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Chapter 31

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Helen stellt James zur Rede

Helen stand noch immer vor der Tür ihres Schlafzimmers. Sie zögerte die Begegnung bewusst hinaus, ihre Hand lag schwer auf der Klinke. Sie schwor, dass sie James' Geschmack noch immer auf ihren Lippen und auf ihrer Zunge spüren konnte. Diesen Geschmack hatte sie schon so oft im Mund gehabt, wenn sie ihn für ihr Liebesspiel bereit machte oder ihm eine besondere Freude schenken wollte. Aber jetzt kam er nicht davon, dass sie ihm einen geblasen hatte – er stammte von Silvia. Die Erkenntnis hatte sie wie ein Donnerschlag in Silvias Zimmer getroffen, aber da hatte sie sich nichts anmerken lassen. Jetzt drehte sich beinahe ihr Magen um und sie war von einer seltsamen Mischung aus Wut und Neugierde erfüllt.

Sie stieß die Tür auf und trat ein. James lag ausgestreckt auf dem Bett, einen Arm über das Gesicht gelegt, und schlief. Dieser Anblick, er sah so friedlich und schutzlos aus, minderte kurz ihre Entschlossenheit, aber dann kam die Erinnerung an seinen Geschmack an Silvia zurück.

„James“, weckte sie ihn mit leiser, aber fester Stimme.

Er streckte sich, stöhnte und blinzelte zu ihr auf. „Helen? Wie spät ist es?“

„Ziemlich spät“, ätzte sie und verschränkte die Arme. Sie stand am Fußende des Bettes und blickte ihn unerschrocken an. „Aber ich hoffe, es ist noch nicht zu spät für uns. Wir müssen reden.“

James setzte sich auf und rieb sich den Schlaf aus dem Gesicht. „Was ist los?“, fragte er mit einem benommenen, besorgten Tonfall.

Helen holte tief Luft und wählte ihre Worte sorgfältig.

„Mir ist etwas Seltsames aufgefallen, als ich vorhin bei Silvia war. Etwas ... das ich von woanders her wieder erkannte.“

James runzelte die Stirn und war sichtlich verwirrt. „Was meinst du?“

Helen kniff ihre Augen zusammen. Ihr wurde schlagartig klar, dass sie ihn unmöglich mit der ganzen Wahrheit konfrontieren konnte. Wie sollte sie erklären, wie sie den Geschmack in Silvias Schoß entdeckt hatte? Sie plapperte das Erstbeste heraus, was ihr in den Sinn kam. “Dein Rasierwasser, James. Ich habe es an ihr gerochen.“

Sein Gesicht wurde blass, seine Lippen öffneten sich, als wollte er antworten, aber er brachte keinen Ton heraus. Er saß buchstäblich auf den Beweisen seiner Missetat. Die verräterischen Flecken auf dem Bettlaken sprachen für sich. Er hatte die Bettwäsche nicht gewechselt, weil das mitten in der Nacht noch verdächtiger gewesen wäre. Außerdem wusste er gar nicht, in welcher Umzugskiste er die Ersatzlaken finden konnte.

Helen fuhr mit scharfer Stimme fort: „Möchtest du mir vielleicht erklären, wie das sein kann?“

James hob abwehrend beide Hände. „Helen, es ist nicht so, wie du denkst. Ich schwöre es.“

„Dann klär mich auf“, forderte sie eisig.

Er stammelte. “Ich ... Silvia kam letzte Nacht ins Badezimmer. Als ... äh ... als ich gerade aus der Badewanne stieg. Es war uns beiden peinlich, okay? Sie hat mich erschreckt und wir sind zusammengestoßen. Völlig unabsichtlich. So hat sich der Duft wahrscheinlich auf sie übertragen.“

Helen starrte ihn an, ihr Gesichtsausdruck war nicht zu deuten. „Du bist mit ihr zusammengestoßen?“, wiederholte sie langsam.

„Ja!“, rief er laut, seine Stimme klang ****. “Es war ganz harmlos, ich schwöre! Ich habe zunächst nicht einmal bemerkt, dass sie es war – ich dachte, du wärst es.“

Helen hob die Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. „Und du hast nicht daran gedacht, mir das zu erzählen?“

James schaute zu Boden, die Schuld stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Ich wollte keine große Sache daraus machen. Es war schon so peinlich genug.“

Helen sagte eine ganze Weile lang nichts, sondern musterte ihn nur von oben bis unten. Schließlich stieß sie ein kaltes, freudloses Lachen aus. „James, du warst schon immer ein schlechter Lügner.“

Er sah erschrocken auf. „Ich lüge nicht!“

„Vielleicht nicht ganz“, gab sie zu, ihre Stimme war jetzt leiser, aber immer noch skeptisch. „Etwas mag an deiner Geschichte dran sein. In diesem Haus geht mehr vor sich, als man auf den ersten Blick sieht. Das wissen inzwischen wir beide. Wenn etwas passiert ist, steckt Margot dahinter ...“

James schüttelte vehement den Kopf. „Es ist gar nichts passiert, Helen. Ich verspreche es dir.“

Sie seufzte, ihre Wut ließ etwas nach, verschwand aber nicht ganz. „Na gut. Aber wenn ich herausfinde, dass du mir etwas verheimlichst, James, dann ...“

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