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Chapter 6 by castashadowme castashadowme

Wieder ein Morgen danach.

Lady in Black, notgeil im Gebüsch.

Als ich aufwache, steht Claudia schon putzmunter vor mir. Sie trägt ein Managerinnen-Kostüm in grau, sieht bürgerlich, gepflegt und sehr repräsentabel aus. Ich traue meine Augen nicht, reibe mir übers Gesicht und blicke wieder auf sie. Sie hat die Fäuste in ihre Seite gestemmt und schaut mich ernst an. "Du musst jetzt gehen. Ich muss los. Ich lass dich nicht alleine in meiner Bude! Nachher pisst du mir noch in den Schrank! Das traue ich dir nämlich zu."

Ich grinse. Sie schmeißt mir meine Klamotten hin und verlässt das Zimmer. Ich ziehe mich an und gehe zu ihr ins Wohnzimmer, in der eine zimmerhohe wie -breite Glasschiebetür auf einen terrassenartigen Balkon führt. Das Wohnzimmer ist groß und geräumig, hat einen feinen rotbraunen Parkettfußboden und hat ein beiges Ledersofa, das zum Lesen der vielen Bücher einlädt, die ringsum in weißen Buchregalen griffbereit stehen. Ihre Wohnung ist sehr modern, sehr klar und sachlich, linear im Stil eingerichtet. In einer offenen Küche steht Claudia, trinkt Kaffee und schaut mich ernsthaft an.

Ich gehe zu ihr. Sie bleibt stur stehen, schiebt mir wortlos eine Tasse hin, die ich nehme und trinke. Sie schaut auf die Uhr und blickt mich an. "Wir müssen los."

Sie geht mir voran durch den Flur und in wenigen Momenten stehen wir schon im Fahrstuhl. Sie schaut mich stirnrunzelnd an. "Wir sollten uns nicht wiedersehen."

Der Fahrstuhl setzt sich in Bewegung. Ich wünschte plötzlich, ich hätte mir die Zähne geputzt und seufze. Als der Fahrstuhl sich öffnet, zucke ich mit den Achseln und blicke sie an. "Sehe ich nicht so. Wer bist du eigentlich?"

Sie schnaubt. "Das geht dich nichts an."

Wir gehen durch den Hausflur. Ich öffne die Tür und lasse ihr den Vortritt. Sie grummelt. "Du bist so ein Heuchler. Unfassbar!"

Ich lache. Auf der Straße geht sie nach links. Ich muss nach rechts. Wir schauen uns kurz an. Störrisch bleibt sie vor mir in einem gewissen Abstand stehen. Ich nicke. "Also kein Kuss."

Sie verzieht keine Miene. "Ganz sicher nicht. Du stinkst aus dem Maul wie'ne Kuh aus'm Arsch."

Sie dreht sich um und geht in selbstbestimmten Schritten weg. Ich schaue ihr nach, seufze, atme in meine Handfläche und rieche an meinem Atem. Sie hat recht. Mein Atem riecht scheußlich. Ich hätte mir die Zähne putzen müssen. Ich seufze nochmals und gehe in Richtung Nante, um dort mein Fahrrad wieder abzuschließen, mit jenem eigenartigen Gefühl im Nacken, dass das mit Claudia wohl nun zuende ist und auch, dass es vielleicht auch besser ist, für uns beide, ganz sicher gesünder.

-.-

Die nächsten Tage verlaufen ereignislos. Auch das Wochenende. Ich habe sowieso keinen Anruf von Claudia erwartet, und mich ein wenig um die anstehenden Projekte und eine wichtige Präsentation vor einem Konsortium für Forschungsgelder nächste Woche gekümmert. Meine Eltern haben sich telefonisch gemeldet, Sorgen geäußert, dass ich das mit Nanette noch nicht wieder hingebogen habe.

Meine Mutter wünsche sich ein Enkelkind, sagte mein Vater, und meine Mutter meinte, mein Vater sorge sich um mich, um meine Zukunft, ein anständiger Mann habe nun einmal eine ****, ich sei schon spät dran. Ich sagte ihnen beiden, dass ich mein eigenes Leben lebe und auf ihre altbackenen Vorstellung gut verzichten könne. Beide antworteten darauf hin wie immer, sie seien sehr stolz, machten sich aber nun einmal Sorgen und wollten nur das Beste für mich. Aber was ist das Beste für mich? Nanette ganz sicher nicht.

