In den Rahja -Tempel

Reinbrecht, Rondriane, Dagobert und Miranda hatten bereits gespeist und so starteten sie ihre Besichtigungstour durch die Stadt, wobei Miranda, die hier ihr eigenes Domizil hatte, die Führung übernahm. Sie gingen einmal die Prachtstraße entlang, kauften Kleinigkeiten, ließen sich die Zukunft weissagen und da sie Reinbrecht dabeihatten, kam auch der **** nicht zu kurz. Eine dieser Bierpausen nutzte Miranda, um mit Vicky bei einem Schneider zu verschwinden und erst zwei Runden später, schwer bepackt, wiederzukommen. Sie besuchten den Rondra- und den Angrosch-Tempel, um die Krieger milde zu stimmen, ehe sie sich im Badehaus wuschen und die Haare schneiden ließen. Nach einem leichten Abendessen beschlossen sie, noch den Rahja-Tempel aufzusuchen, aber Reinbrecht wollte lieber die Gelegenheit nutzen, mit seinesgleichen zu **** und verabschiedete sich.

Der Rahja-Tempel war ein einladendes Sandsteingebäude. Am Eingang begrüßte sie ein Laie und fragte nach ihrem Begehr. Ihnen wurde erklärt, dass derzeit nur der kleine Andachtsraum zur Verfügung stünde, da der große durch eine Feier unter dem Motto “Ekstase durch Tanz durch Ekstase“ belegt war. Mirandas und Vickys Augen begannen zu leuchten, Dagobert wirkte interessiert, während Rondriane skeptisch war und James nicht wusste, ob er Angst haben oder sich freuen sollte.

Da kein Veto fiel, entschied die Mehrheit. Jeder wurde einzeln gebeten, in einer Garderobe die Waffen und alles Unbequeme zurückzulassen und sich nötigenfalls zu waschen. Dann wurden sie in einen Raum geführt, in dem ein weiterer Laie jedem Neuankömmling ein Glas Rotwein in die Hand drückte und sie bat sich zu setzten. Anfangs war James noch froh, dass sich Vicky und Miranda heute wegen des Tempelbesuchs erstmals einig waren. Aber als Miranda mit einem sexy schwarzen Kleid, das Vickys weißen Kleid zum Verwechseln ähnlichsah, auftauchte, war klar, dass dies kein Zufall war. Deutlich hörten sie seltsame Musik von nebenan und auch die Luft vibrierte. Rondriane war immer noch in ihrer Rüstung, fühlte sich aber auf ihre Art nackt, so ganz ohne Schwert. Sie gab ihren Wein wegen des Alkohols zurück. Gleich darauf bekam sie mit den Worten,
„man muss nicht alle Leidenschaften Rahjas teilen, um ihr zu dienen“, ein Glas Traubensaft überreicht.

Eine der Damen in einem James nur zu gut bekannten Kleid begrüßte sie im Namen des Tempels der lachenden Rahja zu Vinsalt und erklärte ihnen die Regeln Rahjas und dieses Festes. Sie erzählte etwas von Ekstase durch Tanz, der frei wäre von Konventionen, Rhythmen, die wichtiger als Melodien wären, das Aufgehen des Einzelnen in der Masse und anderen Dingen, die James nicht verstand. Es war aber auch offensichtlich, dass die Priesterin dem Wein schon reichlich zugesprochen hatte, aber das machte sie als Rahja-Priesterin nur authentischer. Immerhin stellten er und Rondriane erleichtert fest, dass es keine Sexparty werden würde, denn dies war genauso wie Gespräche auf der Tanzfläche unerwünscht. Nur im hintersten Teil gab es **** und Reden wäre dort erlaubt, für explizitere Handlungen standen eigene Zimmer zur Verfügung. Nachdem sich alle mit den Regeln einverstanden erklärten, sprach die Priesterin einen Segen.

„Oh lachende Herrin, segne diese Gläubigen, auf dass sie deine Freude in die Welt hinaustragen und diesen Wein, auf dass er ihnen dein göttliches Wesen näherbringen möge.“
„Und mein Saft? Wird der nicht gesegnet,“ kam der berechtigte Einwand von Rondriane.
„Verzeihung. Und segne diesen Saft, möge er in dem Becher gären, auf dass du diese Gläubige vom Wein und seinen Vorzügen überzeugen kannst.“
„Ist Rahja nicht ein anderer Saft heilig?“, fragte James vergnügt das schwarzweiße Zwillingspärchen.
„Dein heiliger Saft ist aber nur für mich“, antwortete Vicky blitzschnell. Das ist wohl eine Nebenwirkung des Verliebtseins, dachte Vicky
Alle lachten.

Die Priesterin belehrte die Gläubigen lallend weiter:
„Um Freude zu verbreiten, ist sich Rahja auch nicht zu schade, Witze über sich selbst zu machen. Jetzt trinkt aber den göttlichen Rebensaft, sobald eure Gläser leer sind, dürft ihr eintreten.“