Eine Begegnung mit ... niemandem?

Völlig außer Atem kam sie an der Tierklinik an. In einer Seitengasse war ein eingeschlagenes Fenster. Dort war der Verbrecher eingedrungen. Mega Maid setzte ihre Supersinne ein. Zuerst einmal wurde ihr Eiskalt und ihre Nippel verhärteten sich. Das passierte ihr öfter, sie konnte sich einfach nicht konzentrieren, wenn sie außer Atem war. Schon gar nicht Nachts. Jetzt kam der Super-Hörsinn. Sie hörte das Hecheln von Hunden und das Geräusch einer Tastatur. Perfekt, der Täter war noch da. Vorsichtig stieg sie durch das Fenster ein und schlich sich durch das Gebäude. Sie kam an einem großen Zwinger vorbei, in dem Tiere unter Medikamenteinfluss schliefen. Daneben waren dutzende kleine Käfige, aber alle waren offen und leer.

Als sie den Praxisraum erreichte war dieser hell erleuchtet. Und zahlreiche kleine Hunde, Katzen und Vögelchen tollten überall herum. Einige Näpfe voller Futter standen am Boden. Das Ganze Bild war so Süß. Mega Maid hatte sich sofort in ein kleines Katzenbaby verliebt, dass auf dem Bauch eines zotteligen Hundes eingeschlafen war. Sie hätte sich am liebsten hingekniet und all die Tierchen stundenlang geknuddelt. Doch dann war da wieder dieses Tippgeräusch. Irgendwer saß am Schreibtisch des Doktors. Sie konnte aber nur die Lehne des Stuhls sehen. Wer immer da war hatte sie noch nicht bemerkt. und er war erstaunlich klein, denn sie konnte weder Haare noch Füße des Unbekannten erkennen. Die Tiere starrten sie erwartungsvoll an, als sie auf den Stuhl zu schlich. Dann packte sie die Lehne und drehte sie Ruckartig um.

"Das Spiel ist … was?" reif sie und hielt verblüfft inne. Der Stuhl war leer. Das konnte gar nicht sein. Sie starrte auf den Bildschirm, der direkt vor ihr war. Dort waren Dateien geöffnet. Hier hatte gerade noch jemand gearbeitet. Aber so schnell konnte doch keiner fliehen. Schon gar nicht vor ihr, wo sie doch schneller als jeder normale Mensch war.

"Zeig dich, Abschaum!" reif sie erzürnt, "wo bist du?"

"Hier," sagte plötzlich eine raue, verzerrte Stimme direkt hinter ihr.

Noch bevor sich Mega Maid umdrehen konnte stach ihr jemand eine Nadel in den eher schwach gepanzerten Po. Über eine Spritze wurde ihr eine seltsame Flüssigkeit injiziert. Was immer es war, es sorgte dafür, dass ihr Blick fast sofort verschwamm. Aber wer ihr das angetan hatte, konnte sie nicht sagen, es war niemand zu sehen.

"Bastard!" schrie Mega Maid panisch, "was hast du mir da gespritzt?"

"Schlaf!" befahl die Stimme ruhig und gedehnt, sofern man das bei der Verzerrung sagen konnte.

Mega Maid schlug noch ein letztes mal um sich ohne etwas zu treffen, bevor ihre Beine nachgaben. Ihre Welt wurde dunkel und sie verlor das Bewusstsein. nach ein paar Augenblicken, flimmerte die Luft vor ihr und wie aus dem Nichts erschein eine Gestalt. Sie trug einen futuristischen Anzug voller neonfarbener Streifen, Das Material erinnerte an Metall war aber gummiartig. Der ganze Körper war verhüllt. Hauteng zog sich das seltsame Material über jede kleine Rundung. Nur die Augen waren hinter zwei rötlichen Glasscheiben verborgen.