Jennifer

„Ja, damit kann ich leben“, antwortete Tom entschlossen. „Ich will das unbedingt ausprobieren. Und warum auch immer – ich hab einfach das Gefühl, dass ich dir vertrauen kann, dass das gut geht.“

Walter zögerte einen Moment, musterte Tom nachdenklich, und sagte dann: „Na gut. Wenn du es wirklich willst – komm mit.“

Gemeinsam gingen sie in den Keller, wo Walter sein Labor eingerichtet hatte. Der Raum war schlicht, aber vollgestellt mit allerlei Geräten, Werkzeugen und Fläschchen. Aus einem kleinen Kühlschrank holte Walter eine Ampulle, zog die klare Flüssigkeit langsam in eine Spritze und sah Tom ein letztes Mal fragend an. „Willst du das wirklich?“

Tom nickte ohne zu zögern. „Ja. Ich will das.“

Ohne weitere Worte setzte Walter die Nadel an und injizierte ihm die Flüssigkeit. Tom sah gespannt zu – doch zu seiner Überraschung spürte er rein gar nichts. Es fühlte sich weder anders an noch merkte er irgendeine Veränderung. Alles war, wie es vorher war.

„Ich fühl überhaupt nichts“, sagte Tom verwundert. „War das jetzt richtig?“

Walter lächelte leicht. „Das ist völlig normal. Erst wenn das Gerät zum Einsatz kommt, wirst du etwas spüren. Es fühlt sich ein bisschen seltsam an – aber es tut nicht weh.“

Er nahm das Gerät zur Hand und sah Tom an. „In wen möchtest du dich verwandeln?“

Tom überlegte kurz, dann schmunzelte er. „In meine Ex-Freundin. In Jennifer.“

Walter hob leicht die Brauen. „Jennifer? Ich habe natürlich keine Daten von ihr.“

Doch Tom hatte schon sein Handy gezückt und zeigte ihm Jennifers Instagram-Profil. „Hier. Da sind genug Bilder. Und in den kurzen Videos hörst du auch ihre Stimme.“

Walter sah sich die Fotos und Clips an, nickte und begann, Daten in das Gerät einzugeben. „Das bekommen wir hin. Das ist genug Material.“

Er tippte konzentriert, das Gerät summte leise – und dann passierte es.