Zu allem Überdruss hat meine Mutter auch noch Nanette angerufen und diese gebeten, mir auf den Zahn zu fühlen, und so sitze ich plötzlich im Café Ritz in Neukölln vor Nanette, die mich verständnisvoll anlächelt. "Ich habe mir deinen Rat zu Herzen genommen, und die Sache mit Anselm beendet."

Ich verziehe mein Gesicht. "Das habe ich dir aber gar nicht geraten. Erinnerst du dich? Ich habe dir geraten, ihn zu heiraten und ihn weiter zu benutzen, wie du alle benutzt."

Nanette rührt in ihrem Café au lait herum. "Deine Mutter sorgt sich um dich. Auch sie meint, dass es an der Zeit ist, dass wir uns zusammenraufen. Jeder macht Fehler, hat sie gesagt, was meinst du?"

Es ist eine wirklich billige Strategie, meine Mutter ins Spiel zu bringen, mit der ich, wie sie weiß, ein sehr gutes Verhältnis habe, Nanette leider auch. Ich seufze. "Höre auf, die Verständnisvolle zu mimen! Der Fehler war nicht dein Rumhuren. Der Fehler ist dein ganzes Leben. Ich mag dein Leben in der Schickimicki-Zone nicht, Haus, ****, Hund, und dazu noch die Pedigree-Werbung. Du bist so ätzend klischiert."

Sie nimmt einen Schluck und leckt sich den Milchschaum von der Oberlippe. "Du hörst dich wie ein Möchtegern-Rebell an. Hör dir mal zu. Du bist fast vierzig! Statt deine Abteilung zu leiten, lungerst du in der zweiten, oder gar dritten Ebene herum. Statt sechsstellig zu verdienen, wie fast jeder in der IT-Branche, krauchst du im oberen fünfstelligen Bereich herum, ohne Ambitionen und schlägst alle Beförderungsangebote von deinem Chef aus. Statt einen BMW oder Audi zu fahren, gurkst du also noch mit diesem Rennrad herum. Du bist keine zwanzig mehr, Alex! Allein deine Bude ist schon zum Kotzen."

Sie weiß, dass sie mir gerade viel zumutet und verstummt. Mit mir ist nicht gut Kirschen essen, wenn's um das sogenannte gelungene Leben geht. Ich beiße in mein Rührei-Brötchen, kaue, schlucke, wische mir den Mund ab. "Wieso ist das überhaupt dein Bier, Nanette? Wieso? Wenn ich so ein Loser bin, warum gibst du dich mit mir ab? Und überhaupt, wen interessiert's, was andere von mir halten? Mich nicht. Das weißt du genau. Ich verdiene mehr als genug Geld. Viel mehr, als ich brauche."

Sie verzieht das Gesicht. "Man verdient nie genug Geld. Nie! Und am Ende zählt nur das, was andere von einem halten. Was redest du da für einen Unsinn? Wir befinden uns nicht im Urwald." Sie zeigt um sich herum. "Und außerdem, nur so neben bei, deine Claudia ist eine ganz andere Nummer als du, wenn du's wissen willst."

Ich brumme und winke ab. "Lass Claudia aus dem Spiel."

Nanette bändigt ihr krauses, gelocktes Haar, ergreift es, zieht es zurecht und schüttelt den Kopf. "Nein, tu nicht so. Du weißt doch ganz genau, dass mich das provoziert. Du sagst mir," sie äfft meine Stimme nach, "dass du mein Karriere-Denken verabscheust, meine Status-Gier, blablabla, und dann höre ich, dass du es mit einer Managerin treibst, einer mega-angesehenen Powerfrau aus der Verlagsbranche, die auch noch mir ähnlich sieht."

Sie rümpft die Nase. Ich schaue sie an und erkenne plötzlich, dass sie recht hat. Sie hat zwar dunkelblondes Haar, aber es ist genauso strubbelig wie das schwarzbraune Haar von Claudia. Sie haben eine ähnliche Größe, circa 1.65, sind beide schlank, wiegen unter 50kg und auf ihre Weise sehr selbstbewusst und absolute großmäulige Zicken. Nur Nanettes Nase ist markanter als Claudias und ihre Augen blau und nicht braun. Zudem ist Claudias Teint viel heller als der von Nanette, und sie haben eine völlige andere Art, sich zu kleiden, aber sonst. Ich kaue auf meinem Brötchen und schiebe die bescheuerten psychologischen Implikationen beiseite.

