Die Flucht gelingt

Endlich frei! Jim reibt sich die schmerzenden Hand- und Fußgelenke und beobachtet verwirrt, wie die junge, zierliche Indianerin in der Dunkelheit auch die Fesseln der blonden Mary-Jane Fesseln mit dem Messer zerschneidet. In diesem Augenblick wird der Eingang vom Zelt geöffnet und die Häuptlingstochter tritt herein. Ihre Augen brauchen etwas Zeit, bis sie sich an die Dunkelheit im Zelt gewöhnt haben. Als sie bemerkt, dass die Gefangenen frei sind, öffnet sie ihren Mund, um einen Warnschrei auszustoßen. Geistesgegenwärtig gibt Jim der Häuptlingstochter jedoch rechtzeitig einen Faustschlag gegen die Schläfe, so dass sie bewusstlos zusammenbricht.

Rasch nimmt Jim die herumliegenden Schnüre, fesselt sie an Armen und Beinen und steckt ihr ein Tuch in den Mund. Dann wendet er sich an ihre mutige Befreierin und drückt ihr zögernd die Hände. Im vom außen hereindringenden Schein der Lagerfeuer ist ihr von dunklen Haaren umrahmtes ausgesprochen hübsches Gesicht zu erkennen. „Meine kleine Schwester wurde vor vielen Jahren von Indianern geraubt ...“ beginnt Jim zögernd. „Ich habe dich bei Eurer Ankunft im Lager sofort wiedererkannt, Jim!“ flüstert das Indianermädchen und schmiegt sich plötzlich in die Arme des Cowboys. „Ich bin´s tatsächlich, deine Schwester Kate!“

Jim drückt seine für immer verlorengeglaubte Schwester Kate liebevoll an sich. Dann nimmt er sie an der Hand, wirft die still auf dem Boden liegende Häuptlingstochter einfach über seine Schulter, nickt Mary-Jane aufmunternd zu und schleicht sich dann aus dem Zelt. Kate führt sie auf dem kürzesten Weg zur Pferdekoppel. Die Indianer fühlen sich so sicher, dass sie ihre Pferde in der Nacht unbewacht lassen. Jim sucht sich mit Kate´s Hilfe die schnellsten Pferde heraus und führt sie leise erst einige hundert Meter weg, bevor sie die Pferde satteln, aufsteigen und mit der gefesselten Häuptlingstochter als Geisel davonreiten ...