Ständer Stefan

Ständer Stefan

Der gekaufte Exhibitionist

Chapter 1 by FreeWilliam FreeWilliam

Stefan war ein hübscher Junge. Schlank, sehr dunkle Haare, aber ansonsten eher ein heller Typ mit blauen Augen und markanten Lippen. Er war gerade 18 geworden und das letzte Schuljahr am Gymnasium hatte für ihn begonnen.

In der Schule war er eher ein Außenseiter. Das lag vor allem an seiner eher schüchternen und zurückhaltenden Art, wie er die Situation für sich selbst eingeschätzt hatte. Den zweiten Grund, seine nicht besonders rosige Finanzlage, mochte er sich nur ungern eingestehen.

Stefans Vater war durch viele unglückliche Umstände von einer mittelständischen Baufirma schließlich zu einer Leiharbeitsfirma geraten. Obwohl er ständig schuftete, viel im Ausland und fast nie daheim war, blieb nicht mehr viel Geld hängen.

Doch Stefans Eltern waren zu stolz, um sich von der Allgemeinheit aushalten zu lassen, und so nahm Stefans Mutter diverse Nebenjobs an, vor allem Putzarbeiten. So reichte das Geld wenigstens zum Leben, aber an Luxus und Statussymbole war nicht ansatzweise zu denken.

Zeitweise hatte Stefan versucht, durch Zeitungaustragen noch etwas zur klammen Familienkasse beizutragen, aber weil die guten Zustellbezirke nur mit Beziehungen zu bekommen waren, stellte sich die Entlohnung für den Zeitaufwand als absolut unangemessen heraus. Es waren dann auch Stefans Eltern, die ihm rieten, sich auf die Schule zu konzentrieren, damit er es mal besser haben würde. Irgendwie werde man mit dem Geld die paar Jahre schon über die Runden kommen.

So begnügte sich Stefan mit Klamotten vom Discounter, die er trug, solange es ging, und war sparsam in seinem Lebensstil, weshalb es für ihn auch nicht in Frage kam, mit anderen Schülern ins Kino zu gehen oder an anderen Aktivitäten teilzunehmen, die Geld kosteten.

Welchen Kontrast bildete da der blonde Marcel, der geradezu der Mittelpunkt der ganzen Schule war. Dessen Vater war im Investment-Banking tätig und schien über geradezu unbegrenzte Mengen an Geld zu verfügen. Gewiss, gelegentlich wurde in der Schule ein wenig kritisch darüber geredet, dass dieser Berufsstand viel Schaden in der Welt anrichtet, weil die hemmungslose Gewinnmaximierung jede Moral und Ethik beiseite schob.

Aber wer hätte ernsthaft und laut den edlen Spender kritisieren wollen, der wunderbare Schulfeste finanzierte und vom Konzertflügel für das Schulorchester bis zu neuen Fußballtoren für den Sportplatz schon so manches ermöglicht hatte, was im regulären Etat der Schule nicht vorstellbar war.

Dass Geld nicht stinkt, wurde wohl jedem bewusst, der die süßlich herbe Duftwolke edler Herrenparfums inhalierte, die den blonden Marcel stets umgab. Eingekleidet in die angesagtesten Klamotten der namhaftesten Modelabels und ausgestattet mit der modernsten Unterhaltungselektronik war es leicht für Marcel, seine Mitmenschen zu beeindrucken.

Außer von der Duftwolke edler Parfums war Marcel auch stets von einigen Mitschülern umgeben, die wohl hofften, dass ein wenig Glanz von Marcel auf sie abfärbt und versuchten, ihm zu gefallen.

Aber selbst um nur mal mit Marcel mal am Wochenende auszugehen, benötigte man schon mehr Geld für Eintritte und , als Stefan jemals hätte aufbringen können. Und so war der Weg in Marcels Clique für Stefan versperrt, selbst wenn er es gewollt hätte.

Umso mehr überraschte es Stefan, als Marcel eines Tages auf ihn zukam und fragte, ob er nach der Schule schon etwas vorhätte.

„Hausaufgaben, ein wenig fernsehen, im Haushalt helfen“, zählte Stefan leicht überrumpelt auf.

„Die Hausaufgaben könntest du sicher ein wenig verschieben, für die unglaubliche Chance, mich mal näher kennenzulernen“, lockte Marcel mit seinem unglaublichen Selbstbewusstsein, das man auch als Selbstverliebtheit einstufen konnte.