Nanette bohrt nach. "Ich dachte zuerst, sie sei irgend so eine Junkienutte, völlig fertig, kaputt, irgend so eine Gossensau, nach dem, was sie da auf Naomis Party abgezogen hat, aber nein!?!" Sie starrt mich an. "Nein, mein Lieber, du glaubst nicht, was mir Naomi erzählt hat. Sie, nicht ich, ist dein größter Alptraum, eine angesehene, respektable Person aus der Führungsabteilung eines Traditionsverlages." Sie pausiert. "Sie verdient mehr als ich, wusstest du das?! Und du bist nur ihr dreckiges, kleines Geheimnis, ihr Spielzeug, so etwas, was Managerinnen wie sie nun mal haben."

Ich seufze. "Na und. Ich bin gerne ihr dreckiges, kleines Geheimnis. Ist ja nicht so, als hätte ich nichts davon."

Ich schließe die Augen und denke daran, wie ich Claudia ins Gesicht pisse und wie sie mich angekotzt hat, und spüre kurz wieder einen Funken Lebenshoffnung in mir, als ich Nanette protestieren höre. "Wie na und?" blökt mich Nanette an. "Bist du von Sinnen? Kannst du nicht einmal im Leben konsequent sein? Eins und eins zusammenzählen? Sie sieht aus wie ich, ist erfolgreich wie ich, aber mit mir, deiner langjährigen Freundin willst du nichts zu tun haben?!"

Ich lasse mein Brötchen fallen und starre sie an. "Ex-Freundin, übrigens, und ich bin immer konsequent, das weißt du ganz genau! Ich wusste das übrigens nicht, das von Claudia." Ich zucke mit den Achseln. "Interessiert mich auch nicht. Keine Ahnung, was sie arbeitet, wo sie arbeitet, was sie für euch ist. Für mich ist sie Abenteuer, Freiheit, Unverlogenheit. Wir reden nicht viel, statt dessen treiben wir es hart und ausgiebig miteinander."

Nanette brummt. "Es ist leicht, nicht zu lügen, wenn man sich gar nicht unterhält und nur die Geschlechtswerkzeuge ineinander steckt, wie Kaninchen herumfickt, als seid ihr nichts als Tiere."

Statt zu antworten, beiße ich wieder in mein Brötchen, schließlich habe ich Kohldampf. Als ich geschluckt habe, schaue ich sie lange an. "Ich wusste es nicht, okay? Mich interessiert ihr Status nicht, alles klar? Und zu deiner Information, ich hab' seit Tagen nicht von ihr gehört, und nichts, wirklich nichts ist schlimm daran, es wie Tiere zu tun. Du hast es nur verlernt. Du fickst jetzt nur noch Chefärztinnen-mäßig, so dass es auch niemand nur eine Sekunde vergisst, der sich in dich bohrt, was für eine große Nummer du in der Notfallstation bist, und dass du bald eine Chefärztinnen-Möse hast, die vor Stolz und Eitelkeit nur so glänzt."

Nanette ignoriert fast alles, was ich sage und verzieht das Gesicht. "Mach dir keine Sorgen. Sie meldet sich nicht, weil sie unterwegs ist, wenn du's wissen willst. Sie ruft dich bestimmt an ... ich kenne solche Huren!"

"Was," frage ich Nanette und artikuliere jedes Wort ganz genau, "ist bloß in dich gefahren? Ich habe keine Kontakt zu ihr. Ich bin nicht mit ihr zusammen. Soll ich es für dich buchstabieren? 'N' für Nicht-Zusammen, und warum beleidigst du sie?"

Nanette trinkt wieder von ihrem Milchkaffee. "Naomi sagt etwas anderes. Sie sagt, ihr seid zusammen. Claudia habe sogar über dich gesprochen, und sie spreche sonst über niemandem. Jetzt sag bloß nicht, das würde nichts bedeuten. Noami sagt, ihr bedeutet das was. Ich vertraue in solchen Dingen Naomi mehr als dir."

