Karawanserei

Vor der Karawanserei standen Dutzende Wagen in unterschiedlichen Zuständen in einem ordentlichen Halbkreis. In der Mitte des Halbkreises befand sich eine Tränke an der sich Pferde und Ochsen drängelten. Arbeiter wuselten zwischen den Wagen hin und her und einige bewaffnete Wachen beobachteten das Treiben. Unter einem Schirm vor dem prächtigstem Wagen war ein Schreibtisch aufgestellt worden. An diesem saß ein beleibter Mann in roter Kaufmannskleidung. Elena schätzt ihn auf Mitte 40 ein. Er zwirbelte seinen enormen Schnurrbart, während er Münzen abzählte und Rechnungen in einem Buch notierte. Dies musste der Karawanenführer sein.

{if Karawanserei = true} Elena trat erneut an den Schreibtisch heran.
"Ah da bist du ja wieder. Hast du dich entschieden, mein hübsches Vögelchen?" fragte der Kaufmann mit einem falschem Lächeln. {else} Elena ging auf den Schreibtisch zu und grüßte freundlich. Der Kaufmann beachtete sie nicht und schrieb weiter in sein Buch. Elena runzelte verärgert die Stirn und räusperte sich vernehmlich. Der Kaufmann hob seine Hand von seinem Schnurrbart und bedeutete ihr zu warten. Minuten verstrichen, in denen sich Elena in Versuchung geriet Unfug mit dem Tintenfass auf dem Schreibtisch anzustellen. Dann hob der Kaufmann den Blick von seinem Buch, bevor sie etwas Dummes tun konnte.
"Was kann ich für dich tun, Mädel?" sagte der Kaufmann.
"Ich brauche einen Platz in der Karawane, Herr," antwortete Elena bemüht höflich zu sein. Sie bruachte diesen Platz.
"Zu deinem Glück haben wir noch Plätze frei. Welche Konditionen sprechen dich denn an?
Arbeiterklasse? Die Kostet 20 Gulden und du kannst unter einem der Wagen schlafen. Außerdem musst du bei der Versorgung des Viehs helfen.
Oder Bürgerklasse? Die Kostet 30 Gulden. Du erhältst einen Schlafplatz in einem der Wagen zusammen mit sechs anderen Personen. Dafür aber keine sonstigen Verpflichtungen.
Und dann wäre da noch die Luxusklasse. Auch wenn ich bezweifle, das ein armes Mädel wie du sie sich leisten kann. Die kostet 50 Gulden. Du erhältst eine eigene Wagenhälfte in einem der besten Wagen und einen privaten Diener."
Der Kaufmann ratterte die Liste herunter, während seine Augen Elenas Körper genau musterten. Man sah ihm förmlich an, dass er sie in Gedanken bereits Auszog. Als er mit seiner Musterung fertig war, fügte er noch eine vierte Möglichkeit hinzu: "Für dich, mein hübsches Vögelchen, habe ich noch ein anderes Angebot. Was hältst du davon umsonst mitreisen zu können? Du könntest in meinem Wagen mitfahren und müsstest mir nur Nachts das Bett wärmen. Nun was sagst du?"{endif}