„Ich habe kein Geld, um mit Dir und Deinen Leuten weg gehen zu können, das weißt du ganz genau“, machte Stefan seine Bedenken und Einschränkungen klar.

„Heute ist mal gratis, dein Glückstag sozusagen, einfach mal mitkommen nach der Schule und ein wenig quatschen, ergeben sich vielleicht ganz neue Perspektiven für dich“, lockte Marcel.

„Was für Perspektiven?“, fragte Stefan volllends verwirrt.

„Komm einfach mal mit, siehst du dann schon“, lachte Marcel und ließ den verwirrten Stefan nun wieder einfach stehen, um in den vertrauten Kreis seiner Clique zurückzukehren.

Die restlichen Unterrichtsstunden begann Stefan immer wieder zu grübeln, was diese seltsame Einladung zu bedeuten hatte und ob er sie annehmen sollte, zumal Marcel ihn mittlerweile wie üblich gar nicht mehr beachtete.

So ging Stefan nach dem Unterricht in Richtung Bushaltestelle, weil er sich nicht mehr traute, Marcel auf das überraschende Angebot anzusprechen.

Doch auf halbem Weg fuhr Marcels schwarzer BMW M3 mit der kernig dröhnenden Sportauspuffanlage neben Stefan an den Gehsteig heran und der elektrische Fensterheber ließ lautlos die Seitenscheibe herunterfahren.

„Was ist jetzt? Du wirst mein Angebot doch nicht etwa ablehnen wollen?“, rief Marcel vom Fahrersitz her.

„Ich war mir nicht sicher, ob es ernst gemeint war“, antwortete Stefan schüchtern.

„Würde ich dir sonst hinterherfahren? Jetzt steig‘ endlich ein“, bekräftigte Marcel sein Vorhaben.

So siegte schließlich die Neugier über die Skepsis und Stefan öffnete vorsichtig die Beifahrertüre. Mit größter Vorsicht stieg Stefan schließlich in das Auto ein. Bloß keinen Kratzer machen, dachte Stefan, das ist ganz bestimmt unbezahlbar.

Kaum saß Stefan neben Marcel, wurde er kraftvoll in den Sitz gedrückt.

„331 kW, 450 PS“, verkündete Marcel stolz.

Stefan versuchte, sich zu entspannen, was bei Marcels Fahrstil gar nicht so einfach war. Während der Fahrt betete Marcel alle Ausstattungsmerkmale seines Autos herunter und Stefan fragte sich, ob Marcel den Verkaufsprospekt auswendig gelernt hatte.

„Marcel, sorry, ich hatte noch kein Geld für Fahrschule, aber muss man innerorts nicht 50 fahren?“, unterbrach Stefan schließlich Marcels Schwärmerei.

„Nein, was für ein Quatsch“, lachte Marcel, „50 muss man nur fahren, wenn man kein Geld für Strafzettel hat.“

Aus Stefans Sicht war der angenehmste Aspekt der Fahrt eindeutig, dass sie schnell vorbei war. Das schwere, schmiedeeiserne Tor mit Jugendstilornamenten öffnete sich automatisch und Marcel parkte seinen BMW auf einem Anwesen mit einer großen Stadtvilla.

„Wir sind da“, verkündete Marcel.

Mit offenem Mund lief Stefan staunend hinter Marcel her, der seine Schulsachen achtlos im beeindruckenden Flur in die Ecke warf und ins Wohnzimmer abbog.

„Erstmal ein kleiner Schluck zur Begrüßung, lass‘ mich mal schauen, was ich für einen ganz besonderen Gast zu bieten habe“, tönte Marcel und öffnete einen edel wirkenden Wurzelholzschrank, in dem sich zahlreiche Flaschen mit Spirituosen befanden.

Stefan war ein wenig besorgt. Seine Erfahrungen mit beschränkten sich auf Bier einer Discounter-Hausmarke, dass sein Vater ihm ab und zu beim gemeinsamen Fernsehen spendierte, was selten genug vorkam. Was hatte Marcel vor? Sollte er ablehnen? Könnte Marcel ihn abfüllen? Was hätte er davon? Was hatte dieser Typ bloß vor?

Woher sollte Stefan auch wissen, dass Marcel lediglich das Verhalten seines Vaters imitierte, der den Begrüßungstrunk an der Hausbar als das Schaffen einer angenehmen Gesprächsatmosphäre bezeichnete. Und für das Gespräch, das Marcel noch mit Stefan führen wollte, wäre eine gewisse Lockerheit durchaus hilfreich.