Ich atme durch. "Naomi weiß also mehr als ich darüber, mit wem ich zusammen bin. Sehr interessant." Ich atme durch. "Eigentlich, nein, gar nicht interessant. Langweilig. Ätzend langweilig! Können wir den Mist hier abbrechen?"

Nanette lässt ihre Milchkaffeetasse aus kurzer Höhe auf die Untertasse scheppern. "Jeder, Alex, jeder weiß mehr darüber, weil du blind bist. Du bist blind für alles, was andere, ihre Gefühle, Wünsche und Interessen angeht. Es wird Zeit, dass du erwachsen wirst, dich um andere als um dich selbst kümmerst."

Ich kann es nicht fassen, was ich höre. "Du, Nanette, du bist doch diejenige, die nur tut, was sie will, die alle aus ihrem Weg räumt, lästert, hinterrücks die Chefs bezirzt, sich hocharbeitet, hochschläft, Intrigen spinnt und das Leben für andere plant. Du bist es, die nur an sich selbst denkt, und was andere von ihr denken."

Nanette schnaubt. "Ich tue halt, was nötig ist, um Chefärztin zu werden. Die Typen würden sich doch auch in den Arsch ficken lassen, wenn die Chefärzte es wollen, und manche tun es auch! Sei kein Kind von Traurigkeit. Du bist einfach ambitionslos, langweilig, feige! Statt Roderich deinen Arsch hinzuhalten und Partner zu werden, lässt du dich lieber kleinhalten. Du wagst nichts. Du willst nicht Teil des Spiels sein, okay, verstanden, aber Claudia ist Teil des Spiels. Sie ist das Spiel. Also schlag dir eine Romanze aus deinem kleinen James-Dean-Denn-Sie-Wissen-Nicht-Was-Sie-Tun-Hirn!!"

Mich interessiert der Streit nicht. Ich falte meine Hände zusammen und antworte ruhig. "Nanette, ich hab' keine Romanze im Sinn. Es waren wilde, schöne, ausgelassene Nächte, die ich mit Claudia gehabt habe. Ich würde sie wiederholen, ich würde sie andauernd, immer wieder, ununterbrochen wiederholen, aber ich werde bestimmt nicht um Claudias Hand anhalten und mit ihr eine **** gründen, wenn du das meinst, und dann auf Backe-Backe-Freude-Eierkuchen machen, und um deine Hand halte ich auch nicht an! Darauf kannst du Gift nehmen!"

Sie schluckt, nickt, steht dann auf und nimmt ihre Jacke. "Dafür zahlst du. Und zwar im übertragenen wie eigentlichen Sinne. Du wirst das noch alles bereuen, das sage ich dir. Du hast nur Glück, dass ich dich kenne und dass ich weiß, dass du im Grunde genommen vernünftig bist. Ich bin nicht der Teufel, den du meinst, in mir zu sehen. Ich will nur ein Leben für uns aufbauen, das Beste für uns. Wir gehören zusammen. Das denken auch deine Eltern, und meine auch. Ich gehe jetzt und lass dich mit deinen Lausbubengeschichten im Kopf allein. Fick dir das Hirn raus und komm geläutert zurück gekrochen!"

Sie geht. Ich bleibe sitzen und schaue ihr nicht hinterher. Als würde ich irgendwem jemals hinterher gekrochen sein!?

Bald zahle ich, gehe die Karl-Marx-Straße entlang, passiere 1-Euro-Shops und seltsame Supermärkte, Reisebüros und Geldwechselstuben, dazwischen verloren ein pinkfarben-leuchtendes Dunkin' Donuts-Geschäftchen, bei dem ich mir einen Bavaria Creme genehmige. Ich gehe Richtung Hermannplatz und entscheide mich über die Sonnenallee und den Potsdamer Platz zurück nach Hause zu gehen, statt mich in die U-Bahn zu quetschen. Ich habe sowieso nichts Besseres zu tun und will auf andere Gedanken kommen, also denke ich an die bevorstehende Präsentation.

