Jungmännerfreuden bei Hofe

ch König Gregor IV.

Vier Jahre ist es her, dass mein geliebter Vater bei einem Jagdunfall zu Tode gestürzt war und ich seither seinen Thron besteigen muss.

Heute war Thing. Der einmal im Monat stattfindende Gerichtstag. Mein Großvater hatte ihn eingeführt. Menschen aus unserem Königreich konnten kommen und ihre Händel vortragen. An uns Königen lag es, dann zu entscheiden, wem welches Stück Land zustand, wer welche Rechte worüber haben sollte, was mit dem Ehebrecher zu geschehen habe und so weiter.

Gott, wie einfach hatten es da doch unsere Ruprechte, die über so einfach Dinge wie Raub und **** zu Gericht zu sitzen hatten.

Heute nun hatte ich mir ein langes Frühstück gegönnt, das um Schlag 7 Uhr begann und um 8 Uhr enden musste, weil ich pünktlich um neun zum Thing zu sitzen hatte. die Zeit nach dem Frühstück vertrieb ich mir ansonsten meist mit dem Lauschen der Berichte meiner Maier, meiner Burschen und Musikanten, die durch mein ganzes Königreich schwärmten, um mir zu berichten, wie das Volk lebt, denkt und arbeitet.

Vor dem Thing war mir heute aber nicht danach gewesen. Ich würde noch genug Gerede hören, so war ich denn schnurstracks in die den Stall geeilt, wo ich hoffte Rodrick noch anzutreffen. Er war Sohn eines armen Bauern gewesen und zu dessen Leidwesen mit roten Haaren geboren worden. Rodrick war zu einem ausnehmend hübschen und lebhaften Knaben herangewachsen, allein seine Körperstärke ließ zu wünschen übrig. die anderen Söhne des Bauern waren kräftige, gedrungene Kerle, die schon in jungen Jahren ihren Mann bei der Arbeit auf dem Feld zu stehen wussten. Nicht so Rodrick. Er verbrachte die meiste Zeit im Wald, kam von dort mit selbst gebauten Musikinstrumenten zurück. Mal eine Pfeife, mal eine Rassel und gar eine Harfe hatte er dort angefertigt. So entschied sich sein Vater, ihn auf dem Markt zu verkaufen. Einer meiner Köche fand Rodrick wohl anziehend und erwarb den Jungen. Beim Auftragen eines Festmahles war Rodrick mir dann buchstäblich in den Schoß gefallen.