„Ah, das ist was Feines“, erklärte Marcel mit betont bedeutsamer Stimmlage, „den Whisky hier hat mein Vater von seinem letzten Tripp aus den USA mitgebracht, aus so einer besonderen Manufaktur, wo Du Beziehungen brauchst, um überhaupt was kaufen zu dürfen.“

Mit bangem Blick schaute Stefan zu, wie Marcel zwei Gläser füllte, zum Glück nicht allzu voll.

„Kannst sicher sein, so eine Flasche kostet über 500 Euro“, prahlte Marcel, „aber der ist jeden Cent wert, du wirst den Unterschied zu billigem Fusel wie Jack Daniels gleich schmecken.“

Stefan war ratlos. Wie sollte er einen Unterschied schmecken, wenn er noch nicht einmal den als billig geschmähten Whisky jemals getrunken hatte? Aber Ablehnen? Ein Glas, dessen Inhalt selbst in der geringen Menge vermutlich teurer war als alles, was er sich in einer ganzen Woche kaufte?

„Auf den Beginn einer ganz besonderen Freundschaft“, sprach Marcel feierlich.

Noch immer völlig im Unklaren über Marcels wahre Motive stieß Stefan mit ihm an und trank vorsichtig den edlen Tropfen. Ein besonderer Genuss war es für Stefan nicht, er kämpfte sogar damit, nicht husten zu müssen.

„Und?“, fragte Marcel erwartungsvoll.

„Äh, ja, gar kein Vergleich zu dem billigen Fusel“, versuchte Stefan, Marcels Begeisterung zu teilen.

„Machst du eigentlich viel Sport?“, wollte Marcel unvermittelt wissen.

„Wieso?“, fragte Stefan erstaunt zurück.

„Na ja, hast ja breite Schultern, dazu die unglaublich schmale Taille, der flache Bauch, so eine tolle Figur haben nicht viele Jungs an unserer Schule“, schmeichelte Marcel.

„Echt?“, entgegnete Stefan völlig verwirrt. Dass Marcel ihm Komplimente machte, war noch ungewohnter, als harten zu .

„Oh ja, ist dir noch nie aufgefallen, wie viele Doppel-Whopper bei uns rumlaufen? In dem Alter schon, wo soll das enden?“, legte Marcel nach.

„Da hab‘ ich ehrlich noch nie drüber nachgedacht“, gab Stefan verunsichert zu.

„Wie kommt es, dass so ein attraktiver Typ wie du keine Schnecke hat?“, bohrte Marcel nun weiter.

„Umpf, ach, weiß nicht, aber Mädels wollen keinen, der sie nicht mal zum Essen ausführen kann“, stammelte Stefan.

„Oh, entschuldige, ich vergaß ja ganz deine Probleme“, heuchelte Marcel, „aber du musst unbedingt noch diesen herrlichen Grappa probieren, bevor wir in meine Bude weiterziehen.“

„Marcel, dafür kann ich mich doch nie im Leben bei dir revanchieren“, wehrte Stefan ab.

„Wer weiß“, verkündete Marcel verheißungsvoll und reichte Stefan das Glas, „Prost!“

Ein wenig angenehmer als den Whisky fand Stefan den Grappa, aber ihm war nun auch leicht schwindelig. Dafür fühlte er sich auch angenehm beschwingt.

„Wie groß bist du eigentlich?“, fragte Marcel mit bewunderndem Blick.

„1 Meter 83, warum?“, verriet Stefan unsicher.

„Wow, 8 cm größer als ich, hätte ich nicht gedacht“, stellte Marcel mit erstauntem Blick fest.

Stefan grübelte, was das alles sollte. Mit den hochfrisierten blonden Haaren, der aufrechten Körperhaltung und dem alles sprengenden Selbstbewusstsein hätte Stefan sein gegenüber auch auf mehr als 1,75 Meter geschätzt, aber letztlich spielte das doch keine Rolle.

„So, ich zeig‘ dir jetzt mal mein Zimmer“, kündigte Marcel an und Stefan folgte ihm in den ersten Stock, wobei er sich auf der Marmortreppe ein wenig auf seine Schritte konzentrieren musste. Neben einer tatsächlich gehobenen Stimmung hatte der für ein leichtes Schwindelgefühl gesorgt, das aber schnell überwunden war.

Wieder einmal fiel Stefan die Kinnlade herunter, als er in Marcels Zimmer eintrat. Das war locker größer als die ganze Wohnung, in der Stefan mit seinen Eltern lebte.

