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Chapter 5 by Daemony Daemony

What's next?

Wie dicht ist der goldene Käfig?

Während des Frühstücks nervte sie Klaus mit Fragen, was sie tagsüber alleine unternehmen könnte. Sie wollte hinaus aus dem goldenen Käfig und das Land und die Leute kennenlernen.

Ja, sie musste zugeben, dass sie ihn in vollem Bewusstsein in dieses Land begleitet hatte, dass sie als Frau hier nicht so unabhängig sein konnte, wie sie es in Deutschland war. Aber sie war doch viel zu selbstbewusst und unternehmenslustig, um brav den ganzen Tag im Bungalow zu sitzen und auf die Rückkehr ihres schwer beschäftigten Mannes zu warten. Klaus kannte sie gut genug und wusste, dass sie nicht nachgeben würde, wenn sie sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte. Also gab er seine anfänglichen Versuche auf, ihr auszureden, auf eigene Faust losziehen zu wollen. Stattdessen lenkte er ein, indem er sie unterstützte, aber um Geduld bat.

"Ich frage heute mal im Büro herum. Du wirst ja wohl nicht die einzige Partnerin sein, die einen Ausflug machen möchte. Ich werde anregen, dass die Firma etwas organisiert. Eine Shoppingtour vielleicht oder ein Kamelritt in der Wüste oder ein Badetag am Meer. Was meinst du?"

Heike blieb stumm und sah ihn nur skeptisch an.

"Bitte warte diesen einen Tag noch ab. Ich erzähle dir dann heute Abend, was ich herausgefunden habe. OK?"

Er schluckte gerade noch rechtzeitig herunter, dass sie in der Zwischenzeit keine Dummheiten machen sollte. Das wäre genau die Art von Provokation, die sie unweigerlich dazu treiben würde, etwas Dummes zu tun.

Sie zuckte mit den Schultern. "Na gut. Ich recherchiere dann schon mal, was es hier in der Gegend Interessantes gibt."

Erleichtert stand Klaus auf. Draußen hupte schon das Shuttle, das ihn abholte. Sie küssten sich, dann war er weg.

Heike blickte in den ummauerten Innenhof. Das Wasser im Pool glitzerte einladend und sie beschloss, ein wenig zu schwimmen, so lange die Temperaturen noch erträglich waren, und die geplante Internetrecherche auf die heißesten Stunden gegen Mittag zu verlegen. Sie holte den Bikini aus dem Schrank, legte das Oberteil aber gleich wieder zurück. Wenn sie hier schon allein war, könnte sie auch die Freiheit ausnutzen und oben ohne baden.

Sie nahm sich vor, einen entspannten Tag zu verbringen, doch es gelang ihr nicht, das sonnige Wetter und die bilderbuchhafte Urlaubsatmosphäre zu genießen. Sie hatte Hummeln im Hintern. Nach wenigen Zügen in dem viel zu kleinen Becken trocknete sie sich schon wieder ab, wickelte den Pareo um, setzte einen breitkrempigen Sonnenhut auf und ging zur Haustür. Sie konnte einfach nicht still sitzen. Lieber drehte sie noch einmal eine Runde auf dem umzäunten Gelände der Ausländersiedlung. Bei Tageslicht könnte sie vielleicht mehr entdecken, als auf ihrem Spaziergang die Nacht zuvor. Und mit etwas Glück begegnete sie sogar jemandem, der ebenfalls die Zeit totschlagen musste.

Leider wurden ihre Hoffnungen enttäuscht. Die Umgebung wirkte genauso öde und menschenleer wie bei ihrem ersten Rundgang. Das Spannendste hier war noch das stabile Gittertor mit den beiden bewaffneten Wächtern. Zielstrebig und das gewinnendste Lächeln auf den roten Lippen ging sie auf die zwei Männer zu, die ihr grimmig entgegensahen.

"Mal sehen, was ihr außer dicken Knarren noch zu bieten habt", sagte sie leise zu sich selbst.

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