Disable your Ad Blocker! Thanks :)
Chapter 18
by castashadowme
What's next?
Berliner Nächte sind lang.
Berlin bei Nacht hatte für Julia stets etwas Mystisches behalten, die Anonymität in der S-Bahn, das Dahingleiten der Gesichter, die unbarmherzigen Prozesse, Mechanismen, der stählerne Rhythmus einer Großstadt, die alles zermalmt, unterdrückt, sich angleicht, was sich ihr zu erwehren sucht. Sie hatte Döblins "Berlin-Alexanderplatz" im Sinn, als sie einstieg, unscheinbar für alle in ihrem grauen Wollenkleid, aber innerlich im Aufruhr über die zurückliegenden Ereignisse, über Anjelica, Damian, über sich selbst, ihre Geilheit, ihre maßlose, wie sie begriff, ausufernde Not, permanent Sex zu wollen. Sie errötete heimlich, als sie sich auf einen freien Platz auf der grüngesprenkelte Sitzbank der S-Bahn setzte. Anjelica hatte recht. Sie war keine Studentin mehr. Eine Studentin hatte sich im Griff. Eine Studentin dachte nicht in einem fort daran, gefickt zu werden, war nicht permanent feucht und geil, sie aber, Julia Hofer, sie konnte gar nicht genug davon bekommen. Sie war nicht nur keine Studentin mehr, dachte Julia, sie war kaum noch eine Person zu nennen, denn eine Person baute eine künstliche Oberfläche auf, inszenierte sich, funktionierte, besaß eine gewisse Distanz zu sich selbst, wohingegen sie, nackt, unmittelbar, am Puls ihrer Lust weilen wollte, statt zu funktionieren, statt nur so zu tun als ob.
Die S-Bahn ratterte über die Schienen und teilte Stöße und Rucken und Rattern den sitzenden Fahrgästen mit. Julia mochte das Pochen an ihrem Beckenboden und dachte daran, dass sie mittlerweile mehr 'Kuja' als Julia war, und 'Kuja' sich wie 'Kuh' anhörte und Kühe gemolken, begattet, im Stall gehalten wurden. Sie stöhnte innerlich bei dem Gedanken an diese Assonanz und wurde feucht. Sie konnte nicht fassen, wie weit sie gefallen war, dass sie bei dem Gedanken, eine Kuh zu sein, die gemolken wird, feucht und begierig wurde, an einem Schwanz zu saugen. Sie spürte noch den brennenden Blick Anjelicas auf sich. Sie hörte das Wort 'Gossensau' nacklingen und atmete schwerer, gemolken, auf den Strich geschickt, ****, war das wirklich das Leben, das sie sich für sich vorstellte? Sie schaute um sich in die Gesichter der anderen Fahrgäste. Alle starrten wie Fische vor sich hin. Keiner brannte wie sie. Alle schienen schlafzuwandeln. Und sie hasste es, schlafzuwandeln. Sie hasste es betäubt, gebückt, der Normalität zu genügen, ohne über den Tellerrand geschaut zu haben, und überlegte kurz, es sich vor allen Anwesenden einfach selbst zu machen, ihre Möse zu entblößen, auf dass sie wenigstens für einen Moment aus ihrem Delirium erwachen und begreifen, was es hieß, am Leben zu sein.
Der Gedanke ließ sie schummerig vor Geilheit werden. Sie wurde von Tag zu Tag verdorbener. Sie wurde auch immer hemmungsloser und sah sich in Gedanken, wie sie das Kleid hochzog, ihre Beine spreizte, mit ihrem Becken nach vorn, an die Sitzbankkante rutschte, um ihre schmatzende, feuchtnasse Grotte vor den Augen aller zu entblößen und sie dann nach allen Maßstäben der Kunst zu massieren und zu verwöhnen, dass sie laut stöhnend kommen würde. Sie atmete schwer. Anjelica hatte recht. Sie verlor mehr und mehr den Sinn fürs Normale. Eine innere Kraft zog sie dahin, hinab, tief in die Lust, und sie vermochte sich nicht mehr zu wehren.