In einer Ecke stand diagonal ein großer Schreibtisch, dahinter ein großer Chefsessel, davor ein kleinerer Besucherstuhl, wie in einem echten Führungskräftebüro.

Großen Raum nahm eine gemütliche Sofaecke mit einem riesigen Flachbildfernseher ein, ebenso riesig erschien das Bett in der anderen Zimmerecke.

Ein begehbarer Kleiderschrank und mehrere weitere Schränke mit Klamotten und jeder Menge Unterhaltungselektronik vervollständigten das Zimmer. Marcel ließ noch eine Weile die dunklen Hölzer und die teuren Elektronikartikel auf den geradezu überwältigten Stefan wirken, bevor er zu seinem eigentlichen Plan überging.

Beiläufig holte Marcel einen Schuhkarton aus einem seiner Schränke, öffnete ihn und drückte ihn Stefan in die Hand: „Wie findest du die?“

Stefan bekam große Augen und schnappte nach Luft. Genau diese Ausführung der Nike Air Max iD hatte er kürzlich in einem Geschäft bewundert, aber natürlich konnte er sie nur anschauen, weil sie weit außerhalb seiner finanziellen Möglichkeiten lagen.

Voller Bewunderung starrte Stefan in den Karton. Das war sein absolutes Traummodell. Sogar in seiner Lieblings-Farbkombination, mehrere Streifen in verschiedenen Blautönen.

„Das sind die geilsten Schuhe, die es überhaupt gibt“, platzte die Begeisterung aus Stefan heraus.

„Ja, die finde ich echt voll angesagt“, bekräftigte Marcel, „aber durch einen dummen Zufall sind sie mir zwei Nummern zu groß. Ich habe Größe 42, aber könnte es sein, dass sie dir passen würden?“

„Ich habe 44“, bestätigte Stefan aufgeregt.

„Dann probier‘ sie doch mal“, ermutigte Marcel.

Stefan konnte sein Glück gar nicht fassen. Mit zitternden Händen holte er die Schuhe aus dem Karton, betrachtete sie von allen Seiten, bevor er seine reichlich abgenutzten Discounter-Schuhe abstreifte und seine Füße vorsichtig in die nagelneuen Nikes gleiten ließ.

Natürlich war Stefan in diesem Augenblick zu überwältigt, und vielleicht von seiner Natur her auch ein wenig zu naiv, um zu erkennen, dass es sich sehr viel weniger um einen Zufall handelte, als Marcel gerade behauptet hatte.

In Vorbereitung seiner Pläne hatte Marcel heimlich beobachtet, wie Stefan im Kaufhaus, fast mit Tränen in den Augen, diese Schuhe wieder ins Regal zurückgestellt hatte. Sobald Stefan außer Sichtweite war, hatte Marcel die Schuhe gekauft. So ein Spontankauf über 180 Euro war schließlich kein Thema für ihn.

Während Stefan mit den neuen Nikes durch Marcels Zimmer lief, überlegte Marcel sorgfältig sein weiteres Vorgehen. Zunächst sollte sich Stefan noch ein wenig an die Schuhe gewöhnen.

„Du siehst wirklich endkrass in den Schuhen aus, Stefan“, schmeichelte Marcel gekonnt.

„Ja, man läuft auch ganz anders darin als mit… na du weißt schon“, bestätigte Stefan sein gutes Gefühl mit einem kurzen Seitenblick auf seine alten Schuhe.

„Schau mal in den Spiegel“, empfahl Marcel und führte Stefan vor den riesigen Ankleidespiegel vor seinem begehbaren Kleiderschrank, „da kannst du sehen, wie hip du auf einmal mit den Dingern bist.“

Eine Weile stand Stefan vor dem Spiegel und bewunderte sich mit den neuen Schuhen von allen Seiten.

„Stell‘ dir mal vor, das wären deine“, fuhr Marcel fort.

„Das wäre Wahnsinn, aber die kosten im Laden 180 Euro“, warf Stefan ein.

„Die sind mir doch eh zu groß, könnte mir vorstellen, sie dir einfach zu überlassen, wenn du mir vielleicht einen kleinen Gefallen dafür tust“, näherte sich Marcel dem eigentlichen Grund seiner unerwarteten Einladung.

„Einfach so schenken?“, rief Stefan erstaunt.

„Für einen kleinen Gefallen, so ein wenig Dankbarkeit gehört zu Geschenken schon dazu, aber das ist dir sicher klar“, betonte Marcel noch einmal seine Absicht.

