Mondnacht

Mondnacht

Wie in jeder Nacht war er auf der Jagd

Chapter 1

Vor einigen Jahren war mein literarischer Schwerpunkt, Geschichten mit einem Monster als Hauptfigur zu schreiben. Jedoch wollte ich nicht die x-te Variation einer Vampirgeschichte veröffentlichen. Deshalb entschied ich mich für die andere Gattung, die in der Nacht jagt: Werwölfe.

Was kann man in den folgenden Kapiteln erwarten? Passend zu Thema ein klein wenig, milden Horror. Das Spiel mit menschlichen Ur-Trieben: Angst, Gier, Verlangen. Ein Hauch von die Schöne und das Biest. Jungfräulichkeit und Verführung.

Und angesichts des ausgeprägten Geruchssinns von Wölfen liegt ein Schwerpunkt auf Düften Gerüchen und Geschmäckern.

Hier ist eine meiner Lieblingsgeschichten. Ich hoffe, sie gefällt euch auch!

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Es half alles nichts. In dem Zimmer war es einfach zu stickig zum Schlafen. Suzanna stand auf und tappte schlaftrunken zum Fenster. Sie öffnete die Fensterflügel und stieß die Läden weit auf. Sofort strömte frische Nachtluft herein, strich über ihren verschwitzten Körper und ließ sie frösteln. Aber das war viel besser, als beinahe zu ersticken.

Was wusste denn schon die alte Wirtin, die sie gewarnt hatte, nur bei geschlossenem Fenster zu schlafen? Sonst könnten Monster ins Zimmer eindringen, hatte sie geheimnisvoll geraunt. Pah! Das waren doch nur abergläubische Ammenmärchen, Geistergeschichten für kleine ****.

Der feuchte Stoff des dünnen, bis zu den Knöcheln reichenden Nachthemds klebte an ihrem Körper und unterstrich so den Kontrast zwischen ihrem flachen Bauch und den schlanken Beinen gegenüber den üppigen weiblichen Rundungen an genau den richtigen Stellen. Ihre Brustwarzen stellten sich in der Kühle auf und drückten sich deutlich unter dem feinen Hemd ab.

Geistesabwesend öffnete Suzanna die Verschnürung über ihrem Ausschnitt und strich mit dem Handrücken einen Schweißtropfen aus dem tiefen Tal zwischen ihren vollen Brüsten, der dort langsam hinab lief und sie gekitzelt hatte. Dann hob sie beide Hände hinter ihren Nacken und schüttelte die langen rotblonden Locken auf, die klamm an ihrem Hals und Rücken hafteten. So offen wie möglich bot sie ihren ganzen Körper dem sanften Luftzug dar, der sie streichelte und die Feuchtigkeit ihres Schweißes mitnahm. Ein Seufzer der Erleichterung entrang sich ihren roten Lippen.

Suzanna betrachtete melancholisch den fast kreisrunden Mond über den bewaldeten Hängen der Karpaten vor ihrem Fenster. Sie liebte diese hellen, milden Mondnächte im Frühsommer. Als ihr Vater noch am Hof von Versailles war, hatte er sie ab ihrem sechzehnten Geburtstag zu den Bällen mitgenommen. In solchen Nächten konnte man unbesorgt auch in den nicht von Fackeln, Feuerkörben und Kerzen erleuchteten Teilen des Parks flanieren und tanzen, bis das Feuerwerk den Höhepunkt und Abschluss des Balls verkündete.

In genauso einer Nacht vor über zwei Jahren hatte sie Pierre kennen gelernt. Er war charmant, sah gut aus und stammte wie sie aus einem alten und noch dazu begüterten Adelsgeschlecht. Suzanna war ebenso fromm und züchtig, wie Pierre wortgewandt und draufgängerisch war. So kam es im Schatten hinter einer dichten Hecke zum ersten innigen Kuss. Aber keinesfalls zu mehr! Denn sie wussten beide, was sich geziemte. Bald waren sie verlobt.

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