Ändy

"Na Mädels, so alleine hier?"

Das war so plump, dass wir uns nur anschauten und gleich wieder losprusteten vor Lachen. Er dagegen ließ sich uns gegenüber einfach in den Stuhl fallen.

"Hi, ich bin der Ändy, und Ihr?"

Lachkrampf. Anders kann man es eigentlich nicht erklären, aber der **** und dieser Typ ließen uns wirklich alles vergessen. Im gut besuchten Lokal wurde man sogar schon ein wenig auf uns aufmerksam, obwohl es auch sonst recht laut war. Ändy schien das aber auch überhaupt nicht zu stören. im Gegenteil, er nahm unsere Gläser, trank einen Schluck von jedem und meinte dann:

"Ui, süß gespritzter, Ihr seid wohl zwei ganz Süße, was?"

"Na klar, ich bin Sugar und das ist Candy" stellte ich uns prustend vor.

"Klasse, sagt mal, habt Ihr zwei Süßen Lust auf einen Dreier? Mein Benz steht draußen."

Das war zuviel. Mit einem Blick verständigten wir uns und wussten, was zu tun war: "Na klar," meinte ich. Und Andrea ergänzte: "Aber doch nicht mit Dir!"

Damit standen wir auf, nahmen beide unsere Gläser und schütteten sie ihm fein säuberlich über Hemd und Hose. Dann beeilten wir uns, das Lokal zu verlassen, während er verdattert da saß und die Bescherung einwirken ließ.

"Wir sehen uns noch, Anna!" war das letzte was wir hörten, bevor die Tür hinter uns zu schlug und wir uns vor Lachen nach Atem ringend auf den Heimweg machten. Vor dem Lokal stand tatsächlich ein Benz: Uralt, weiss mit Rostflecken und sogar noch einem "Ein Herz für ****"-Aufkleber. Kaum zu glauben.

Wir lachten auch noch, als wir Zuhause ankamen, Andrea hatte es nur ein paar Meter weiter und so drückten wir uns zum Abschluss nochmal ganz feste mit Küsschen rechts und links und auf den Mund.