„Ja, klar, solange ich kein Geld dafür brauche, ist das kein Problem, was soll ich für dich tun?“, fragte Stefan neugierig.

„Im Prinzip ist es nur eine Kleinigkeit, es kostet dich nicht nur kein Geld, sondern genau genommen kostet es dich noch nicht einmal Zeit“, lockte Marcel.

„Das klingt zu schön um wahr zu sein, und natürlich wäre ich dir total dankbar, wenn ich die Nikes behalten könnte, ich weiß gar nicht, ob ich das annehmen kann“, erklärte Stefan seine Begeisterung in Verbindung mit seiner Dankbarkeit und leichter Verlegenheit.

„Super, dann sind wir uns so gut wie einig“, frohlockte Marcel, „nimm‘ mal Platz, damit wir noch ein paar Kleinigkeiten bequatschen können. Magst du noch eine Whisky-Cola?“

„Nicht so viel , ich bin das nicht gewöhnt“, versuchte Stefan seinen Gastgeber ein wenig zu bremsen, während er darüber staunte, dass Macel im Schrank hinter seinem Chefsessel eine eigene Minibar besaß.

Ungerührt von Stefans Worten mixte Marcel zwei Gläser Whisky-Cola und schob eines seinem Gast hin, um sich dann genüsslich und lässig mit seinem Glas in seinem Chefsessel zu räkeln.

Stefan nahm der Höflichkeit halber einen kleinen Schluck, als Marcel ihm zuprostete, und stellte das Glas dann wieder zurück auf den Schreibtisch.

"Weißt du, Stefan, ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich ein sehr schadenfroher Mensch bin“, begann Marcel nun seine Erläuterung, „ich sehe gerne so Viedeoclips an, in denen die Missgeschicke anderer Leute durch den Kakao gezogen werden.“

„Das ist doch nicht schlimm, sowas habe ich auch ab und zu schon mal geschaut“, räumte Stefan ein, der nach dieser Einleitung fast das Gefühl hatte, Marcel für sein vermeintlich schlechtes Gewissen eine Entschuldigung liefern zu müssen.

„Leider passiert im echten Leben viel zu wenig“, philosophierte Marcel nun lässig weiter, „vor allem bei uns an der Schule. Das ist so langweilig. Deshalb suche ich jemanden, der ab und zu ein kleines Missgeschick inszeniert, über das ich mich mit meinen Kumpels amüsieren kann.“

„Du meinst, ich soll vor dir und deinen Kumpels mal absichtlich stolpern?“, fragte Stefan leicht irritiert.

„Im Prinzip schon“, stellte Marcel zufrieden fest, „aber stolpern ist langweilig. Ich denke da eher an einen echten Klassiker, von dem man öfter mal im Internet Berichte liest. Ein kleines, peinliches Missgeschick, das schon vielen Jungs passiert ist, nur leider noch nie an unserer Schule, könnte man meinen. Keine Ahnung, woran das liegt, ob die sich alle so gut im Griff haben oder keine geschwätzigen Leute in der Klasse haben, die es weitererzählen. Wobei es natürlich auch nicht so viele gibt, die es überhaupt betreffen könnte.“

„Was genau meinst du? Worauf willst du hinaus?“, fragte Stefan verwirrt, der sich auf Marcels Worte noch keinen Reim machen konnte.

„Ich würde gerne mal erleben, wie nach dem Sport einer unter der Dusche 'nen Steifen kriegt", ließ Marcel nun die Bombe platzen.

„Aber ich dusche doch nur zuhause“, rief Stefan erschrocken. In der Schule gab es keine Duschpflicht und nur wenige Jungen nutzten die Duschen in der Sporthalle, die meisten duschten gerade wegen des Schamgefühls und der Angst vor spontanen Erektionen zuhause.

„Gerade deshalb bist du doch der ideale Kandidat“, erklärte Marcel grinsend, „denn wenn es einem der wenigen Dauerduscher passieren würde, wäre es zwar auch peinlich für ihn und amüsant für alle anderen, aber du hättest viel mehr Aufmerksamkeit. Keiner an der Schule hat je deinen Penis gesehen, die schauen da alle gleich neugierig hin, wenn du zum ersten Mal nackt rumläufst, da wird jede Regung an deinem Bolzen ganz genau beobachtet und sofort ausgiebig kommentiert.“

Stefan holte tief Luft, schluckte seinen Speichel herunter und nahm hektisch noch einen großen Schluck Whisky-Cola, weil er schrecklich nervös wurde. Irgendwie hatte er die Hoffnung, der kleine Gefallen wäre etwas einfacher. Er war sehr konservativ erzogen und zuhause war Nacktheit ein Tabuthema. Die Vorstellung, sich vor den anderen Schülern zu entblößen, behagte ihm gar nicht. Andererseits wurde ihm nun wieder stärker bewusst, dass Marcel kein lieber Kerl war, der ihm mal eben Schuhe im Wert von 180 Euro für ein paar warme Worte schenkt.

