Simone trifft Monika

Nach einer kurzen Pause brummte es und Simone drückte mit einem flauen Gefühl im Magen die Tür auf. Sie war sich immer noch nicht sicher, ob sie hier die richtige Entscheidung traf. Tims Warnung klang ihr noch in den Ohren.

„Was solls,“ dachte sie bei sich und rang sich ein tapferes Lächeln ab.

Sie stieg in den wartenden Aufzug und drückte den Knopf neben „Justine – Entertainment“

Sie grübelte noch über den Namen, der ihr schon in der Anzeige seltsam vorgekommen war, da öffneten sich die Türen der Kabine und sie betrat einen geräumigen Vorraum, der ganz wie in einer amerikanischen Anwaltsserie aussah. Hinter einem elegant geschwungenen Tresen stand eine junge blonde Dame, die nicht so recht in dieses Ambiente passte. Sie trug ein grell rotes, **** enges Top aus glänzenden Kunststoff. Ihr Aussehen lag irgendwo zwischen Superheldin und Nutte.

Die Empfangsdame lächelte sie freundlich an und warf ihr ein fröhliches „Guten Tag, Frau Maier“ entgegen.

Die Erwähnung ihres Nachnamens beruhigte Simone auf merkwürdige Weise und das freundliche Mädchen nahm ihr etwas von ihrer Scheu, die gleich wieder zurückkehrte, als die Blondine hinter dem Tresen hervortrat. Sie trug einen extremen Minirock, der in Material und Enge ganz dem Top entsprach. Dazu grobmaschige Netzstrümpfe und Schuhe, deren Hacken die ihrer Pumps eindeutig in den Schatten stellten.

„Definitiv keine Superheldin,“ dachte Simone bei sich und musste schmunzeln.“

„Kommen Sie doch bitte, Herr Kramov erwartet Sie bereits!“

Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, öffnete sich ein Teil der Täfelung und gab den Blick auf einen großen Schreibtisch frei, der vor einer Glaswand stand, durch die man die eher unattraktive Umgebung sehen konnte. Da der Besitzer des Tisches nicht zu sehen war, zögerte Simone etwas, doch ein bekräftigendes „Gehen Sie ruhig weiter und nehmen Sie Platz, Herr Kramov wird sich Ihnen sicherlich gleich widmen,“ ließ sie beherzt eintreten.

Kaum stand sie in dem eher gesichtslosen nüchtern eingerichteten Raum, da schloss sich die Tür hinter ihr. Ihr blieb nun gar nichts anderes übrig, als sich in einen der unbequemen Besucherstühle zu setzten.