Erstes Semester

„Auf Wiedersehen! Macht euch bloß nicht zuviel Sorgen um mich! Ich schaffe das schon ganz alleine! Ich bin doch jetzt erwachsen!“ Mit diesen Worten drückt Marina ihre Eltern noch einmal ganz herzlich zum Abschied. Ihre Mutter hat sogar Tränen in den Augen, als sie in das Auto einsteigt. Der Vater winkt ihr noch einmal aufmunternd aus dem geöffneten Fahrerfenster zu. Mit schwerem Herzen sieht Marina zu, wie ihre Eltern langsam vom Parkplatz des Studentenwohnheimes fahren, und sie winkt ihnen ebenfalls hinterher, bis der Wagen schließlich um eine Kurve fährt und verschwindet.

Marina überfällt plötzlich ein Gefühl der Leere und der Einsamkeit. Zum allerersten Mal in ihrem bislang so behüteten Leben ist sie ganz auf sich alleine gestellt. Sie weiß wirklich nicht, ob sie alles so schaffen wird, wie sie sich das vorgestellt hat. Aber ihren Eltern zuliebe will sie sich aber alle Mühe geben. Es war nämlich schon immer ihr Traum und der Wunsch ihrer Eltern gewesen, dass sie es als ihre einzige Tochter einmal besser haben und etwas studieren soll. Marina kann es immer noch nicht ganz glauben, dass ihr sehnlicher Wunsch in Erfüllung gegangen ist und endlich das erste Semester ihres Studiums begonnen hat ...