versprach.

Ich wusste, dass sie drunter nichts trug. Sie hatte mir das mit einem verschwörerischen Grinsen zugeflüstert, noch bevor wir die Wohnungstür abschlossen. Und jetzt saß sie da, legte langsam das eine Bein über das andere, und ich konnte kaum anders, als immer wieder rüberzuschauen. Ihr Kleid war aus dünnem Stoff – bei jedem Sonnenstrahl schien es fast durch. Und jeder Knopf saß wie eine Einladung.

„Nicht so starren, du sollst fahren“, sagte sie irgendwann – aber sie lachte dabei, und ihre Hand wanderte zum Handschuhfach. Ein leises Klacken, dann schob sie die Klappe wieder zu – und ich sah, wie sie eins ihrer kleinen Spielzeuge in der Hand hielt. Klein, kabellos, ferngesteuert. Wir kannten das Spiel schon.

Wir hatten diese Reise lange geplant – zwei Wochen raus aus allem, nur wir zwei. Ein kleines Steinhaus, versteckt in den Hügeln oberhalb der Küste, mit weitem Blick aufs Meer. Keine Nachbarn in Sichtweite. Ein Garten, eingerahmt von alten Olivenbäumen. Ein großer, glasklarer Pool, nachts beleuchtet. Und das Beste: ein Whirlpool auf der Terrasse, offen zum Sternenhimmel.

Allein die Bilder in der Anzeige hatten uns schon aufgeheizt – so viel Platz, so viel Privatsphäre. Die Vorstellung, Sonja nackt im Pool zu sehen, mit einem Glas Wein in der Hand und nassen Haaren über den Schultern… ich hatte die Szene schon dutzendfach in meinem Kopf durchgespielt.

„Ich kann's kaum erwarten, dort zu sein“, murmelte sie, als hätte sie meine Gedanken gelesen. „Ein bisschen Sonne, ein bisschen Wein... und ganz viel Zeit, um unanständig zu sein.“

Ich lächelte nur. Wir hatten noch Stunden Fahrt vor uns – aber in meinem Kopf war der Urlaub längst begonnen.