Disable your Ad Blocker! Thanks :)
Chapter 14
by The Pervert
Das wandern ist des Helden frust?
Wir wandern, wir wandern, von einem Ort zu andern.
Als ich Valeria die beiden Wasserkanister abnehmen wollte hielt sie sie fest und schaute mich böse an.
"Was soll das?" fragte ich.
"Ich trage Sie." stellte Valeria mit einer Stimme fest die keinen Widerspruch duldete.
"Wieso?" wollte ich wissen.
"Ich bin eine Jalve, keine der zarten menschlichen Stadtwachteln. Ich kann durchaus schwere Lasten tragen. Du hast fürs erste schon genug getan." Damit wedelte sie mit den Kanistern in der Luft das es wirklich fast so aussah als währen sie leicht. Aber Fünf Liter Wasser sind nun einmal fünf Kilo Gewicht. Und zwei Kanister...
"Dann lass mich wenigstens einen tragen. Jeder hat seinen Kanister, der ..."
"NEIN!"
Ich zuckte die Schultern. "Meinetwegen."
Wir marschierten rechts um den See herum und hielten uns zwischen den Bäumen. Natürlich marschierte Valeria voran, denn schliesslich war das hier ihre Welt und sie kannte die Richtung in die wir mussten. Irgendwie hatte sie die Kanister an ihrem Rucksack befestigt und wirkte wirklich nicht behindert.
Sie wirkte eher fröhlich und legte ein gutes Tempo vor, da sich nur zu Anfang versuchte mitzuhalten. Aber als ich schon leichte stiche im Kreuz spürte weil ich eben übergewichtig bin und noch dazu den Rucksack trug liess ich mich zurückfallen. Valeria bemerkte das und wurde langsamer. Das machte mir erneut klar auf was für einen Wahnsinn ich alter Sack mich da eingelassen hatte.
Meine Stimmung sank erneut auf einen Tiefststand als ich mir überlegte das ich in dieser Welt sowieso keine glückliche Zukunft erwarten durfte. Ich verstand sowieso nicht was dieses Mädchen an mir fand. Gut, ich hatte sie vor den Marusken gerettet und mich bereit erklärt den Versuch zu wagen ihre Welt zu retten. Aber so wie sie mich ansah und ihre Zärtlichkeiten gegenüber einem Klops wie mir fand ich doch etwas übertrieben. Aber selbst wenn das alles echt war und sie mich wirklich mochte, welche Zukunft hätten wir denn?
Sie war eine Jalve und ich ein Mensch. Wie alt wurden Jalven? Keine Ahnung aber wenn sie jetzt schon Zweihundertundfünfzig Jahre alt war und noch in jugentlicher Blüte stand dann wurde sie bestimmt um die tausend Jahre alt. Und ich war ein Mensch von fast fünfzig, das heisst laut Statistik kam ich jetzt in das letzte menschliche Lebensdrittel. Also selbst wenn ich eine Chance hätte das Valeria mit mir zusammen bleiben wollte, was würde sein? Ich würde schnell und gründlich älter werden und dahinsiechen, vermutlich irgendwann pflegebedürftig werden, während sie weiterhin **** und unternehmungslustig sein würde. Konnte ich diesem Mädchen so etwas antun? Nein. Würde es mir gefallen zuzuschauen wie ich älter wurde während sie **** und frisch blieb? Doppeltes Nein!
Aber ich gestand mir ein, das ich sie liebte. Es würde mir schwer gelingen ohne sie hier auszukommen. Ich war Jahrelang ohne Frau ausgekommen, aber Valeria war nun im mein Leben getreten und wirkte wie eine Droge auf mich. Ich hatte vor Jahren das Rauchen aufgegeben und wusste wie schwierig ich es hatte auf liebgewonnenen Annehmlichkeiten zu verzichten. Ich sah es schon kommen. Wenn ich es tatsächlich schaffen würde den Leuten hier zu helfen und das ganze Theater überlebte würde ich mich anschliessend am besten selbst umbringen. Es kam mir gar nicht in den Sinn, das es ab jetzt noch einen anderen Lebenssinn für mich geben konnte als Valeria.
