Abendessen

"Es gibt gleich Abendessen. Robert hat vor ein paar Minuten Pizza bestellt."

Es dauerte keine 10 Minuten, da klingelte es auch schon an der Tür.

Jennifer und ich machten uns auf den Weg in die Küche. Ich musste grinsen, als ich daran dachte, was wir hier nur vor ein paar Stunden so alles gemacht hatten. Meine Freundin erinnerte sich natürlich an nichts davon. Als kurz nach uns auch Ben in die Küche kam, grinste auch er.

Wir setzten uns an eine Seite des Tischs. Rechts von uns, neben mich, setzte sich Anja mit ihrem Freund Markus, der heute anscheinend auch zu Besuch war. Neben Markus und gegenüber von uns saßen Pia und Robert und links von uns hatte sich Ben, neben Jennifer, gesetzt.

Die drei Pizzen standen auf der Küchenablage und Robert fragte jeden, von welcher Pizza er ein Stück reichen sollte. Als Robert Anja fragte, was sie denn gerne für ein Stück hätte erwiderte diese nur patzig: "Ich kann mir selbst was nehmen. Ich will kein von dir abgeriffeltes Pizzastück."

Damit stand sie auf und schnappte sich ein Stück.

"Was soll das, Anja?", fragte ihre Mutter sie.
"Ist schon in Ordnung," versuchte Robert zu beruhigen.
"Nein ist es nicht," sagte ich. "Warum hast du das gemacht, Anja?"
"Ich wollte einfach kein Stück von ihm haben. Er soll sich nicht schon wieder so aufspielen!"

Robert schaute traurig zu Boden.

"Ist doch nicht so schlimm, Schatz," versuchte Markus zu helfen.
"Die einzige Person, die sich hier gerade aufspielt und noch dazu wie immer unhöflich ist, bist du, Anja," rief ich.
"Ach leck mich, Tom! Du hast mir gar nichts zu sagen."
"Er hat aber recht!", kam mir Ben zur Unterstützung.
"Fick dich, Ben! Geh und spiel irgendein dummes Videospiel oder hol dir einen runter. Was anders kann ein fetter Nerd wie du doch eh nicht."

Es langte mir.

"Stopp!"

Der Raum wurde schlagartig still.

"Bleibt sitzen, hört auf zu reden und ignoriert alles, was um euch herum passiert, bis ich euch etwas anderes sage. Alles ist okay und vollkommen normal. Es ist vollkommen normal und natürlich, dass ich anderen meinen Willen aufzwingen kann. Ihr werdet das nicht hinterfragen, sondern meinen Anordnungen einfach Folge leisten."