-.-

Fünf Tage später stehe ich in dem hellbraunen, weitläufigen Auditorium des Mathematik-Gebäudes der Technischen Universität Berlin und beende einen Vortrag über Robotik, die Möglichkeiten von Big Data, über Algorithmen und ein Konzept, biogenetische Stoffe zur Informationsspeicherung zu verwenden. Der Vortrag lief gut. Ich beantworte ein paar Fragen des Sachverständigen-Gremiums und schaue zu meinem Vorgesetzten, Roderich Meineke, der zufrieden nickt. Er ist zehn Jahre älter als ich, trägt sündhaft teure Anzüge und hat drei ****, eine aufgemotzte Trophy-Wife, Charlie, eigentlich Charlotte, Version 3.5, wie er manchmal grinsend sagt, und in meinem Alter ist.

Er liebt es, mir Photos von ihr zu zeigen, aus den verschiedenen Stadien ihrer Entwicklung, von Version 1.0 zu Version 3.5, von einer hübschen blonden BWL-Studentin zu einer aufgemotzten, dicklippigen, großbrüstigen Sexpuppe, und klopft mir dann auf die Schulter, fragt mich, wann ich mir endlich eine zulege und dass er mir dabei helfen könne, ich müsse mich nur ums Rohmaterial kümmern. Ich antworte ihm dann nicht. Für ihn wie für mich ist das Geschäft nur Mittel zum Zweck, insbesondere für seinen Lebensstil, für sein Luxusleben, seine Côte-d'Azur-Bude, seine Edelkarren, seine Liebe für schönheitsoperierte Frauen. Zu seiner Überraschung habe ich keine Ambitionen, ihm nachzueifern, und habe schon einige Beförderungsangebote ausgeschlagen. Dennoch vertraut er mir, wenn es um wichtige Präsentationen geht, und überlässt mir, inhaltlich und forschungstechnisch, freie Hand. Es ist ein Geben und Nehmen, mit dem ich leben kann.

Wir haben von Anfang an ein gutes Verhältnis gehabt. Nach meinem Informatikstudium habe ich keine Lust auf eine Promotion gehabt und mich bei diesem ehemaligen Start-Up beworben. Das Start-Up konstruierte Nanorobots für medizinische Diagnoseverfahren und ging sofort durch die Decke. Ein Erfolg gleich von Beginn, bei dem ich mitgeholfen, mich aber nie in die vorderste Reihe durchgekämpft habe. Viele Streitereien, Rechtsfragen, et cetera haben die ursprüngliche Geschäftsführung zerlegt. Roderich ist übrig geblieben. Ich auch.

"Wie wird das Auslesen denn automatisiert? Gibt es schon Tests?" fragt mich ein Hornbrillenträger.

Ich atme durch, denn dies ist die kritische Frage, die selbstredend zur Sprache kommen musste. "Zuerst über chemo-biologische Stimulanzien, also wie Lackmus-Papier, nur das diese mittels Pipetten direkt neben den künstlichen Neuronen aufmoduliert werden. Ändern diese, die Neuronen, ihre Konformation daraufhin, kann ein optisches Leseverfahren die Veränderung der Resonanzfrequenzen auf wenige Nanometer genau bestimmen und so besitzen wir die sprichwörtlichen Nullen und Einsen, die wir für die Informationsverarbeitung benötigen." Ich atme durch und betone. "Es verändert sich aber nicht nur eine Frequenz, sondern direkt ein ganzer Frequenzkamm, und so besitzen wir eine Alternative zu den sogenannten Quanteninformationstechnologien, hier aber rein biologisch, mittels eines chemisch-physikalischen Superpositionsprinzips."

Ich hoffe, dass meine etwas gehobene Beschreibung dem Typen ausreicht und dieser vergisst, auf den Tests herumzureiten. Da es aber um ein sehr großes Forschungsbudget geht, vergisst er es selbstredend nicht. "Aber die Tests? Wie genau ist dieses Verfahren? Geben sie das mal in Dezibel an, so im Vergleich zum Standardverfahren der Siemens-Gruppe?"

Roderich wird unruhig. Wir haben verschiedene Testreihen durchgeführt. Manche sind besser, andere schlechter als die der Siemens-Gruppe ausgefallen. Ich bin aber gewappnet. "Die Siemens-Gruppe testet Formaldehyde, die in einem Frequenzbereich angesprochen werden, in welchem die Ablesegeräte ungenauer als bei uns sind. Rechnen wir diese unfreiwillige Mittelung von unseren Ergebnissen ab, sind wir bis zu 25% genauer. Rechnen wir diese nicht ab, befinden wir uns knapp oberhalb, oder im selben Bereich wie die der Siemens-Gruppe, nur ist der Vergleich einfach nicht mehr fair."

