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Chapter 11
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Helen blüht auf
Helen wanderte durch die schwach beleuchteten Flure des weitläufigen Hauses und hielt die Weinflasche wie einen Rettungsanker fest. Immer wieder gönnte sie sich einen tiefen Schluck. Die bedrückende Stille war für sie unerträglich geworden, jedes Knarren und Ächzen des Hauses verstärkte ihre Einsamkeit. Sie fühlte sich entwurzelt, ihre Gedanken wirbelten durcheinander, während sie eine Zimmerflucht nach der anderen durchquerte.
Schließlich betrat sie einen Wintergarten, den sie noch nie zuvor gesehen hatte. Der Raum war in Mondlicht getaucht, das durch zerbrochene Glasscheiben fiel und verzerrte Muster auf den Marmorboden warf. Weinreben krochen an den Wänden entlang, ihre dunklen Ranken schlangen sich um das Gestänge aus Eisen, als wollten sie das Haus umarmen.
Im hinteren Teil des Raumes stand eine elegante Chaiselongue, deren Samtpolsterung zwar verblasst, aber trotzdem edel war, umgeben von den Überresten des einst makellosen Gartens. Helen blieb auf der Schwelle stehen, angezogen von der seltsamen Schönheit des Raumes.
Vorsichtig machte sie einen Schritt hinein und sog die ungewohnte Atmosphäre in sich auf. Als sie den Diwan erreichte, durchbrach eine leise und melodische Stimme die Stille. „Du siehst noch strahlender aus, als ich es mir vorgestellt habe.“
Helen wirbelte herum, ihr Herz pochte. Aus dem Schatten trat eine Frau, die so atemberaubend war, dass es sich unwirklich anfühlte. Ihre blasse Haut schien im Mondlicht zu leuchten, und ihre dunklen Augen funkelten mit einer übernatürlichen Intensität. Sie trug ein durchscheinendes, fließendes Kleid, das sich an ihre weiblichen Formen anschmiegte und jede Kurve ohne einen Hauch von Scham betonte.
Helen erstarrte und umklammerte die Weinflasche fester. „Wer bist du?“, brachte sie mit zitternder Stimme heraus.
Die Lippen der Frau verzogen sich zu einem Lächeln. „Nenn mich Margot“, sagte sie mit einer Stimme, die glatt wie Seide war. „Ich habe auf dich gewartet, Nichte.“
Margot neigte den Kopf und ihr Lächeln vertiefte sich. "Ich kenne dich", sagte sie einfach und trat näher.
Helen wich instinktiv einen Schritt zurück. “Ich verstehe kein Wort.“
Margots Blick wurde weicher, als sie weiter auf sie zuging, ihre Bewegungen fließend und geradezu hypnotisierend.
„Du hast so lange versucht, für alle anderen alles zugleich zu sein, nicht wahr? Eine pflichtbewusste Ehefrau, eine perfekte Mutter. Immer gebend, nie nehmend. Aber was ist mit dir, Helen? Was ist mit der Frau, die du einmal warst?“
Helens Lippen öffneten sich, aber es kamen keine Worte heraus.
Margot blieb nur einen Hauch entfernt stehen, in ihrer Gegenwart war man wie magnetisch angezogen. „Du hast vergessen, wie es sich anfühlt, bewundert zu werden. Begehrt zu werden. Lebendig zu sein.“
Helen schluckte heftig und ihre Wangen färbten sich rot. "Das ist nicht wahr", murmelte sie, obwohl die Worte selbst in ihren eigenen Ohren nicht überzeugend klangen.
Margot kicherte leise, der Klang war sowohl tröstlich als auch entwaffnend. „Du brauchst mich nicht anzulügen“, sagte sie und ihre Finger berührten leicht Helens Arm. „Ich sehe die Wahrheit in deinen Augen. Du hast dich unter der Last ihrer Erwartungen begraben und jetzt kannst du nicht einmal mehr dein eigenes Spiegelbild erkennen.“
Helen schaute weg, ihr Griff um die Weinflasche wurde schwächer.
Margots Finger hoben Helens Kinn sanft an, sodass sich ihre Blicke trafen. „Aber ich sehe dich“, flüsterte sie. „Dein wahres Ich. Die Frau, die sich danach sehnt, frei zu sein. Sich schön zu fühlen. Sich begehrt zu fühlen.“
Helens Atem beschleunigte sich, Margots intensiver Blick zog sie in seinen Bann. Die Weinflasche rutschte ihr aus der Hand und landete mit einem dumpfen Aufprall auf dem weichen Erdboden. Dann trafen sich ihre Lippen. Margots Zunge begann ein berauschendes Spiel. Helen wusste nicht, wie sie reagieren sollte, aber als sie sich trennten, war sie atemlos und voller Verlangen.
„Du hast Jahre damit verbracht, dein Licht zu verbergen, deine Wünsche und deine Leidenschaften zu verstecken“, fuhr Margot mit sanfter Stimme fort. "Warum? Wer hat dir gesagt, dass du nicht mehr wollen darfst? Mehr fühlen?“
Helen schüttelte den Kopf, ihre Gefühle brachen aus ihr heraus. “Ich ... ich weiß es nicht.“
Margots Lächeln war zärtlich, ihre Gegenwart erfüllte Helens Sinne. „Du verdienst es, dich wieder lebendig zu fühlen, Helen. Das Feuer in dir zu umarmen, anstatt es zu ersticken.“
Sie beugte sich vor, ihre Lippen streiften Helens Ohr. “Lass mich dir zeigen, wie.“
Helen zitterte, ihre Abwehr zerbröckelte unter dem Gewicht von Margots Worten. Ein Kribbeln durchströmte sie, stark und berauschend.
„Warum?“, flüsterte sie ängstlich.
Margot lachte leise, ein Geräusch voller Unheil und Versprechen. ‚Weil du bereit dafür bist‘', sagte sie und ließ ihre Finger über Helens Arm gleiten. “Du brauchst nur jemanden, der dich daran erinnert, wie man loslässt.“
Helens Herz raste, als Margot sich abwandte. Ihr Kleid schimmerte im Mondlicht. Sie blieb am Rand der Schatten stehen und warf ihr einen spielerischen Blick über die Schulter zu.
„Lass mich nicht zu lange warten, Liebling“, kokettierte Margot. “Das Leben ist viel zu kurz, um es sich zu versagen.“
Mit diesen Worten löste sie sich in Luft auf und ließ Helen allein im mondbeschienenen Wintergarten zurück.
Zum ersten Mal seit Jahren verspürte Helen einen Funken von etwas, das sie nicht genau benennen konnte – eine Mischung aus Aufregung, Neugier und unbestreitbarer Erregung.
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Verführerisches Erbe
Haus der Tante beeinflusst
Eine zieht in das Haus ein, das sie von einer Tante geerbt hat. Sie verspüren seltsame, aber auch sehr verlockende Gefühle - mit unerwarteten Auswirkungen.
Updated on Feb 22, 2025
Created on Dec 28, 2024
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