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Chapter 38 by Filiusfiliae Filiusfiliae

Was macht Marina nun? Und was Leonie?

Marina und Leonie freunden sich an

Die Kommunikation mit Leonie verläuft interessant, aber schwerfällig, Marina hat ein schlechtes Gewissen, da Leonie gar nicht zum Essen kommt, sondern die Zeit fürs Antworten verwendet. Da schiebt ihr Leonie einen Zettel zu: „Ich unterhalte mich gerne mit dir, aber hier ist mir das zu umständlich. Hast du gleich Zeit? Dann komm doch in mein Zimmer, da können wir uns es gemütlich machen!“ Marina versucht, nicht zu sehr vor Freude zu strahlen, nickt aber Leonie aufmunternd zu, die sich sichtlich über Marinas Reaktion freut. Marina verspürt ein Kribbeln zwischen ihren Schenkeln, das sie sonst nur verspürt, wenn sie in eindeutiger Weise an Birgit denkt.

Kurz darauf kann Marina sich in Leonies Zimmer nicht an dessen Bewohnerin sattsehen. Insbesondere die nackten zarten Füße und der kleine Ausschnitt, den Leonies lindgrünes T-Shirt bietet, haben es ihr angetan. Leonie erklärt ihr ausführlich, wie sie kommuniziert: Mimik, ein paar leicht verständliche Handzeichen, denn Gebärdensprache, die sie auch beherrscht, kann kaum jemand, zumal sie selbst ja hören kann und sich in der Welt der Gehörlosen fehl am Platz fühlt, also auch da kaum Kommunikationsbedarf hat. Ansonsten natürlich auf schriftliche Weise: per Notebook, Handy oder auch handschriftlich, was die Situation jeweils möglich macht oder erfordert. Für häufigere Formulierungen hat sie auch einen Stapel beschriftete Karteikarten, den die beiden gemeinsam durchgehen, damit Marina auch so einen Blick in Leonies Welt werfen kann. Zu Marinas Überraschung ist auch eine Karteikarte mit dem Text „Bitte benutze ein Kondom“ dabei, die die rot werdende Leonie aber sofort weiterblättert. Marina spricht sie nicht darauf an. Ist noch zu früh. Sie lernen sich ja gerade erst kennen. Leonie berichtet darauf Marina einiges über sich, Normales, nichts Sexuelles. Dazu bedient sie sich auch einiger Texte, die ausgedruckt säuberlich in einem Aktenordner abgeheftet sind. „Das, was ich häufiger erzähle, hab ich mal aufgeschrieben. Erspart mir Arbeit. Für eine Autobiographie reicht es aber noch nicht ganz“, erklärt Leonie Marina das Verfahren, worauf sie beide lachen, Leonie freilich nur mittels ihrer Gesichtszüge. Zu einigen Punkten hat Marina Nachfragen, die ihr Leonie gerne beantwortet. Hin und wieder notiert Leonie auch etwas in den ausgedruckten Texten und dankt Marina dafür, dass sie ihr durch ihre Nachfragen helfe, die Texte zu verbessern, klarer und verständlicher zu gestalten.

Als beiden der Magen knurrt, ist es schon Nachmittag. Marina staunt, wie viel Zeit schon vergangen ist. Leonie meint, dass das daran liegen könnte, dass sie selbst für Kommunikation natürlich deutlich mehr Zeit brauche als normal sprechende Menschen. Marina überzeugt das Argument nicht. Beide einigen sich darauf, eine Pizzeria in der Nähe aufzusuchen, die keine Mittagspause macht, und das Abendessen ausfallen zu lassen. In der Pizzeria erzählt Marina dann von sich, Leonie macht sich gelegentlich eine kleine Notiz, was sie nachfragen möchte, was sie auch tut, als die beiden nach einem anschließenden längeren Spaziergang im Park auf einer Bank sitzen und ins Grüne schauen. Zurück im Studentenwohnheim verabschiedet sich Leonie von Marina. Das längerzeitige Kommunizieren sei für sie doch etwas anstrengend, und sie müsse heute noch einige E-Mails schreiben. Marina ist ein wenig enttäuscht, hatte sie doch auf einen gemeinsamen Abend mit Leonie gehofft, wird aber sofort besserer Laune, als diese sie fragt, wann sie sich denn wieder treffen wollen. Marina fällt ein, dass sie am Vormittag morgen ihren Frauenarzttermin hat, so einigen sich die beiden auf den morgigen Nachmittag und verabschieden sich mit Wangenküsschen. Marina schießt kurz der Gedanke durch den Kopf, sich nie wieder die Wangen zu waschen, um den Kuss zu konservieren.

Wie geht es weiter?

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