Der böse Geist

*Er*

Er dachte, es ginge zu einem weiteren Verhör
Sein Urteil war zwar schon lange geprochen, aber eines der Mädchen hatten Sie noch nicht gefunden, daher waren die täglichen Verhöre weiterhin Kern seines Tagesablaufs.

Sie holten Ihn aus seiner Zelle, führten ihn durch den Block. Wie immer mit vielen Stops um Türen zu öffnen und sie nach dem Durchtreten wieder sorgfältig zu verschließen.
Sie brachten ihn zu Verhörraum 5 im Untergeschoss und ließen ihn eintreten, nachdem sie die Tür für Ihn geöffnet hatten.

Irgendwas war anders... dachte er während er eintrat.
Von hinter der Tür trat jemand an ihn heran. Dann waren da kurz Schmerzen.
Schmerzen vom Knall der Waffe in seinen Ohren? Schmerzen vom Schlag der Kugel in sein Genick, oder vom Durchtrennen des Rückenmarks? Oder vom dumpfen Aufschlag seines Körpers auf den gefliesten Boden?

• Die Hinrichtung - dachte er als letzten Gedanken im Moment des Knalls.

Dann war Ruhe.
Er hob sich in den Raum und konnte sich selbst dort liegen sehen.
Er konnte sehen wie ein kleines Rinnsal Blut aus der Schusswunde lief, wie der vollstreckende Beamte den Raum verließ und dabei schon anfing seine Pistole zu reinigen, wie andere Beamte rouniniert mit einer Bahre eintraten und seinen Körper wegbrachten, wie ein Reinigungsmann die kleine Blutpfütze aufwischte und ging.

Schräg oben war dieses Licht. Es sog und lockte.

• Das soll es gewesen sein? Meine Hinrichtung? -
  Der war weg. Er hatte keine Bedürfnisse mehr. Es war Ruhe. Die Zeit galt für ihn nicht mehr. Aber er war nicht einverstanden. Er hatte keinen Frieden. Deshalb blieb er.