Heisse Erbschaft

Gaby drückt dem Taxifahrer ihre letzten zehn Euro in die Hand und steigt aus dem Wagen aus. Während der Taxifahrer ihre beiden Koffer aus dem Kofferraum herausholt und auf den Boden stellt, steht die Achtzehnjährige staunend vor der inmitten eines kleinen, reichlich verwilderten Parkgrundstücks gelegenen Villa, die ihr ihre kürzlich verstorbene Mutter vererbt hat und in der sie zukünftig wohnen wird. Meine Mutter muss ja ziemlich viel Geld gehabt haben, dass sie es sich leisten konnte, in solch einem Haus zu leben, denkt Gaby verwundert und zugleich auch ein wenig verbittert. Aber warum bloß hat sie mich dann nicht zu sich genommen und mich stattdessen die ganzen Jahre über in dieses grässliche Internat gesteckt?

Gaby kommt zu der bitteren Erkenntnis, dass ihre verstorbene Mutter sie wohl nicht sehr geliebt hat und sie darum nicht bei sich haben wollte, obwohl sie sie immer regelmäßig im Internat besucht und ihr dabei auch immer schöne Geschenke mitgebracht hat. Zaghaft klingelt sie an der Haustüre. Nach mehreren Versuchen hört sie endlich drinnen sich nähernde Schritte, und die Haustüre wird geöffnet. Gaby erschrickt. Vor ihr steht eine ältere, halbnackte Frau, die lediglich mit einem knappen, roten Mieder und schwarzen Strümpfen, die von einem Strapsgürtel gehalten werden, bekleidet ist. Die dunklen Haare sind streng nach hinten gekämmt und das Gesicht ist stark geschminkt ...