Gespräch mit Janina

Als ich verneinend den Kopf schüttle, schmiegt Janina sich zufrieden in meine Arme. „Janina, was machst du eigentlich hier?“ frage ich plötzlich ernüchtert bei dem Gedanken, dass ich heute Nacht tatsächlich mit der kleinen Schwester meiner Ex-Frau geschlafen und ihr heute Morgen auch noch meinen Ficksaft in den Mund gespritzt habe. „Ich musste dich etwas fragen“, erwidert Janina ernst. „Was wolltest du mich fragen?“ erkundige ich mich neugierig. „Ja, also, ich dachte, dass du mit Melanie zusammen bist. Aber ich habe dich vorgestern Abend und auch gestern Abend mit Lisa zusammen gesehen“, erklärt sie mit gerunzelter Stirn. „Ich glaube wirklich nicht, dass dich das etwas angeht, mein Liebes“, erwidere ich und streichle dabei zärtlich über ihr langes, blondes Haar.

„Ich muss es wissen, ob du eine Freundin hast oder nicht“, beharrt Janina. Ich muss lächeln. „Janina, ich finde dich sehr süß und ich habe es auch sehr genossen, mit dir zu schlafen, aber erstens bist du doch Mariannes Schwester und zweitens solltest du dir vielleicht lieber einen Jungen in deinem Alter als Freund suchen.“ In Janinas Gesicht spiegelt sich die Erkenntnis, dass ich sie offenbar vollkommen falsch verstanden habe. „Nein, ich frage doch gar nicht wegen mir. Ich muss es wissen, wegen Marianne, es ist sehr wichtig“, drängt sie weiter. „Janina, Marianne und ich sind längst nicht mehr zusammen, und es geht niemanden etwas an, ob ich eine Freundin habe oder nicht“, erwidere ich, wobei es mir nicht mehr gelingt, einen plötzlichen schmerzlichen Ausdruck in meinem Gesicht zu vermeiden.

In diesem Moment bricht Janina in Tränen aus. Überrascht drücke ich das junge Mädchen tröstend an mich. „Ich bin schon lange nicht mehr mit Melanie zusammen“, bricht es plötzlich aus mir hervor. „Melanie hat gemeint, dass ich immer noch in Marianne verliebt sei und sie einfach nicht dagegen ankommen würde. Deswegen hat sie sich für ein Stipendium für ein Semester an einer amerikanischen Universität beworben und mich verlassen. Und mit Lisa bin ich nicht zusammen. Sie hat Probleme mit ihrem Freund, und wir haben gestern Abend das erste Mal miteinander geschlafen, einfach weil wir beide alleine waren und uns beide einsam gefühlt haben. Das bedeutet aber nicht, dass ich jetzt auf der Suche nach einer neuen Freundin bin“, füge ich gleich hinzu, um weitere Missverständnisse zu vermeiden.

Ich schweige nach meinem Geständnis und warte auf Janinas Antwort. Zu meinem Erstaunen reagiert Janina ausgesprochen erleichtert. „Einerseits tut es mir ehrlich sehr leid, das zu hören, Martin“, sagt sie, wobei sie meine nackte Brust streichelt. „Andererseits bin ich sehr froh darüber. Nicht wegen mir, ich bin gar nicht in der Absicht gekommen, dich zu verführen. Aber ich habe dich mit Lisa gesehen und das war so heiß und ich war doch noch Jungfrau …“ Janina verstummt einen Augenblick. „Es geht um Marianne“, fährt sie schließlich ernst fort. „Ich muss dir unbedingt etwas sagen, Martin. Marianne hat es mir zwar verboten, weil sie dachte, dass du noch mit Melanie zusammen bist und sie dir nicht noch einmal wehtun wollte. Aber ich denke, dass du es jetzt unbedingt erfahren solltest …“