Warum ich?

Was mich anging fühlte Claudia offenbar eine gewissen Seelenverwandschaft. Sie war in meinem Alter genau wie ich gewesen: Zurückhaltend, brav, fast schon spießig. Doch dann lernte sie Ihren heutigen Mann kennen und alles änderte sich. Er führte sie in die Liebe ein, Sex in allen Variationen, immer neue Stimulanz, Dinge, die sie sich vorher nie hätte träumen lassen.

"Ich möchte Deine Freundin sein," schloss sie ihre Erklärungen ab, "der Du vertrauen kannst. ich möchte Deine Ausbilderin sein, damit ich Dir all das weitergeben kann, was ich heute weiss. Und ich möchte Deine Herrin sein für diese Zeit. Dein Top."

Das war starker Tobak. Während all der Erklärungen, Erzählungen, Anekdoten aus Ihrem Leben hat sie einen starken Eindruck auf mich gemacht. Ich bewunderte Ihre Ausstrahlung, die Selbstsicherheit, ihre eloquente Art sich auszudrücken. Ich mochte sie und fühlte mich sogar geborgen bei Ihr. Aber wenn sie meine Herrin sein wollte bedeutete das ja wohl, dass ich ihre Sklavin sein müsse, oder?

"Du willst, dass ich Deine Sklavin bin?" fragte ich ungläubig.

"Nein, ich möchte, dass Du meine Freundin bist, meine Anvertraute, dass Du meine Auszubildende bist und von mir lernst, Top und Bottom zu sein und ich möchte dass Du mir vertraust und bedingungslos gehorchst, wenn ich das von Dir verlange. Das ist ein Unterschied."

Ich schaute verlegen zu Tom, der noch immer nackt und regungslos auf dem Bett lag.

"Keine Sorge," sah sie meine Bedenken, "es geht mir nicht darum, Dich zu schlagen. BDSM steht immer im Ruf, dass ein Sadist eine Masochistin auspeitscht aus den beklopptesten Gründen. Sicherlich werde ich Dich auch mal bestrafen müssen und Du wirst mich dafür hassen, aber ich garantiere Dir, dass es seltener sein wird als Du denkst. Ich halte selbst nicht viel vom Schlagen, es gibt subtilere Bestrafungen."

Ich war hin- und hergerissen. "Was würdest Du denn von mir verlangen?"

"Nun, als erstes möchte ich, dass Du Dich ausziehst. Nackt. So wie gestern. Ich will Dich und jedes Detail von Dir betrachten."