Kein glückliches Wiedersehen

Als Antje Martin schließlich erblickte, stockte ihr einfach der Atem. Während sie selbst in den vergangenen zwei Jahren von einer Depression in die nächste verfallen war, hatte Martin sich zu einem äußerst attraktiven Mann entwickelt. Ihr Herz schmerzte und ihr Mut sank, als sie sah, dass Martin in diesem Moment von einem ganzen Rudel bildhübscher Mädchen, darunter ihrer eigene Schwester Lisa, Lea und sogar ihrer besten Freundin Petra, umgeben war. Sie war nur noch wenige Schritte von Martin entfernt, als er sich umdrehte und sie mit seinen wunderschönen blauen, überraschend traurig wirkenden Augen ansah. Antje streckte die zitternde Hand aus. „Mein Beileid“, sagte sie leise. „Martin, ich ...“

In diesem Augenblick trat jemand neben Antje und legte seinen Arm besitzergreifend um ihre Taille. Antjes sah, wie Martins Blick sich sofort verfinsterte. „He, nichts für ungut, alter Kumpel“, ertönte auch schon Hajos laute Stimme hinter ihr. Antje wandte sich blitzschnell aus Hajos Umarmung, doch der Schaden war leider bereits geschehen. Martin wandte sich mit einem äußerst angewidertem Ausdruck auf dem Gesicht von ihr ab und unterhielt sich weiter mit den anderen Mädchen. Hajo versuchte Antje mit sich fortzuziehen, doch Antje entwandte sich ihm erneut. So stand sie noch einen Augenblick da und sah Martin einfach nur an, ehe sie sich schließlich umwandte und mit gesenktem Kopf und Tränen in den Augen das Lokal rasch wieder verließ ...