Want to support CHYOA?
Disable your Ad Blocker! Thanks :)

Chapter 10 by FINN 0815 FINN 0815

Wird Nora getröstet werden?

In dunkelster Nacht, achte auf das Licht

Die Welt, einfach alles schien still zu stehen, als mir das Blut in den Adern gefror. Es war ein alles vernichtender Anblick und alle Errungenschaften und Gedanken an Größe und Erfolg wurden ausgelöscht. Hastig legte ich Brille und Bierflaschen auf die Kommode und schloss meine Arme um Nora, die ihre Tasche kraftlos zu Boden sinken ließ. In dem Moment als sich unsere Körper berührten bestand mein Universum nur noch aus dem Mädchen, dass sich **** an mir festklammerte.

Wir ließen uns Zeit, standen minutenlang in der offenen Tür. Dann führte ich meine beste Freundin behutsam nach oben. Ihre Schritte waren tollpatschig und unbeholfen und ich musste sie immer wieder stützen, da sie ihre gesamte Kraft aufwenden musste, nicht hier und jetzt zusammenzubrechen. Da Nora ihre unversehrte Gesichtshälfte schützend an meine Brust presste, bemerkte sie auch nichts vom lustvollen Treiben meiner Eltern, die weiterhin ungebremst ihre Geilheit auslebten.

In meinem Zimmer setzten wir uns auf das ungemachte Bett. Ich konnte nicht anders als sie anzusehen. Hatte nichts in meinem Kopf, außer sie. Dann hatte Nora, tapfer wie sie schon immer war, ihre Kräfte aufgebraucht. Ihr Gesicht verzog sich vor **** und Trauer zu einer schrecklichen Grimasse, die mir ewig im Gedächtnis bleiben würde. Schwach und erschöpft fiel sie mir entgegen.

Ihr bitterliches Schluchzen erschütterte mich. Ich spürte ihren warmen Atem auf meiner Haut, der durch mein Shirt drang, welches von Tränen durchnässt wurde. Mit ihrem ganzen Gewicht lehnte sie an meiner Schulter. Behutsam schloss ich sie wieder in meine Arme und lauschte eine ganze zeitlang ihrem an- und abschwellenden Wimmern, während ich beruhigend auf sie einredete.

Wie selbstverständlich legte ich meine Hand auf ihre glatten braunen Haare, hielt ihren Kopf und drückte ihren Körper fest an mich. Ruhig redete ich auf sie ein und streichelte sie, während sich ihre verkrampften Finger in mein Shirt gruben und ihr zitternder Körper sich schutzsuchend an mich drängte. Es war mein Lebenstraum der gerade in Erfüllung ging und gleichzeitig hätte ich vor Trauer sterben können.

Als Nora kurz inne hielt, um stockend Luft zu hohlen, fiel ihr blutiges Taschentuch auf meinen Schoß. Mit leerem Blick starrte ich es an. Wut stieg in mir auf und ich verstand jetzt, wofür ich meine Kräfte bekommen hatte. Nicht nur um mein eigenes Leben zu verbessern. Sanft legte ich meine Hand auf ihre Wange. Allein das Gewicht ließ ihren Kopf wieder an meine Brust sinken. Mein Kopf lehnte an ihrem, während mein Körper sie vor der Grausamkeit dieser Welt schützte.

„Heile…“, flüsterte ich leise. Sie hatte es gehört, aber ob es wirkte würde sich noch zeigen. Lange saßen wir so auf meinem Bett, sodass sich meine Gedanken beruhigen konnten. Dies hielt jedoch nicht lange an und als ich anfing über Sven nachzudenken, verdunkelte sich meine Welt wieder.

Wie immer war es Nora die mich aus dem Dunkeln holte. Selbst verletzt, hatte sie noch die Kraft mir zu helfen und ich schwor mir diesen Menschen nie zu enttäuschen. Langsam und schwerfällig hob sie ihren Kopf, stützte sich mit den Händen an mir ab und sah mir in die Augen. Mir war völlig klar was passiert war und wir verstanden und auch ohne Worte.