Ich versank so sehr in meine trüben Gedanken, das ich völlig überrascht wurde als mich Valeria plötzlich am Rucksack packte und zur Seite riss.
"Hallo, Jochen, was ist denn mit dir los? Du bist die letzten paar Minuten gar nicht mehr ansprechbar gewesen."
"Wie? Was ? Verzeihung." brummelte ich verwirrt und versuchte mich zur Abwechslung mal wieder auf das Hier-und-Jetzt zu konzentrieren. Wenn ich mich deprimiern will tue ich das mit vollem Einsatz. Also schüttelte ich den Kopf um wieder klar in der Birne zu werden.
"Was ist denn los?" fragte ich, weil ich nichts ungewöhnliches sehen konnte.
"Mein Lieber Freund, in dieser Welt muss man mindestens genauso auf der Hut sein wie in deiner im Strassenverkehr. Du hättest schon zweimal bekanntschaft mit Rantas gemacht wenn ich sie nicht aus dem Weg geräumt hätte und ausserdem währest du jetzt beinahe in eine Glimranke gelaufen."
"Aha." machte ich schuldbewusst. Es stimmte, ich war nicht mehr auf meiner Welt, das sollte ich mir immer wieder klar machen. Ich durfte nichts als selbstverständlich ansehen und von dem Ausgehen was ich von meiner Welt her kannte. Deshalb sollte ich auch auf alle möglichen neu Gefahren gefasst sein und diese möglichst zu vermeiden suchen.
"Es stimmt ich bin im Gedanken woanders gewesen und habe nicht aufgepasst. Also was habe ich verpasst? Rantas?"
"Rantas sind eine Art grosse Spinnen, etwa in der grösse einer Tarantel, aber mit einem filigraneren Körperbau. Auch haben sie nur sechs Beine. Sie leben auf Bäumen und tarnen sich indem sie Blätter um ihrem Körper legen. Dann warten sie auf Beute. Irgendwann läuft ein grösseres Tier unter den Bäumen entlang auf das sie sich fallen lassen. Dann beissen sie zu und injizieren ein lähmendes Gift. Je nach grösse des Beutetieres rufen sie dann weitere Rantas in der Umgebung herbei um die Beute gemeinsam auszusaugen."
Mich schauderte. Ich mag keine Spinnen. "Nett." sagte ich angeekelt.
"Und du hast...?"
"Ich habe zwei davon aus dem Weg geschlagen als sie sich auf eine gewisse dicke Beute fallen lassen wollten. Das hast du wirklich nicht bemerkt ?"
Kleinlaut musste ich das zugeben.
"Und das andere?"
"Na dann schau mal vor dich hin." Valeria wies mit der flachen Hand vor mich in den Wald.
Der hatte sich auch verändert seit ich ihn das letzte mal mit wachen Sinnen betrachtet hatte. Wir waren ja losgetigert als wir noch ziemlich nahe am Rand des Lavafeldes gewesen waren. Dort waren die Bäume trocken und verdorrt gewesen und alles hatte trostlos und grau gewirkt. Auch das Gras und sonstige Gestrüpp war mager und spärlich gewesen. Inzwischen waren wir in einem Wald wie ich ihn mir vorstellte. Die Bäume waren kräftig und gesund und zwischen ihnen spriesste es reichlich Grün. Zu meiner Freude hörte ich jetzt auch Vogelstimmen. Also doch fast wie zuhause.
Ich schaute mich um, aber sah nichts besonderes.
"Was soll mir denn auffallen?" wollte ich wissen.
"Schau mal auf den Boden. Was siehst du ?" Ich schaute auf den Boden und sah nichts weltbewegendes.
"Trockenes und weniger trockenes Laub, Blätter, Äste ein paar gelbe Efeuranken.""
"Aha."
"Was denn Aha?". Ich schaute genauer hin, fand aber lediglich das die gelben Ranken sich über den Boden ausbreiteten wie ein Netzt das sich etliche Meter weiter zu einem Knoten vereinigte.
"Oh!", machte ich als es mir dämmerte.
