Geheimnisse

“Wenn du das schon wusstest, wieso wolltest du, dass ich es dir sage?”
“Es ging mehr darum, dass du dir eingestehst, was Sperma bei dir auslöst. Es ist wichtig, dass dir bewusst wird, wonach dein Körper verlangt. Das ist ja nichts, wofür du dich schämen musst.”
“Ich schäme mich nicht dafür, aber..”
“Es hat dich trotzdem Überwindung gekostet, es zuzugeben”, vollendete er ihren Satz.
“Stimmt und das, obwohl du es warst! Von meiner Periode abgesehen schäme ich mich bei dir gar nicht mehr”
“Es gibt keinen Grund dich für deine Gier nach Sperma zu schämen, im Gegenteil”, sagte er und strahlte.
“Was meinst du damit? Soll ich etwa darauf stolz sein?”
“In gewisser Weise ja. Bis jetzt durfte ich es dir nicht sagen, ich musste warten bis du es dir selbst eingestehst. Wenn dein Körper nicht so auf den Geschmack von Sperma reagieren würde, dürftest du gar nicht in den Orden eintreten.”
“Du hast mich die letzten Tage getestet?”, wurde ihr auf einmal klar.
“Das kann man so sehen, aber ich sehe es als Training.”

Kurz schäumte Wut in ihr auf, bis ihr klar wurde, dass es ihn einiges an Überwindung gekostet haben müsste, das vor ihr zu verbergen und er sicher einen guten Grund dafür genen würde.

“Wieso hast du es mir nicht gesagt?"
“Ich durfte nicht”, meinte er.
“Wieso?“
“Wenn du es gewusst hättest, hätte die Gefahr bestanden, dass du deine Spermagier nur vortäuschst, um es mir und Vicky recht zu machen. Tut mir leid, aber so sind nun einmal die Regeln.”

Einen Moment lang musste sie über das ganze nachdenken, ehe sie ihm vergeben konnte.

“Diese Vorgabe gilt übrigens nicht nur für dich, sondern für alle Frauen, die eventuell in den Orden aufgenommen werden könnten. Ich wusste das selbst nicht, Vicky hat es mir erst kurz vor ihrer Abreise verraten. Sie hat mich gebeten, dir dabei zu helfen herauszufinden, ob du geeignet bist.”

Sie drückte sich an ihn, ohne ihn aber zu küssen. Sie stellte sogar das Wichsen ein, denn sie musste erst nachdenken, was sie davon halten sollte.

“Tut mir leid, aber ich habe Vicky versprochen, dir nichts zu sagen!”
“Hast du sonst noch Geheimnisse vor mir?”, fragte sie nach, zum Glück wirkte sie weder wütend noch enttäuscht.
“Ja, ich habe noch andere Geheimnisse vor dir”, gestand er missmutig.
“Auch von deinem Fluch abgesehen?"
“Ja”, gab er zu. Sie konnte ihm ansehen, dass er darüber nicht glücklich war.
Und warum ist das so?”, fragte sie in normalem Ton, der Orgiastis aber dennoch alarmierte.
“Jeder hat so seine Geheimnisse…”, sagte er vorsichtig, dachte dabei nicht nur an seinen Fluch, sondern auch an das, was er über Theas Bestimmung erfahren hatte. Dann fuhr er fort:
“Die meisten Geheimnisse sind ganz harmlos, aber es gibt Dinge in meinem Leben, über die ich nicht sprechen darf, noch nicht.”
“Aber ich habe dir mein Herz ausgeschüttet, ich habe nichts mehr vor dir zu verbergen und würde mir wünschen, dass es umgekehrt genauso ist.”

Er küsste sie ehe er meinte:
“Mir wäre das auch lieber so. Von dem abgesehen, was ich dir nicht sagen darf, werde ich nichts vor dir verheimlichen.”

Daraufhin hob sie den Kopf von seiner Schulter und um ihm ins Gesicht zu sehen. Sie lächelten sich an und verschmolzen daraufhin in einem weiteren Kuss. Doch Thea wurde unruhig:

“Wo wir gerade dabei sind: Ich muss dir noch was gestehen!”, sagte sie und er merkte sofort, dass es hier nicht um eine Kleinigkeit ging.
“Was hast du denn angestellt?”, fragte er ganz entspannt.