„Ich sagte ihm, dass ich mich auf dich freuen würde“, schluchzte sie, aber ihr Mundwinkel bewegte sich ein ganz kleines Stück nach oben. Mein Herz pochte vor Freude darüber sie lächeln zu sehen. „Er meinte, ich könne ruhig gehen und er freue sich auf einen Abend ohne mich.“

„Nora, das tut mir so unendlich leid.“ Ich meinte es ernst. Nie würde ich in so einer Situation an mich und mein Glück denken. Nora hielt mich auf dem Boden. Dennoch schockierte sie mich als sie leicht mit dem Kopf schüttelte. Ihre Augen waren verquollen und ihr Gesicht gerötet. Aber das Blut unter ihrer Nase war bereits getrocknet, oder auf mein Shirt getropft.

„Das muss es nicht.“ Eine Erkenntnis flackerte wie ein helles Licht auf ihrem Gesicht. „Bei uns läuft es schon lange nicht mehr gut.“ Ein heiseres Lachen entwich ihrer geschundenen Kehle. „Er meinte, ich solle nach dem Spiel zurück sein. Ich habe gesagt, dass ich nicht weiß, wie lange es dauern würde. Er hat es jedoch ausdrücklich verlangt und gesagt, ich hätte ja sonst niemanden, zu dem ich gehen könnte.“ Wieder schüttelte sie sich traurig und wir hielten uns aneinander fest und gaben uns Kraft. „Da habe ich meine Tasche gepackt.“ Ich hielt den Atem an. „Ich wollte ihm zeigen, dass es jemanden gibt, auf den ich mich verlassen könne, wenn er schon nicht für mich da sei. Ich hab gesagt, ich müsste dich nicht einmal vorher fragen.“ Ihre Finger gruben sich wieder in mein Shirt. „Da ist er wütend geworden und…“ Weiter schaffte sie es nicht und musste es auch nicht. Nora musste sich entscheiden sich vor mir zu erklären, oder meine Nähe zu suchen und die Entscheidung fiel ihr scheinbar nicht schwer. Erneut weinte das Mädchen in meinen Armen, aber diesmal war es nicht ganz so schlimm. „Wo soll ich den jetzt hin? Ich kann doch nicht zu ihm zurück. Nicht nach dem was passiert ist. Er hasst dich.“

„Mach dir darüber keine Sorgen. Du kannst hier bleiben solange du willst.“ Überzeugung sprach aus mir.

„Aber deine ****…“

„...die kommt damit klar. Nora, nur du bist jetzt wichtig!“ Dankbar schmiegte sie sich an mich, zog ihre zierlichen Beine an ihren Körper und lehnte sich auf meinen Schoß. Wir vertrauten uns vollkommen und das Nora sich bei mir wohlfühlte, ließ mein Herz vor Freude fast explodieren.

„Für dich war ich schon immer wichtig“, stellte sie leise fest und sah mich schüchtern an. Ihre Tränen trockneten langsam und es sah so aus, als ob ihre gerötete Wange langsam abschwoll. Ich wollte etwas sagen, aber Nora hielt mich sanft zurück. „Ich habe das immer gemerkt. Und… und ich bin dir schon immer so dankbar dafür gewesen.“

Mein Hals war trocken und ich fühlte mich leicht und schwer zugleich. Eine Stimme in meinem Kopf flüsterte, dass das alles nicht sein könne, aber eine viel lautere schrie mich an: "-JA!-" Nora wirkte, als ob sie mit sich ringen würde. Dabei kam sie zu einem guten Ergebnis.

Unsere Blicke trafen sich und ich war verzaubert von ihren klaren Augen. „Ich… ich weiß nicht ob ich immer die beste Freundin für dich war. Und ich weiß, was du über Sven denkst. Jedes Mal habe ich es gesehen, wenn ich versucht habe meine Augen vor der Wahrheit zu verschließen.“

„Nora ich…“ Schnell verstummte ich wieder und hielt meine Klappe. Sie sollte reden und ich wollte, dass sie damit nicht aufhörte. Und dann kam es und es traf mich mit aller Wucht und ****.

„Tom... ich… ich m-mag dich… mag dich wirklich sehr...“

Wie wird Tom reagieren?

Want to support CHYOA?
Disable your Ad Blocker! Thanks :)