Er fickt sie

Sein nackter Körper wirkte im dämmrigen Licht des Schlafzimmers fast lächerlich – schmal, blass, mit einem Schwanz, der kaum mehr als ein trauriges Anhängsel war. Mia hätte lachen können, wenn die Situation nicht so erniedrigend gewesen wäre. Stattdessen lag sie da, völlig reglos, während er sich über sie schob, seine Hände unsicher an ihren Hüften zupften, als wüsste er nicht recht, was er mit ihr anfangen sollte.

*Er hätte mich nur fragen müssen*, dachte sie bitter. *Ich hätte ja gesagt. Vielleicht nicht sofort, vielleicht hätte ich gezögert – aber er hätte mich überzeugen können. Stattdessen dieses... das hier.*

Das Kondom raschelte, als er es über sich rollte, ein mechanischer Akt, ohne Zärtlichkeit, ohne Vorspiel. Dann drang er in sie ein, und es tat nicht weh, es war nicht gewaltsam – es war einfach nur *nichts*. Ein stumpfes Eindringen, ein rhythmisches Stoßen, das keine Wellen in ihr auslöste, nicht einmal Widerwillen. Nur diese seltsame, klaustrophobische Distanz, als wäre sie gar nicht wirklich da.

Einmal, zweimal streifte seine Hand versehentlich ihren Kitzler, so flüchtig, dass es wie Hohn wirkte. *Das war’s also?*, dachte sie. *Das ist alles, was er mir gibt?* Sie hätte ihm sagen können, wie es richtig ging. Sie hätte ihn führen können. Aber stattdessen lag sie da, eine leblose Puppe, während er sich an ihr abarbeitete, keuchend, als wäre es ein Sport.

Sein Orgasmus kam schnell, ein ersticktes Stöhnen, dann sackte er neben sie, verschwitzt und befriedigt – oder zumindest glaubte er das. Mia blieb starr, ihr Körper unberührt von dem, was gerade passiert war. Keine Lust, keine Ekstase, nicht einmal richtige Wut. Nur eine tiefe, resignierende Erkenntnis:

*Er wollte mich nicht. Nicht wirklich. Nur den Moment. Die Macht. Die Illusion, dass ich ihn begehre.*

Und das Schlimmste?

*Ich hätte es ihm gegeben. Wenn er nur gefragt hätte.*