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Chapter 2 by Daemony Daemony

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2 [German] Korrumpierende Träume

Schwester Magdalena lag reglos in ihrem engen Bett, nur von einer einfachen weißen Decke verhüllt. Ihre Hände, im Wachen für gewöhnlich im Gebet gefaltet, lagen nun verkrampft auf ihrer Brust, als würde sie versuchen, ein unsichtbares Gewicht wegzuschieben. Ihr schmales Gesicht war bleich und feine Schweißperlen glitzerten auf ihrer hellen, fast durchsichtigen Haut im fahlen Mondlicht, das durch das kleine Fenster ihrer kargen Zelle fiel. Die Falten auf ihrer Stirn und das Zucken ihrer Augenlider verrieten, dass sie nicht in friedlichem Schlaf weilte.

Ihr Haar, das sie tagsüber unter dem schwarzen Schleier ihrer Nonnenhaube verbarg, war dunkel vor Nässe und klebte an ihrem Gesicht und Nacken. Ihre Lippen, die tagsüber sanfte Gebete murmelten, waren nun leicht geöffnet, als ob sie im Schlaf nach Luft rang oder stumm um Hilfe bat. Hin und wieder entwich ihrem Mund ein leises, unverständliches Flüstern, als würde sie lautlos beten oder wimmern, ein Echo des verstörenden Traums, der sie verfolgte.

Ihr Atem ging flach und stockend. Die friedliche Ausstrahlung, die man bei Schlafenden oft sah, fehlte ihr. Die sonst so sanften Linien ihres Gesichts spiegelten eine energische Anspannung und tiefe innere Unruhe wieder. Unstet warf sie sich Hin und Her, die Bewegungen ihres Körpers unter der dünnen Decke deuteten auf einen inneren Kampf hin, einen verzweifelten Versuch, dem Grauen ihrer Träume zu entkommen. Ihre Arme schlugen um sich, als wollten sie einen unsichtbaren Angreifer abwehren.

Würde man sie so sehen, könnte man den inneren Konflikt erahnen, den sie durchlebte. Wer sie in diesem Zustand betrachten würde, hätte das starke Gefühl, dass Schwester Magdalena im Schlaf um ihre Seele rang.

Aber es war ja niemand bei ihr in der winzigen Klosterzelle, der sie so sehen könnte. Oder war da jemand?

Die dürftige Decke, die ihren Leib umhüllte, rutschte durch die hektischen Bewegungen zur Seite, glitt über die Bettkante, lieferte sich der unerbittlichen Schwerkraft aus und gab immer mehr von Magdalenas Nacktheit preis. Wie von Geisterhand gezogen segelte der fadenscheinige Stoff auf den eiskalten Boden.

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