„Also?“, fragte Marcel neugierig und provozierend.

„Ich glaube nicht, dass ich das kann“, meinte Stefan.

„Impotent?“, provozierte Marcel nun weiter.

„Nein, nein, das nicht, aber ich möchte nicht, dass alle meinen Penis sehen“, jammerte Stefan.

„Schämst du dich für dein Rohr? Ist es etwa klein, oder missgebildet?“, hakte Marcel nach.

„Nein, es ist nur, du weißt schon, es ist halt, naja, etwas sehr Intimes, anderen den Penis zu zeigen“, stammelte Stefan.

„Und jetzt stell‘ dir mal vor, du hättest nicht nur diese hammergeilen Nikes an deinen Füßen, sondern obendrein noch 100 Euro Bargeld in der Tasche“, lockte Marcel weiter und breitete in einem Fächer fünf 20-Euro-Scheine auf dem Schreibtisch aus. Für einen Augenblick ließ er den Anblick des Bargeldes auf Stefan wirken.

Sichtbar unruhig rutschte Stefan auf dem Stuhl hin und her. Auf der einen Seite standen sein Gewissen und sein Schamgefühl, auf der anderen Seite ein paar Nike Air Max für 180 Euro, die er sich so sehr wünschte, und eine für ihn unglaubliche Menge Bargeld auf dem Schreibtisch.

„Was ist schon dabei, wenn außer dir noch ein paar andere Leute wissen, wie dein Lustschlauch aussieht?“, redete Marcel die Sache nun absichtlich klein.

„Für mich ist da schon was dabei“, betonte Stefan noch einmal, welche Überwindung ihn eine solche Aktion kosten würde.

„Ich kann das Geld natürlich auch jemand anderem anbieten“, erhöhte Marcel den Druck auf Stefan. Dabei schob er die Scheine demonstrativ vom Fächer zu einem Bündel zusammen.

„Wie lange muss ich da nackt sein? Und vor allem“, Stefan schluckte kurz, „wie lange muss er,… du weißt schon.“

„Gerne so lange wie nur irgend möglich“, schockierte Marcel breit grinsend Stefan, „aber der Fairness halber werden wir ein paar Mindestanforderungen festlegen, ab wann die Aufgabe als bestanden gilt.“

„Und die wären?“, fragte Stefan aufgeregt.

Marcel lehnte sich selbstherrlich zurück: „Morgen zum Sport bringst du Duschzeug mit, ein Handtuch und eine Flasche Duschgel reichen schon. Du nimmst dir im Umkleideraum den Platz hinten links, dort von wo der längste Weg zur Tür vom Duschraum ist. Nach dem Sport ziehst du dort deine Klamotten aus, komplett, alles, und legst deine Anziehsachen ordentlich auf die Bank.“

„Muss es unbedingt der Platz ganz hinten in der Ecke sein?“, hakte Stefan mit einigem Unbehagen nach.

„Natürlich, wir wollen doch, dass du so lange wie möglich nackt bist und mit deinem nackten Körper die Aufmerksamkeit der anderen auf dich ziehst“, bestätigte Marcel seine Absicht, „und erst wenn du dann komplett nackt bist, holst du das Duschgel raus. Das Handtuch lässt du in der Tasche liegen, das hat im Duschraum eh nichts verloren.“

Marcel genoss Stefans offensichtliche Nervosität und fuhr mit seiner Schilderung fort: „Du achtest darauf, dass deine Arme seitlich vom Körper bleiben und nichts verdeckt wird. Dann drehst du dich um und läufst gemütlich durch den Umkleideraum in Richtung Duschraum. Wenn sich da schon was regt, umso besser, unauffällig nachhelfen geht natürlich erst unter der Dusche. Aber wer weiß, vielleicht gefällt es dir, wenn alle auf deine Ficklatte glotzen.“

„Kann ich mir nicht vorstellen“, seufzte Stefan.

