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Chapter 2
What's next?
Die Katze
Ein lautes Fauchen erschreckte mich. Reflexartig riss ich mein Schwert aus der Scheide und den linken Arm hoch, um meinen Kopf zu schützen, denn das Geräusch war von oben erklungen. Als kein **** folgte, sah ich mich genauer um und entdeckte in den Ästen über mir eine Wildkatze, die mich mit gesträubtem Fell anfauchte.
„Haben wir uns gegenseitig erschreckt, was?", redete ich ihr gut zu, „weißt du was? Du tust mir nichts und ich tu dir nichts. Einverstanden?"
Ich hatte gesprochen, um die Katze - und mich selbst - mit dem Klang meiner Stimme zu beruhigen. Aber irgendwie schien es mir, als habe sie jedes Wort verstanden. Ihr Fell glättete sich und sie sprang mit einem langen geschmeidigen Satz zu Boden. Nach ein paar Trippelschritten weg von mir drehte sie ihren Kopf zurück, sah mich an, peitschte mit dem buschigen Schwanz durch die Luft. Dann machte sie zwei große Sprünge und entwich ins Dickicht. Ihr gestreiftes Fell verschmolz mit dem Hell und Dunkel des Waldes und entzog sie meinen Blicken.
Ich sah ihr nach und entdeckte in der Richtung, in die sie verschwunden war, einen schmalen Pfad durchs Unterholz. Nun, dieser Weg war so gut wie jeder andere. Oder sogar noch besser, da ich auf dem Wildwechsel schneller und leichter vorankam, als durch das dichte Gestrüpp am Flussufer.
Nach einer knappen halben Stunde sah ich das Glitzern einer Wasserfläche durch die Bäume schimmern und bald stand ich am Rande eines kleinen Waldsees, wo sich der Bach aufgestaut hatte. Während mich die letzten Büsche noch vor neugierigen Blicken verbargen, entdeckte ich am Ufer ein Mädchen, das eine leise Melodie summte und aus den überreichlich am Wasser wachsenden roten und weißen Blumen einen Kranz flocht, den sie vermutlich auf ihre langen braunen Locken setzen wollte. Sie trug nur ein dünnes, ärmelloses Unterkleid, das ihre Formen verhüllte, aber sonnengebräunte Arme und lange Beine frei ließ.
Ich trat ins Freie und wollte mich gerade bemerkbar machen, als sie mich aus den Augenwinkeln entdeckte. Mit einem spitzen Schrei sprang sie auf und stürzte sich ins Wasser. Nach mehreren Metern tauchte ihr Kopf wieder über die Wasseroberfläche und sie sah mich mit weit aufgerissenen Augen ängstlich an. Mir wurde bewusst, wie erschreckend ich auf sie wirken musste, blutbespritzt und dreckverkrustet, mit dem noch immer blank gezogenen Schwert in der Faust. Ich schob die Klinge rasch zurück in die Scheide und hob die Arme mit nach außen gerichteten Handflächen als Zeichen dafür, dass ich ihr nichts tun wollte.
Tatsächlich fasste sie etwas Vertrauen und kam näher ans Ufer geschwommen. Nachdem ihre Füße Grund fanden, stand sie auf und ging auf mich zu. Das durchnässte Kleid enthüllte nun, dass sie keineswegs mehr ein junges Mädchen war. Unter dem dünnen Stoff, der an ihrem Körper klebte, zeichneten sich volle, runde Brüste, breite Hüften und stramme Schenkel ab. Sie kam bis auf wenige Schritte an mich heran, ihre dunkelbraunen Augen schauten mich noch immer groß an. Jetzt aber nicht mehr ängstlich, sondern eher neugierig.
„Man nennt mich Konrad", versuchte ich, ein Gespräch zu beginnen, „Wie heißt du?"
Sie sah mich fragend an, legte den Kopf schief und runzelte die Stirn. Verstand sie meine Sprache nicht oder war sie taub?
„Wohnst du hier in der Nähe? Sind noch andere Menschen da?", machte ich einen zweiten Versuch. Aber ihr Stirnrunzeln wurde noch tiefer und sie kam näher, betrachtete mein Gesicht neugierig und staunend. War sie vielleicht nicht ganz bei Verstand?
What's next?
Wildkatze
Verhinderter Drachentöter trifft auf schöne Frau
Nach einer unglücklichen Begegnung mit einem Drachen flieht der Ritter durch den Wald. Eine Wildkatze weist ihm den Weg zu einer Schönheit, die sich ihm willig hingibt.
Updated on Sep 13, 2023
Created on Sep 12, 2023
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