Wieder zu Hause

Am nächsten Morgen fahre ich vor der Arbeit noch nach Hause. Ich ziehe mir gerade im Gästezimmer frische Kleider an, als Marianne ins Zimmer kommt. Sie scheint gerade erst aufgestanden zu sein, denn sie ist nur mit einem hauchdünnen Negligee bekleidet und ihre langen Haare ringeln sich wirr um ihre Schultern. Außerdem riecht sie nach Achims Sperma.

„Bist du etwa die ganze Nacht fort gewesen?“ fragt sie mich nach einem Blick auf das unbenutzte Gästebett überrascht. „Ich wüsste nicht, dass dich das überhaupt noch etwas angeht“, entgegne ich reichlich kühl. „Du bist schließlich mein Ehemann, da habe ich doch das Recht …“, beginnt sie allzu forsch.

„Ich war heute Nacht mit einer anderen Frau zusammen“, schneide ich ihr einfach das Wort ab. „Und soll ich dir etwas sagen? Die Nacht mit ihr war wunderschön, genauso wie ich mir eigentlich ein zärtliches Zusammensein mit meiner eigenen Frau vorstellen würde!“

Marianne hat es sichtlich die Sprache verschlagen. „Wer ist die Schlampe?“ fragt sie dann nach einigen Augenblicken vollkommen verblüfft. „Etwa deine Sekretärin Lisa? Meinst du, dass ich nicht mitbekomme, wie sie dir immer schöne Augen macht? Oder bist du vielleicht zu einer Nutte gegangen, um dich an mir zu rächen?“

„Da spricht ja genau die Richtige abfällig über Nutten“, stoße ich ein heiseres Lachen aus. „Dabei haben deine Mitschüler schon Wetten abgeschlossen, wer von ihnen als erstes über dich rüber steigen und dich schwängern darf, nachdem du ihnen erzählt hast, dass du die Pille abgesetzt hast.“

Marianne wird ganz blass im Gesicht. „Du lügst“, stößt sie dann hervor. „Dein Lover Achim hat es mir genüsslich unter die Nase gerieben“, entgegne ich ätzend. „An deiner Stelle würde ich aber lieber Geld von ihnen dafür verlangen, so ein Scheidungsanwalt kann nämlich ganz schön teuer werden ...“