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Chapter 7 by Meister U Meister U

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Mia kann nicht schlafen

Die Stunden zogen sich hin, während Mia reglos neben dem schlafenden Fremden lag. Ihr Körper war noch immer schwer von den Tropfen, doch ihr Geist weigerte sich beharrlich, in den Schlaf zu finden. Die Decke fühlte sich rau an gegen ihre nackte Haut, die jetzt anders roch - nach ihm, nach Schweiß und etwas Metallischem, das sie nicht benennen konnte.

Ihre Gedanken kreisten unaufhörlich um den eigenen Körper, der sich so fremd anfühlte in dieser fremden Wohnung. Sie erinnerte sich an die wenigen Male, in denen Sex sich wie Erfüllung angefühlt hatte - diese seltenen Momente, in denen sie nicht nur benutzt worden war, sondern sich hingegeben hatte. Dann kamen die anderen Erinnerungen. Die enttäuschten Erwartungen. Die hastigen Berührungen von Partnern, die mehr an ihrer eigenen Befriedigung interessiert waren als an ihrer. Die Nächte, in denen sie sich danach leerer gefühlt hatte als zuvor.

War sie zu anspruchsvoll? Oder hatte sie einfach nur Pech gehabt? Die Frage brannte in ihr, während sie den gleichmäßigen Atemzügen des Mannes lauschte. Er hatte nicht einmal versucht, sie wirklich zu berühren. Zwei flüchtige Streifzüge über ihren Kitzler, mehr nicht. Als wäre ihr Vergnügen ein lästiger Nachgedanke gewesen.

Ein bitteres Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Wie anders hätte dieser Abend verlaufen können, wenn er sie einfach gefragt hätte. Wenn er sie angesehen hätte wie einen Menschen und nicht wie ein Objekt. Seltsamerweise wusste sie, dass sie ja gesagt hätte. Vielleicht gerade deshalb, weil er nicht gefragt hatte, machte es sie so wütend.

Langsam kehrte das Gefühl in ihre Glieder zurück. Sie bewegte vorsichtig einen Fuß, dann die Hand. Die Wirkung ließ nach. Ein Teil von ihr wollte aufstehen, gehen, diese absurde Situation hinter sich lassen. Doch etwas hielt sie zurück - nicht Furcht, sondern eine seltsame Neugier. Sie wollte verstehen. Verstehen, warum sie sich in diesem Moment, trotz allem, lebendiger fühlte als seit Wochen.

Die ersten Vögel begannen zu zwitschern, als Mia endlich die Augen schloss. Nicht in Ergebung, sondern mit einem neuen Entschluss, der sich in ihr regte. Sie würde nicht mehr zulassen, dass man sie übersah. Nicht bei der Arbeit. Nicht im Bett. Nicht im Leben. Der Gedanke war wie ein sanfter Stromstoß, der durch ihren erschöpften Körper fuhr, kurz bevor der Schlaf sie endgültig einholte.

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