Marianne kommt erst spät – mit Achim

Die Stunden vergehen ohne eine Nachricht von Marianne. Ich schicke ihr mehrere Nachrichten aufs Handy und versuche sie sogar anzurufen, erhalte aber keine Antwort. Missmutig sitze ich in der Küche rum und leere ein Glas Rotwein nach dem anderen. Schließlich will ich schon ins Bett gehen, als ich endlich den Schlüssel im Schloss an der Haustüre höre. Rasch stehe ich auf, wobei mir leicht schwindelig wird, und eile in die Diele.

Da steht meine geliebte Frau Marianne – zusammen mit ihrem Geliebten Achim. Mir ist, als hätte mir jemand einen Schlag auf den Kopf gegeben. Die Augen und den Mund vor Überraschung weit aufgerissen starre ich meine Frau an: Marianne ist mit einem pinkfarbenen Miniröckchen, schwarzen Netzstrümpfen und hochhackigen Lackstiefeln, die ihr bis über die Knie reichen, bekleidet. Damit sieht sie ja aus wie eine Nutte, schießt es mir durch den Kopf.

Achim hat seinen Arm besitzergreifend um ihre nackte Taille gelegt. Anstatt meine Frau mit einem leidenschaftlichen Kuss zu begrüßen, wie ich es eigentlich geplant hatte, nicke ich ihr nur zu. „Ich habe ein Abendessen vorbereitet“, bringe ich endlich hervor, um überhaupt etwas zu sagen. „Achim und ich haben schon zu Abend gegessen“, antwortet Marianne. „Außerdem bin ich müde, ich möchte in mein Bett gehen.“

Erst jetzt fällt mir auf, wie müde Marianne unter der dicken Schicht Schminke in ihrem Gesicht tatsächlich aussieht. So fertig habe ich meine Frau noch nicht gesehen. Ihre erste Arbeitswoche muss sehr anstrengend für sie gewesen sein, denke ich, nehme ihren kleinen Koffer und trage ihn ihr ins Schlafzimmer, während Marianne wieder Achims Bett auf der Ausziehcouch im Wohnzimmer zurecht macht ...