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Chapter 3 by Meister U Meister U

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Volleyball

Sarah warf Judith einen lauernden Blick zu, während sie an ihrem Weinglas nippte. „Apropos interessant,“ begann sie betont beiläufig, „wusstest du, dass die Männer und Frauen in der Volleyballgruppe danach immer gemeinsam duschen?“

Judith, die gerade eine Olive aufgespießt hatte, hob nur kurz eine Augenbraue. „Ja, klar. Tim hat das erwähnt. Ich finde das ja eher praktisch. Warum fragst du?“

Sarahs erwartetes Lächeln geriet ins Stocken. „Praktisch?“ wiederholte sie und setzte sich aufrechter hin. „Du findest es praktisch, dass dein Mann mit anderen Frauen nackt unter der Dusche steht?“

Judith schnaubte amüsiert. „Sarah, bitte. Es ist doch nicht so, als würde er da was anderes tun als... duschen. Außerdem: Wer sagt, dass ich ihm nicht vertraue?“

Sarah legte das Glas auf den Tisch und beugte sich leicht nach vorne, als ob sie Judith auf die Probe stellen wollte. „Aber komm schon, Judith. Tim ist attraktiv. Glaubst du nicht, dass diese Frauen da mal hinschauen? Vielleicht auch ein bisschen mehr als das?“

Judith ließ sich entspannt in den Sessel zurücksinken und lächelte selbstbewusst. „Sollen sie doch schauen. Ich hab nichts dagegen, wenn er sich Appetit holt – solange er immer nach Hause kommt, um zu essen.“ Sie zwinkerte, während sie sich eine weitere Olive schnappte.

Sarah verzog leicht das Gesicht, überrascht von Judiths Gelassenheit. „Wow. Das ist ja... eine Einstellung. Also, ich wüsste nicht, ob ich das so locker sehen könnte.“

„Vielleicht liegt’s daran, dass ich weiß, wie es ist, mit ihm verheiratet zu sein.“ Judiths Tonfall war warm, aber auch ein wenig herausfordernd. „Tim ist ein toller Mann, und ja, ich kann mir vorstellen, dass andere ihn auch attraktiv finden. Aber glaub mir, Sarah, ich hab nichts zu befürchten.“

Sarah konnte sich ein leicht genervtes Stirnrunzeln nicht verkneifen. Es ärgerte sie, wie sicher und unbeeindruckt Judith klang. „Und was, wenn es mal mehr wird als nur ‚Appetit holen‘? Vielleicht bleibt er irgendwann beim Buffet hängen.“

Judith lachte leise. „Ach, Sarah. Warum hast du immer diese Zweifel? So eine Ehe wie unsere ist nicht nur Vertrauen, sie ist auch Leidenschaft. Weißt du, wenn Tim nach einem Abend in der Turnhalle nach Hause kommt, dann – wie soll ich es sagen? – wird es hier meistens sehr intensiv.“

Sarah spürte ein unangenehmes Ziehen in ihrer Brust. Neid. Judith sprach mit einer Selbstverständlichkeit über ihre Ehe und ihre körperliche Nähe zu Tim, die Sarah fast schmerzte. In ihrer eigenen Welt war so etwas längst nicht mehr der Fall – Leidenschaft war bei ihr und ihrem letzten Partner schon vor Jahren auf der Strecke geblieben.

„Intensiv, ja?“ murmelte Sarah schließlich, versuchte locker zu klingen, während sie das Glas wieder in die Hand nahm.

„Oh ja,“ bestätigte Judith mit einem fast schon triumphierenden Lächeln. „Vielleicht ist das genau der Trick: Ich lasse ihn sich draußen ein bisschen bewundern. Aber am Ende gehört er nur mir.“

Sarah schmunzelte, doch innerlich brodelte es. Sie griff nach einer Olive und versuchte, nicht zu zeigen, wie sehr sie sich nach genau diesem Gefühl sehnte – sich sicher zu sein, jemandem so wichtig zu sein, dass nichts und niemand das ändern konnte.

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