Ich unterlasse es zu sagen, dass es gar keine anderen Lesegeräte als die von der Siemens-Gruppe verwendeten gibt, dass diese also auch für unsere Sensoren konstruiert werden müssten. Im Maßstab herrschender Diskussionsformen verbleibe ich damit aber im Graubereich des Erlaubt-Rhetorischen, ohne maßlos mein Wahrheitskonto zu überziehen, wie Roderich es üblicherweise und ohne Schuldgefühle tut. Roderich lächelt. Der Typ mit der Hornbrille nickt. "Danke, Herr Donovan."

Alle klopfen oder klatschen. Ich bleibe auf dem Podium kurz stehen. Roderich und der Typ mit der Hornbrille treten an mich heran. Roderich drückt mir die Schulter und stellt mich vor. "Alex Donovan, unser Projektleiter."

Ich nicke. Es wird geredet, aber ich bekomme nicht viel mit. Nun ist Roderich in seinem Element. Ich nicke weiter interesseheuchelnd und sehe plötzlich ein paar Meter vor mir, ganz in Schwarz gekleidet, Claudia neben dem Notausgang stehen. Ich entschuldige mich und arbeite mich durch die Menge der Diskutierenden hindurch zu ihr. Sie sieht furchterregend sexy aus. Sie trägt eine dunkelgraue Bluse, unter der ihre festen Brüste gut zur Geltung kommen und sich ihre bereits harten Nippel andeuten. Ihre Haare sind dunkler als sonst, fast schwarz, und umrahmen ihr feines Gesicht strubbelig anregend und schulterlang. In dem Licht des Vorlesungssaales wirken ihre ansonsten grünen Augen braun. Mir bleibt der Atem weg. Ihre Wimpern sind lang, ihre Augenbrauen makellos. Sie ist die schönste Frau, die ich mir vorstellen kann. "Was machst du hier?"

Ich stelle mich vor sie und merke, dass wir uns fast Auge in Auge sehen. Mein Blick gleitet herunter und ich sehe, dass sie einen sehr kurzen Lederrock aber sehr hohe schwarze Stöckelschuhen trägt. Ich schlucke schwer. Mein Schwanz pulsiert sofort. Sie sieht meinen Blick und lächelt mich mit makellos weißen Zähnen an. "Bild' dir nichts ein. Die ziehe ich für mich, nicht für dich an!"

Ich beuge mich zu ihr. "Du machst auch gar nichts für mich, oder?"

Sie grinst. "Ganz richtig. Nicht das Geringste!"

Sie gibt mir einen sanften Kuss. Ihre festen schönen Kusslippen sind heiß und schön. Ich ziehe sie zu mir. "Du bist zu atemberaubend für diese Scheißveranstaltung hier."

Sie entzieht sich meiner Umarmung und betrachtet mich streng. "Guter Vortrag, bisschen flapsig im Abgang. Jeder hat gemerkt, dass ihr etwas bei den Tests versteckt, nicht dass ich irgendwie kapiere was genau, aber gemerkt hat es trotzdem jeder. Der Typ mit der Hornbrille hat's trotzdem geschluckt. Es scheint das Risiko wert zu sein. Habt ihr ein Plan B für die Fehlerberechnungen?"

Ihr Blick liegt souverän auf mir. Ich zucke mit den Achseln. "Hör' auf mich zu provozieren! Meinst du etwa, dass mich das schert? Ich mach hier nur meinen Job."

Sie mustert mich abwartend. "Das sagen sie alle."

Ich trete ein Schritt auf sie zu. "Willst du wissen, was mich interessiert?"

Sie lehnt sich provokant gegen die Wand. "Als würde ich nicht wissen, was dich interessiert?"

Ich schaue mich um. Roderich nickt mir zu, schüttelt dann aber erneut lachend die Hand des Hornbrillenträgers. Claudia legt ihre flache Hand auf meine Brust. "Hast du Feierabend? Ich nämlich, ich habe bereits Feierabend."

Ich zögere nicht, drücke die Notausgangstür neben uns auf, ziehe sie aus dem Hörsaal in einen dunklen Seitengang und küsse sie wild. "Mit dir habe ich immer Feierabend!"