Die S-Bahn erreichte den hellerleuchteten Hauptbahnhof. Sie sah in der Ferne das Bundeskanzleramt, den Platz der Republik, hell angestrahlt. Wenige Minuten später erreichten sie die Friedrichstraße. Touristen kamen und gingen. Berliner schimpften und niesten, waren wie eh und je unwirsch und ungehalten. Julia fühlte sich wohl im Großstadtgewimmel. Sie hatte sich schon immer darin frei und sich selbst überlassen gefühlt, glücklich und fröhlich den Erwartungen der anderen, nicht mehr genügen zu müssen. Sie wusste, was sie wollte. Sie wusste, was sie brauchte. Sie wollte Ausgelassenheit, ihren Körper ausliefern, alles erleben, was das Leben zu bieten hatte, Kontakt, Dunkelheit, Gefahr, **** und Wollust, Leidenschaft, Liebe, und Vertrauen. Alles auf einmal.
Als sie Richtung Hackescher Markt fuhren, zog sie ihr Smartphone aus der Tasche und sah die vielen Nachrichten. Chrissi war verärgert. Johannes hatte sie mehrmals angerufen. Ihre Eltern fragten per SMS, wann genau sie in Göttingen ankommen würde, schließlich stand Weihnachten vor der Tür. Kommilitonen hatten ihr geschrieben, und auch Dina und Edi. Julias Pussy zuckte, als sie die verdorbenen Nachrichten las. "Jules, du Hure, wo bist du?" Nie im Leben hätte sie sich träumen lassen, dass sie sich über eine solche SMS freuen würde, aber sie freute sich. "Auf dem Strich ist tote Hose. Wo bist du? Alles gut? Edi!" Ein wenig später hatte Edife geschrieben. "Dann meld dich halt nicht, du Fotze!"
Julia lächelte und tippte eine schnelle Antwort. "War krank, du ungeduldige Nutte :)"
Die S-Bahn hielt an. Julia stieg aus und ging Richtung Rosenthalerstraße, atmete die Nachtluft ein. Das Leben hatte sich geändert. Ihr Leben hatte nicht nur eine 180-Grad-Wendung genommen. Nein, es hatte sich dimensional verschoben. Das Smartphone brummte aufdringlich. Julia las die Nachricht von Edife. "Okay. Lass dich mal wieder sehen. E."
Julia mochte Edife. Edife war krass, aggressiv, ****. Sie war alles, was Julia nicht war. Julia war unterwürfig, nachgiebig, und hörig, und Dina war genau ein Mischmasch zwischen Edi und Julia. Sie schrieb Dina, dass sie krank gewesen sei, erhielt aber keine Antwort. Sie erreichte das Wohnhaus, öffnete die Tür und der altbekannte, verstaubte Geruch des Altbaus schlug ihr entgegen. Auch diesen Moder liebte Julia. Sie atmete tief ein und stieg die knirschenden Treppen hoch und schaute nur im Vorübergehen auf die Briefkästen, wo Damian sie leidenschaftlich, nicht nur einmal, auf dem Weg zum Strich gefickt hatte. Sie wurde feucht. Sie mochte ihren Damian, auch wenn Anjelica ihn nun für sich beanspruchte. Es hatte ihn so angegeilt, sie zum Strich zu fahren, dass er sie ficken hatte müssen. Er hatte es nicht aushalten können, hatte sie an die Wand pressen, ihr den Rock runterziehen und sie direkt, unvermittelt in die blankrasierte, bereits feuchte Möse ficken müssen. Sie seufzte, als sie ihr Stockwerk erreichte. Schweren Herzens öffnete sie ihre Wohnungstür, ließ alles fallen und setzte sich aufs Bett.
Sie rief Chrissi an. "Sorry, wirklich. Ich war krank. Es hat mich total umgehauen."
Sie hörte die unruhige Stimme von ihrer einstmals und vielleicht noch immer besten Freundin. "Okay. Ich mach mir Sorgen. Was ist los mit dir? Du warst nicht in der Uni? Ich hab mich erkundigt."
"Alles gut. Ich schreibe. Ich brauche eine Auszeit."
Eine kurze Pause stellte sich ein, dann sagte Chrissi. "Du lügst. Ich weiß, dass du lügst. Ich kenne dich. Aber ich kenne dich auch so gut, dass ich weiß, dass du es mir erst sagst, wenn du es mir sagen willst. Willst du es mir sagen?"
Julia schluckte. "Nein."
Chrissi seufzte. "Hab ich mir schon gedacht. Aber du bist gesund?"
"Ja, war'ne Grippe."