„Du hast es aber auch noch nicht probiert, da kannst du doch gar nicht wissen, wie es sich anfühlt“, lachte Marcel, „und weil du zum ersten Mal im Duschraum bist, kannst du auch ruhig zuerst ein wenig auf und ab laufen, dir alles anschauen, bevor du eine Dusche wählst.“

„Muss ich das wirklich so künstlich in die Länge ziehen?“, fragte Stefan entsetzt.

„Ja klar“, bestätigte Marcel, „ich will, dass viele Jungs auf dich aufmerksam werden. Die werden auch sehr aufmerksam auf deinen Schwanz schauen, weil du noch nie mit ihnen geduscht hast. Die, die immer duschen, kennen sich ja schon gegenseitig. Insofern ist ein Neuer unter der Dusche besonders interessant. Weil alle auf dich schauen, werden sie mit großer Wahrscheinlichkeit schnell dein Missgeschick bemerken.“

„Mit Missgeschick meinst du, dass ich einen Steifen bekommen soll“, hakte Stefan ein, obwohl ihm die Antwort schon bewusst war.

„Klar, am besten hast du ihn dann schon“, kicherte Marcel, „und du wählst eine Dusche möglichst mittig und gegenüber der Eingangstür, damit man nicht nur im Duschraum, sondern auch vom Umkleideraum aus gute Sicht auf deinen Ständer hat. Die Jungs, die nicht duschen, sollen schließlich auch ihren Spaß daran haben. Du darfst dich nur ganz kurz zur Wand drehen, um das Wasser aufzudrehen und die Temperatur einzustellen. Dann drehst du dich sofort wieder mit deiner Fickkeule in Richtung Duschraum und Türe zum Umkleideraum.“

„Und wenn er gar nicht steif wird?“, wollte Stefan wissen.

„Ich erwarte schon, dass du bereits im Umkleideraum intensiv an Dinge denkst, die dich sexuell erregen und du möglichst schnell hart wirst da unten, aber allerspätestens, wenn das Wasser läuft und du dich einseifst, muss er steif werden. Wenn Gedanken nicht reichen, kannst du ja beim Einseifen unauffällig wichsen. Ach ja, an der Stelle gibt es noch einen wichtigen Punkt, bist du eigentlich beschnitten?“, kam Marcel zur nächsten peinlichen Frage.

„Ähm“, zögerte Stefan, dem es in der Tat unangenehm war, mit Marcel über so intime Dinge zu sprechen.

„Na komm schon, zier dich nicht, nach der Aktion wissen doch sowieso alle, wie du da unten aussiehst und ob du beschnitten bist“, bekräftigte Marcel seine Frage.

Stefan nahm nochmals einen extra großen Schluck Whisky-Cola gegen seine Nervosität und atmete tief durch, bevor er zugab: „Nein, ich bin unbeschnitten.“

„Hast du einen Rüssel, oder eine kurze Vorhaut? Gleitet sie gut zurück, oder gibt es Probleme?“, ließ Marcel die nächsten Fragen vom Stapel.

„Meine Vorhaut ist eher kurz, wenn mein Penis schlaff ist, bedeckt sie gerade so die Eichel, und wenn er sich vergrößert, gleitet sie von selbst zurück, wenn er ganz steif ist, ist maximal noch das hintere Drittel der Eichel bedeckt, aber das geht mit der Hand ganz leicht zurückzuschieben“, erklärte Stefan sichtlich verlegen.

„Hört sich gut an“, stellte Marcel fest, „nackte Eichel ist natürlich auch Pflicht. Also allerspätestens beim Einseifen muss der Penis komplett hart und die Vorhaut komplett zurückgezogen sein. Ab da hast du deinen steinharten Ständer und deine blanke Eichel für alle gut sichtbar ganz offen zu präsentieren.“

„Und dann?“, erkundigte sich Stefan weiter.

„Nachdem du deinen Intimbereich gewaschen und in den gewünschten Zustand gebracht hast, wirst du deine Haare waschen, das ist gut, weil dann die Hände erstmal oben am Kopf bleiben. Danach wäschst du deinen gesamten nackten Körper schön gründlich und zum Abschluss nochmal den Intimbereich. Diese Gelegenheit wirst du ausgiebig nutzen, um dich unauffällig, aber sehr intensiv selbst zu befummeln, damit dein Paarungsstängel voll aufgegeilt ist und dir auf dem Weg zurück in die Umkleidekabine richtig hart und prall steht“, erklärte Marcel nun wieder grinsend.