Sie haucht. "Musst du nicht noch arschkriechen beim Chef?"

Ich packe sie hart am Hintern. Ihre knackigen Pobacken fühlt sich prall und schön unter ihrem knappen Lederrock an. "Ich krieche nicht Arsch, und wenn, dann höchstens in deinen. Sollen die mich doch feuern, wenn sie wollen!"

Sie stöhnt, als ich meine Hand zwischen ihren Beinen treibe. "Du würdest alles aufgeben, nur für ein Fick mit mir?"

Ich drehe sie um, drücke sie an die flache Wand und beiße in ihr Ohrläppchen, küsse ihre Nacken. "Nur für ein Fick mit dir? Ein Fick mit dir ist alles! Das weißt du ganz genau, du großmäulige Schwanznutte."

Ich presse sie härter gegen die Wand, drücke ihren Rock hoch. Ihre schwarzen halterlosen Netzstrümpfe enden herrlich knapp unter ihrem Arsch, der frei und schön ihre blanke Möse gleißend in Szene setzt, als ich ihre Beine auseinanderdrücke. "Scheiße, du bist das Paradies! Glatt und bereit!"

Ich öffne meinen Hosenstall, ziehe meinen Harten raus und will gerade anfangen sie zu ficken, als sich die Notausgangstür öffnet und Roderichs Stimme erklingt. "Alex?"

Ich seufze. Claudia zieht schnell und sadistisch grinsend ihren Rock herunter und drückt mich aggressiv weg. Ich knüpfe meinen Hosenstall unverrichteter Dinge zu und gehe frustriert, fast wütend, zurück. Roderich stellt uns den Investoren vor. Wir einigen uns auf ein Meeting, dann zieht er mich zur Seite. "Viel Spaß mit der schwarzen Goth-Stute. Jetzt weiß ich, warum du nicht geil auf meine Charlie bist, du schlimmer Finger! Du magst böse Mädchen." Er schaut viel sagend zu Claudia, die uns provokant zuwinkt. Er leckt sich die Lippen. "Aus der lässt sich viel machen, wenn du willst. Sag Bescheid, wenn du Tipps brauchst."

Er grinst, dann klopft er mir auf die Schulter und ich verschwinde wieder schnell, ohne zu antworten, mit Claudia im Arm durch den Notausgang. Ein paar Schritte und wir können endlich das elende Universitätsgebäude verlassen.

Warme Spätsommerabendluft begrüßt uns, Ozon in der Luft, Vogelgezwitscher in der Dämmerung, als die automatische blaue Tür sich hinter uns schließt. Wir gehen Richtung 17. Juni. Ihre Augen brennen, als ich sie ansehe. Ich küsse sie. Sie ist die Provokation von Kopf bis Fuß. Ich bleibe stehen, nehme ihr Gesicht zwischen meine beiden Hände und küsse sie wild und intensiv. "Ich würde dich am liebsten, hier auf der Stelle, dort im Gebüsch, wie ein Köter einen anderen Köter fickt, ficken!"

Sie schaut mich ernst an. "Aha, das bin ich also für dich! Ein Köter, den man im Gebüsch wie ein Köter fickt!"

Ich reiße sie an mich, ziehe sie ins Gebüsch und lande mit ihr hinter einer Parkbank zwischen Toilettenpapier, Zigarettenstummeln und Bananenschalen. Sie glotzt mich an. "Das ist absolut eklig. Igitt!"

Sie hat recht. Es stinkt nach Moder, Fäulnis und die Bananenschalen und Taschentücher wirken auch nicht gerade vertrauenserweckend. Ich zwinge sie dennoch auf den Boden, hocke mich zu ihr, drehe sie mit den Rücken zu mir und schiebe ihren Rock hoch. Sie grummelt, sucht einen Stand zwischen dem Müll und wehrt sich ein bisschen. Ihr Möse glänzt herrlich im Halbschatten des Mondscheins, durch das Geäst des zerzausten, widerborstigen Gestrüpps. Meine Hose endlich heruntergezogen, ramme ich mich voller Genuss in sie. Ich stöhne. "Deine Möse ist einfach das Geilste!"