"So, so, und? Kommst du nach Göttingen?"
Julia überlegte kurz, aber nickte dann. "Ja, denke schon. Ich fahre morgen los."
"Gut, ich bin schon hier. Meiner Großmutter geht es nicht so gut. Wenn du noch nicht gebucht hast, meld dich bei Johannes. Ich weiß, dass du ihn nicht leiden kannst, aber er fährt morgen nach Göttingen mit seinem Auto, und du weißt, wie teuer die Bahn über Weihnachten ist."
Julia zuckte es bei dem Gedanken an Johannes zwischen den Beinen. "Okay, ich ruf ihn an. Danke."
"Nichts zu danken. Lass uns dann übermorgen spätestens treffen. Ich hab dir etwas Wichtiges zu sagen und dich zu fragen, aber nur persönlich, okay?"
"Ja, voll okay."
Chrissi lachte. "Das ist meine Jules. Meld dich, wenn du in Göttingen bist. Und rufe Johannes an. Er hat auch seine guten Seiten. Er mag dich mehr, als du ihn magst. Spring einfach endlich über deinen Schatten, mir zuliebe!"
Julia seufzte. Es war ihr alles so peinlich. "Ja, ich verspreche es. Ich liebe dich, Chrissi."
"Ich liebe dich auch. Und jetzt ab mit dir nach Göttingen."
Sie beendeten das Gespräch. Julia ließ sich rücklings auf ihr Bett fallen. Sie starrte die Decke im Dunkeln an. Schemen tanzten umher. Lichter vom gegenüberliegenden Wohnhaus. Stimmen, Kratzen, das Knacken des Altbaus. Sie konnte unmöglich mit Johannes nach Göttingen fahren. Unmöglich. Sie seufzte und vergrub ihren Kopf in der Bettdecke. Unmöglich. Unwillkürlich dachte sie an Johannes leidenschaftlichen Blick, an seine Hände, seinen harten, schönen, glattrasierten Schwanz. Er war nicht Channing Tatum, aber er war ziemlich nahe daran. Julia wurde geil, schämte sich, wälzte sich in ihrem Bett und wusste sich nicht zu helfen. Langsam glitten ihre Hände an sich herunter. Sie mochte ihre Kurven. Sie mochte ihren Körper immer mehr, seitdem sie ihn ungehemmt und fraglos bejahte, ihm erlaubte, ihr Leben zu lenken. Sie liebte ihre Möse. Ihre Möse wusste immer, was zu tun war, und ihre Möse wollte einen Schwanz.
Bevor sie sich aber ausziehen und es sich selbst besorgen konnte, brummte erneut ihr Smartphone. Es war Johannes. Julia lief rot an. Atemlos akzeptierte sie das eingehende Gespräch. "Julia? Was ist los?"
Sie riss sich zusammen. "Ich war krank. Total krank."
"Aber wo warst du?" Johannes schien ehrlich besorgt.
Julia schluckte. "Bei meinem Zuhälter."
Sie wusste, wie versaut das klang, und es hatte auch eben jene Wirkung auf Johannes, der nach einer bedeutungsschwangeren Pause leise sagte. "Meine Güte, wie geil das klingt. Ich bin sofort hart geworden."
Julia seufzte. "Hör auf. Ich bitte dich. Du bist mit meiner besten Freundin zusammen."
Johannes grummelte. "Ich muss dich sehen."
So geil Julia auch war, sie wollte Chrissi nicht hintergehen. "Nein, das geht nicht. Ich habe gerade mit ihr gesprochen."
Johannes blieb eisern. "Sie weiß, dass ich zu Nutten gehe. Sie akzeptiert das."
Julia konnte nicht fassen, was sie da hörte. "Ich kann dir nicht glauben."
"Doch, Jules, doch! Gestern, bevor sie nach Göttingen gefahren ist, haben wir nochmal gesprochen. Ich hab ihr gesagt, dass ich weiterhin zu Nutten gehen werde, dass ich da keine Kompromisse eingehe. Sie hat es akzeptiert."
Julia wurde unruhig und schüttelte den Kopf. "Stimmt das denn? Das sind doch Grimms Märchen!"
Johannes brummte. "Na klar stimmt das. Mein Vater hat auch nie aufgehört zu Nutten zu gehen. Meine Mutter weiß das. Wahrscheinlich hat Chrissi mit ihr gesprochen."
