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Chapter 5 by Filiusfiliae Filiusfiliae

Wie geht es weiter?

Beunruhigt erfüllen wir unsere Aufgabe

„Das kam aus der Richtung unseres jetzigen Zuhauses“, sage ich.

Magdalena nickt nur bestätigend und lauscht. Es ertönen keine weiteren Schussgeräusche mehr. Wir beide entspannen uns und beginnen mit dem Umladen, bis sie sagt: „Hmm, wir fahren mit Diesel, der hier fährt mit Diesel – ich fülle mal unsere Bestände auf. Auf dem Hof ist zwar noch einiges, aber wird wird das auch nicht ewig reichen.“ Und so greift sie sich einen langen Schlauch, den wir im Wagen haben, und macht sich an das Umfüllen, während ich den Lkw-Inhalt inspiziere und mich darauf konzentriere, den „Einkaufszettel“ abzuarbeiten, was gut geht, da anscheinend der Lkw-Inhalt für eine Supermarkt-Filiale bestimmt war.

Als unser Fahrzeug gefüllt ist, taxieren wir die Menge, die noch im Lkw liegt, und kommen zu dem Ergebnis, dass wir wohl eine Woche brauchen würden, wirklich alles auszuräumen. Wir werten das als positiv.

Zufrieden fahren wir, es ist nun schon Nachmittag, zurück zu den anderen, freilich doch mit einem Schuss Sorge, was der Knall zu bedeuten hatte.

Als wir den Bauernhof erreichen, sehen wir Natascha da nervös auf- und abmarschieren. Wir halten an und springen aus dem Wagen. Natascha lächelt uns gequält an: „Da seid ihr ja endlich!“

Magdalena gibt einen Bericht in Kurzform und erwähnt auch den Knall.

„Ja, der war hier“, antwortet Natascha mit ernster Miene, „kommt mit, ich zeig euch was.“

Wir folgen Natascha auf die eine Hofseite, und auf einmal hält Magdalena eine Hand vor den Mund und sagt „Urrgh. Oh mein Gott, was ist denn hier passiert?“ Mir bietet sich auf dem unbestellten Feld ein Bild dar, das einem Kettensägenmassakerfilm entsprungen sein könnte.

„Hier war ein Wildschwein aufgetaucht“, erklärt Natascha in ihrer nüchternen Art, „und die Gelegenheit wollte ich natürlich nutzen, um unsere Nahrungspalette zu erweitern. Hole also Wladimirs 38er und versuche mich so nah wie möglich anzuschleichen. Und dann auf einmal: ,Wummms!!!!‘. Zum Glück war ich weit genug entfernt, sodass ich nur etwas Dreck abbekommen habe. Und ich war ja selbst bei der Armee einige Jahre, bevor ich auf Wladimirs Wunsch Hausfrau wurde, hatte eine Vermutung, und die hat sich bestätigt: Das Schwein hat eine Mine ausgelöst, die hier vergraben war, und zwar, wie ihr am Schadensbild seht, eine ziemlich große. Und die ist nicht erst in letzter Zeit hier verbuddelt worden. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die seit dem letzten Krieg hier noch liegt, wäre ja völlig hirnverbrannt, an der Stelle eine zu positionieren, gibt ja keinen Grund, da normalerweise langzugehen. Also hab ich, einer Idee nachgehend, mich in dem Büroraum mal gründlicher umgesehen. Und was soll ich sagen: Das war hier jahrzehntelang Militärübungsgelände. Deswegen sieht der Bauernhof auch so aus, wie er aussieht, der ist seit mindestens 30 Jahren nicht mehr als solcher benutzt worden, diente wohl mehr oder weniger dem Militär als Abstellraum und gelegentliches Ausweichquartier.“

„Heißt das, dass von solchen Minen hier noch mehr rumliegen?“, fragt Magdalena nun leicht panisch.

„Ich hoffe nicht“, sagt Natascha scheinbar cool, „ich weiß es aber nicht sicher. Ich hab geguckt, ob im Büroraum irgendwelche Pläne sind, wo so was verzeichnet ist, aber keine gefunden. Bin aber noch nicht durch mit dem Sichten des ganzen Papierkrams. Wir müssen aber deutlich achtsamer sein, wo wir entlanggehen. Ich möchte mir nicht vorstellen, dass jemand von uns hätte da drauftreten können.“

Magdalena wird bleich, auch ich verspüre einen Anflug von Übelkeit.

Wie geht es weiter?

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