„Das ist doch alles total krank“, protestierte Stefan.

Ungerührt fuhr Marcel fort: „Du wirst den Schaum gründlich abspülen, das Wasser abdrehen, ein paar Augenblicke einfach unter der abgeschalteten Dusche stehen bleiben, bis das Gröbste an Wasser abgetropft ist, und dann langsam und gemütlich zu deinem Platz zurückkehren. Ich erwarte, dass der Ständer mindestens so lange prall und hart stehen bleibt, bis du deinen Platz wieder erreicht hast. Dann darfst du dein Handtuch aus der Tasche holen und machen, was du willst.“

„Vergiss‘ es, das ist doch einfach nur abartig, das mache ich nicht“, lehnte Stefan das Angebot empört ab.

„Gut, muss ich mir eben einen anderen suchen, der meine Geschenke dankbarer annimmt“, sagte Marcel und steckte demonstrativ die Geldscheine wieder ein, „also zieh die Schuhe aus.“

Stefan beugte such nach vorne und öffnete die Schleife am linken Schuh. Traurig streichelte er noch einmal liebevoll über den prächtigen Schuh.

„Wirklich schade, sie könnten so leicht deine sein“, verstärkte Marcel das Bedauern über den Verlust in Stefan. Mit einer inneren Genugtuung registrierte er Stefans Zögern.

„Weißt du, Stefan, vielleicht habe ich dich einfach ein wenig überfordert und es ging alles etwas zu schnell, dabei hast du ja noch jede Menge Zeit zum Überlegen“, sprach Marcel nun mit betont versöhnlich und freundlich klingender Stimme, „was hältst du davon, wenn du die Schuhe erstmal anbehältst und morgen damit zur Schule kommst?“

„Wie meinst du das?“, fragte Stefan erstaunt.

„So, wie ich es sage. Nimm die Schuhe mit nach Hause, hab Spaß mit ihnen und denke in Ruhe über deine Entscheidung nach. Vorsichtshalber nimmst du morgen früh Handtuch und Duschgel mit, hast dann aber immer noch Bedenkzeit“, zeigte sich Marcel betont kompromissbereit.

„Und dann?“, wollte Stefan wieder neugieriger wissen.

„Du triffst deine Entscheidung nach der Sportstunde“, erklärte Marcel, „entweder wir bekommen dann alle deinen Ständer mit blanker Eichel zu sehen und du gehst mit diesen hammergeilen Nikes aus der Sporthalle und bekommst dazu von mir noch die 100 Euro zugesteckt...“

Marcel machte eine kurze Kunstpause und hob Stefans abgewetzte alte Schuhe vom Fußboden auf.

„...oder du wählst die Privatsphäre für deine Gurke und musst nach der Sportstunde diese peinlichen, versifften Loser-Schuhe wieder anziehen. Und dein Portemonnaie ist vermutlich leer.“

Während Stefan grübelnd auf dem Stuhl saß, packte Marcel die alten Schuhe in den Schuhkarton, in dem vorher die Nikes waren.

„Also, morgen bringe ich die mit zur Schule und du entscheidest nach dem Sport, mit welchen du in Zukunft rumlaufen willst“, legte Marcel nach.

Stefan band den Schnürsenkel des linken Schuhs wieder zu. Ein paar Stunden könnte er die Schuhe bei diesem Angebot ruhig noch genießen und morgen würde er sie dann schweren Herzens zurückgeben, denn eine derartige Entblößung war für ihn noch immer unvorstellbar.

„Ich denke, du gehst jetzt am besten nach Hause, freust dich über die tollen Treter und lässt dir alles noch mal in Ruhe durch den Kopf gehen“, sagte Marcel.

Es war zwar eher ein Rauswurf, aber für Marcel war sein Tagesziel erreicht, eine weitere Diskussion mit Stefan würde keinen Vorteil mehr bringen, und Stefan ließ sich durchaus gerne zur Tür begleiten, denn auch er hatte das dringende Bedürfnis, dieses Erlebnis erst einmal in Ruhe zu verarbeiten.

Marcel schloss die Tür hinter Stefan und ging zufrieden grinsend in sein Zimmer zurück. Der Fisch hing an der Angel und morgen würde er ihn an Land ziehen. Alles arbeitete für ihn. Je länger Stefan die Schuhe trug, desto schwerer würde es ihm fallen, sie wieder herzugeben. Marcel liebte es, andere Menschen zu seinem Vergnügen zu manipulieren.

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