Julia schwieg. Johannes sagte nichts. Sie hörte ihn atmen. "Du meinst," sagte sie, "weil ich eine Nutte bin, hintergehen wir Chrissi nicht?"
Johannes atmete schwer. "Das ist so geil, wie du das sagst."
Julia wurde feucht. Sie fand es auch geil, es zu sagen, und nicht nur anderen Nutten und Zuhältern, sondern auch zu sich, zu ihren Freunden. "Du meinst, dass ich mich als 'Nutte' bezeichne?"
Johannes' Stimme bebte. "Ja, das meine ich."
Julia seufzte. "Ich finde es auch geil, aber das ändert nichts daran, dass wir Chrissi hintergehen!"
Johannes' Stimme strotzte vor Überzeugung. "Das denke ich nicht. Es ist rein geschäftlich."
Julia bekam weiche Knie. "'Rein geschäftlich'? Dass ich nicht lache. Da ist gar nichts rein Geschäftliches daran. Du würdest alles sagen, nur um mich wieder ficken zu dürfen. Ich bin nicht dumm."
Johannes sagte fröhlich. "Und ob ich alles sagen würde. Ich hab pausenlos an dich gedacht. Ich hole mir permanent einen runter, weil du so eine verdorbene geile Sau bist. Ich ... ich muss dich sehen."
Julia wurde feucht. "Okay."
"Okay, was?"
"Dann komm halt. Du musst aber zahlen. Sonst betrügen wir Chrissi."
Kaum hatte Julia das sagte, stöhnte Johannes. "Geil! Ich bin sofort da! Stehst du wieder auf der Kurfürstenstraße?"
"Nein," sagte sie gepresst, "ich bin zuhause. Ich bin auch noch nicht aufgestylt."
"Scheißegal. Leg deine Mietmöse frei. Ich bin in zwanzig Minuten da, und dann wird gefickt, was das Zeug hält. Mach dich auf etwas gefasst."
Johannes legte auf und Julia starrte auf die Wand. Zwanzig Minuten waren gerade mal lange genug, um sich zu duschen. Sie stand auf, zog sich aus und stellte sich unter die Dusche. Sie wusste genau, dass sie nicht wirklich wusste, was sie da tat, aber sie wusste auch, dass Johannes gleich seinen harten, schönen Schwanz in sie schieben würde, und das allein zählte für sie in diesem Moment, als sie sich einseifte und das heiße Wasser auf ihrem bebenden Körper genoss.
What's next?
Disable your Ad Blocker! Thanks :)
Eine Germanistikstudentin auf dem Strich.
Fortsetzung von der Geschichte "Eine Germanistikstudentin auf Abwegen".
Teil 2/3: Julia Hofer, eine Germanistikstudentin in Berlin, lebt ein Doppelleben als Hure und Studentin.
- Tags
- Zuhälter, Straßenstrich, Dirty Talking, Freier, Nutte, Prostituierte, Hure, Studentin, Berlin, Schule, Sportlehrer, Teen, Nymphomanin, Oberstufe, Billigstrich, Abiturientin, Anal, Prostitution, Araber, Rausch, Polizei, Verhaftung, Großstadtleben, Bordsteinschwalbe, Rauchen, Nuttengespräch, Rollenspiel, Edife, Tattoo, Beautyshop, Fingernägel, Schreiben, Reflexion, Romanze, Paar, Liebe, Treue, Freundin, Strich, Nutten, Türkin, Notgeilheit, Silikonbrüste, Nuttenprobleme, Freundschaft, Kurfürstenstraße, Huren, Lesbisch, Silikontitten, Zigaretten, Konkurrenz, Gangbang, Fesseln, Orgie, Kokain, Erinnerung, Jugendgeschichte, Bordell, Ausschweifung, Glück, Abenteuer, Aufbruch, Rotlichtmilieu, BDSM, Submission, Unterwerfung, Fetisch, Lacklederstiefel, Stiefel, High-Heels, Straßenhure, Großstadt, Zuckerbrot und Peitsche, Reflexionen, Authentizität, Ballgag, Demütigung, High, Exhibitionismus
Updated on Apr 5, 2020
by castashadowme
Created on Jan 17, 2020
by castashadowme
You can customize this story. Simply enter the following details about the main characters.
- All Comments
- Chapter Comments