Ich ficke sie wild. Sie stöhnt leise. Ihre Haare verfangen sich im Gebüsch und ihre Hände suchen eine Stelle, wo keine Taschentücher, kein Abfall liegt. Sie hechelt. "Du dummes Schwein, wenn uns jemand sieht! Hier im Müll. Meine Güte!"

Ich ficke unbeirrt weiter, wie eine Maschine, und brumme. "Im Dunkeln, im Gebüsch, hier sieht uns bestimmt keiner." Lust überkommt mich. "Und wenn, mir ist das egal. Ich würde dich auf offener Straße ficken, im Müll, im Kaufhaus, wo du willst! Ich würde dir vor allen Leuten ins Gesicht spritzen, mich von dir anpissen lassen, dich auf die Knie zwingen, nur um deine geilen Lippen zu spüren, deine enge Möse um meinen Schwanz." Ich stöhne. "Du bist einfach zu geil. Viel zu geil, so geil, dass du mich wütend machst!"

Ich vögle sie gierig und spüre, wie ihre Möse mit jedem Stoß immer geschmeidiger, feuchter, glatter wird. Sie schluckt. Ich ergreife sie hart und will mich in sie hämmern, als eine Stimme direkt vor uns ertönt. Sie zuckt zusammen, hebt die Hand. "Leise, Alex, leise!"

Aggressionen unterdrückend halte ich mich zusammen. Die Stimmen werden deutlicher. "Dieser Donovan war überzeugend, muss ich sagen."

Claudia dreht sich zu mir. Ihre Augen funkeln im Dunkeln. "Sie reden über dich!"

Ich will weiter ficken und stoße mich sanft, lautlos in sie, flüstere. "Das ist mir so scheißegal!"

Sie schüttelt den Kopf, hebt die Hand. Die Stimme antwortet. "Ja, wir sagen diesem Roderich, das wir die Mittel bewilligen, wenn dieser Donovan das Projekt leitet. Das ist eine gute Sache. Wir müssen die Siemens-Gruppe abhängen. Das ist wichtig."

Mir wird die Sache zu bunt und ramme mich in ihre nasse Fotze. Claudia stöhnt unwillkürlich auf. Die Stimme brummt. "Was ist hier los?"

Wir sehen bewegende Schatten vor uns, aber mir ist das jetzt egal und ich ficke wie ein Besessener auf Claudia ein, die japst, hechelt, während ihre Möse nasser und nasser wird. Nach kurzem Wehren überlässt sie sich den Stößen, akzeptiert meine Not und spreizt ihre Beine weiter auf, drückt ihren Rücken durch und legt geil ihren Kopf in den Nacken, als wären wir beim Photoshooting.

Eine Stimme ganz nah schnauzt. "Ihr Schweine, was fällt euch ein. Holt euch ein scheiß Hotelzimmer!"

Schritte, Geraschel, während Claudia immer lauter stöhnt, ihr Mösensaft meinen Schaft benetzt, mein Kolben immer schneller stößt, alles in mir nur noch gegen diesen einen einzigen hellen Punkt der Erlösung hinarbeitet. "Franz, lass uns gehen, die sind vielleicht voll auf Droge, sind Penner oder Irre. Komm, da steht schon der Wagen. Ich hab' keinen Bock auf Stress und Hepatitis-C."

Ich höre die laute Stimme des anderen, die sich entfernt. "So eine Schweinerei, ficken auf offener Straße im Dreck wie Tiere. Was ist bloß mit dieser Stadt passiert? Auf dem Uni-Gelände. Mensch, das glaubst du doch nicht!"

Ich ergreife Claudia, ziehe sie eng zu mir, und küsse sie, leckend, beißend in den Nacken. "Wie Tiere, Claudia, wie Tiere!"

Sie stöhnt geil, dreht ihren Kopf zu mir. Sie auf Händen und Füßen, ich hinter hier, rammelnd, küssen wir uns gegenseitig zum Höhepunkt. Sie japst, hechelt, lechzt, ich brumme, murre und jage den sich beschleunigenden, tiefergehenden, immer krasser sie aufspießenden Stößen entgegen und entlade mich laut und endlich in sie.

Plötzlich ist alles still.

Nach einem kurzen Moment zwitschern die Vögel wieder. Claudias Augen leuchten. "Du bist echt'ne Nummer!"

Wie feiern sie weiter?

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