am Haken

Zunächst wartete ich, bis er uns gesehen hatte. Man sah ihm an, dass ihm die Kehle trocken wurde und auch seine Gedanken konnte man deutlich an der Hosenwölbung ablesen: 'Die würde ich aber auch gerne mal poppen'. Nachdem er meinen Freund gemustert hatte, kam ihm die Einsicht, dass er eine Frau wie mich wohl niemals haben

könne. Das war der Zeitpunkt, an dem ich seine Aufmerksamkeit neu erregen musste. Ich sah ihn an. Ganz kurz nur. Gerade solange, dass sein Puls, sein Blutdruck und der Adrenalinspiegel stieg, aber auch nur so kurz, dass er nicht sicher sein konnte, ob es Absicht war oder doch nur ein zufälliger Blick.

Heimlich beobachtete ich ihn. Sein Gehirn begann zu arbeiten, seine Hoden unterstützten es dabei, schließlich schien er einen Entschluss gefasst zu haben. Er trank sein Bier in einem Zug aus und stand auf, um zu bezahlen. Ich hatte gewonnen. Männer sind ja so manipulierbar.

Schnell berichtete ich meinem Freund von meiner Eroberung. Er war zufrieden mit meiner Wahl. Ab sofort konzentrierten wir uns nur noch auf ihn, der uns folgte, sich dabei scheinbar recht schlau vorkam, aber in Wirklichkeit echt ungeschickt anstellte.

Einmal bogen wir um eine Ecke, beeilten uns dann so, dass er uns gerade noch um die nächste Ecke biegen sah und sich genötigt fühlte, schneller zu laufen, um uns nicht zu verlieren. Wir warteten jedoch hinter der Ecke, bis er an uns vorbei rannte. Er hat sich ganz schön erschreckt und bemühte sich, so unauffällig wie möglich weiterzujoggen. Er war echt süß.

Wir bekamen Hunger und fanden ein kleines italienisches Lokal, das sehr gemütlich aussah. Drinnen war noch fast nichts los. Der Kellner kümmerte sich sofort um uns, war auch von mir sichtlich beeindruckt, sicherlich auch, weil ich mir das Röckchen hinten so hochgeschoben hatte, dass es keine Flecken darauf gab, wohl aber auf dem Stuhl.