Prinz Heinrich und die Hexe

Prinz Heinrich und die Hexe

Prinz befreit Prinzessin

Chapter 1

Hier ist die Geschichte, nach der ich meinen aktuellen Namen als Autor gewählt habe. Als ich sie 2022 über den Verlauf von vier Monaten zum ersten Mal auf einer anderen Plattform veröffentlichte, hatte ich sie "Valyna" betitelt.

Was kann der Leser im Folgenden erwarten? Die Geschichte ist im Stil eines Märchens gehalten und greift das klassische Thema auf: Mutiger Prinz befreit gefangene Prinzessin. Es ist angelehnt an Dornröschen, aber völlig unabhängig davon geschrieben. Die Hexe ist quicklebendig, besitzt magische Kräfte und setzt diese ein, um Prinz und Prinzessin an der Flucht zu hindern. In dem sich entwickelnden Konflikt zwischen Gut und Böse bleibt offen, wer am Ende die Oberhand gewinnt. Und nach und nach verschwimmen die eindeutigen Grenzen zwischen den beiden widerstrebenden Konzepten: Sind die Guten wirklich gut, ist die Böse wirklich böse?

Im weiteren Verlauf entwickelt sich eine Dreiecksbeziehung zwischen den handelnden Personen, die zu weiteren Komplikationen führt. Diese Entwicklung lebt von dem Gegensatz zwischen einer erfahrenen, aktiven Frau und einer unerfahrenen, zurückhaltenden.

Die Erotik ist anfangs unterschwellig und spielt mit Andeutungen und Gedanken. Das Oberthema ist hier Verlangen, Verführung, Täuschung und Betrug. Sexszenen sind seltener als in anderen Geschichten, dann aber explizit ausgeschrieben.

Ich hoffe, es macht Spaß mein Werk zu lesen, und freue mich über jedes Feedback.

*

Prinz Heinrich stemmte sich mit der Schulter gegen die schwere Tür tief unten in den lichtlosen Katakomben des Bergfrieds. Er hatte die hungrigen Wölfe des Waldes und die dichte Dornenhecke um die finstere Festung überwunden und den menschenfressenden Oger, der die Pforte zum Turm bewachte, erschlagen. Nun endlich, als die Tür widerstrebend nachgab, hatte er das letzte Hindernis auf dem Weg zu seinem Ziel ausgeräumt. Er trat in den weitläufigen Kerker, der von einem gespenstischen bläulichen Hexenlicht in eine unwirkliche Atmosphäre gehüllt wurde. In dem schwachen Schein, der von überall und nirgends zu kommen schien, erkannte er sie.

Nichts konnte seine Gewissheit erschüttern, dass er die Gesuchte gefunden hatte, auch wenn er ihr Gesicht in diesem Moment nicht sehen konnte. Ihr Kopf war vornüber auf ihre Brust gesunken, umhüllt von der Fülle ihres wallenden, honigblonden Haares, das nach wer weiß wie langer Gefangenschaft zerzaust und matt einen dichten Schleier bildete. Stählerne Ketten, die vom Zentrum des Gewölbes herabhingen, banden ihre Handgelenke und zerrten sie nach oben, so dass die zierliche Gestalt trotz ihrer Erschöpfung hoch aufgerichtet und auf bloßen Zehenspitzen balancieren musste. Die prächtigen Gewänder, in denen er sie kennengelernt hatte vor einer Zeit, die ihm wie eine Ewigkeit vorkam, waren verschwunden. Ihr schlanker Körper war nur noch mit einem dünnen, ärmellosen Unterhemd bekleidet, das sie von den Schultern bis zu den Knien herab notdürftig bedeckte. Zahlreiche Risse im seidigen Stoff gaben den Blick auf ihre weiße, makellose Haut frei.

Heinrich riss sich von dem traurigen Anblick, der ihn mit Wut über die ehrlose Behandlung der Gefangenen erfüllte, los und trat vorsichtig näher. Das leise Geräusch seiner Schritte schreckte die Gefolterte aus ihrer Apathie auf. Schwach schüttelte sie den Kopf und wimmerte kaum hörbar.

„Nein, bitte nicht."

Der Prinz hielt inne und sprach beruhigend:

„Prinzessin Laureana, keine Angst, ich bin hier, um euch zu retten."

Langsam hob sie ihre himmelblauen Augen und sah ihn ungläubig an. Dann huschten Erleichterung und Hoffnung über ihre Züge.

„Prinz Heinrich! Ihr? Wie ...?"

„Beruhigt euch. Ich befreie euch und bringe euch zurück ins Schloss eures Vaters. Lange Erklärungen müssen warten. Aber eure Not hat jetzt ein Ende."

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