Valeria hatte sich ein Stück eines verrotteten Baumstammes gegriffen, ungefähr Kopfgross und warf es nun auf eine der Ranken.
Sofort wickelten sich die dünnen Strange um die vermeintliche Beute. Aus der direkten Nähe schlidderten weiter Ranken heran und umwickelten das Beutestück so schnell das nach einer Minute nur mehr eine Gelbgrünes Kugel aus Blättern und Ästchen von der grösse einer Abfalltonne zu sehen war. Diese wurde nun langsam zu dem Pflanzenknoten gezogen.
"Ich glaube das hätte mir nicht gefallen." musste ich zugeben.
"Das glaube ich auch. Sag mal was für trübe Gedanken hats du eigentlich die ganze Zeit gewälzt? Du sahst nicht besonders glücklich aus."
"Ich bin einfach immer noch nicht überzeugt davon das du mit mir den Richtigen anschleppst um euch zu helfen. Jedenfalls habe ich mir Gedanken darüber gemacht was wohl auf mich zukommt und was wird." Damit hatte ich immerhin nicht vollständig gelogen.
Ich bin sicher Valeria merkte das ich nicht völlig aufrichtig war, sagte aber nichts. Ich nahm das zum anlass, mich wieder auf das wesentliche zu konzentrieren.
"Also schön Frau Lehrein, Ich denke es wird langsam Zeit das ich etwas über deine Welt lerne in der ich die nächste Zeit verbringen muss. Ich habe zwar eine Menge Fragen überlasse es aber zunächst dir mich über die wichtigsten Dinge zu unterrichten. Fragen kann ich später immer noch."
"Ja, ich finde auch das das ein vernünftiger Entschluss ist." lächelte Valeria. Anscheined freute sie sich das ich mich wieder auf unsere Aufgabe konzentrierte und meine trüben Gedanken einstweilen beiseite schob.
"Allerdings möchte ich doch noch etwas bestimmtes zuerst wissen."
"Und das währe?"
"Nun, Das ich Jochen Werning heisse ist dir bekannt. Aber heisst du wirklich Valeria Eisbach? Ich finde den Namen nicht sehr passend."
Es tat gut das Mädchen wieder lachen zu hören. Es vertrieb meine letzten trüben Gedanken. Zumindest für den Moment.
"Danke für diese Aussage. Viele meiner ehemaligen Kollegen hätten den Namen wohl sehr passend gefunden. Aber du hast recht. Ich habe mich eurer Welt so gut ich konnte angepasst und dazu gehörte es auch mir einen 'menschlichen' Namen zuzulegen. Es wäre glaub' ich aufgefallen wenn ich in meinem gefälschten Ausweis den Namen Valeria Androia til Ens Jasbak'ch Finn eingetragen hätte. Das heisst ..."
"Halt!" unterbrach ich sie. Lass mich mal was probieren. Ich glaube nämlich ich habe da etwas verstanden. Jasbak'ch heisst Eisbach und Finn ist Quelle."
Valeria nickte freudig lächelnd. "Weiter." forderte sie mich auf.
"Androia bedeutet so viel wie 'Wohnen in der Nähe von etwas'." erklärte ich weiter.
"Ich merke das Sprachenamulett wirkt und bringt dir schon die ersten Lektionen bei. Du hast das schon gut übersetzt. Genau gesagt bedeutet mein Name Valeria die aus dem Tal der Eisbach-Quelle kommt. Das war schon excellent."
"Naja, für meine Verhältnisse wirklich nicht schlecht." gab ich mich stolz.
"Immerhin so kann ich deinem Namen was abgewinnen. Denn wie ein Eisbach hast du auf mich nie gewirkt."
"Danke für das Kompliment. Denn ich fühle mich auch nicht wie ein Eisbach. Das Blut in meinen Adern fliesst immer noch warm durch meinen Körper."
Was sollte ich darauf sagen? Ich beschloss das Thema unserer Konversation wieder auf ein weniger verfängliches Thema zurückzubiegen.
"Also schön, Valeria, lehre mich die Geheimnisse deiner Welt."
Und das tat sie dann, während wir weiter durch die freie Natur wanderten.
(Bitte lieber Leser. Wenn schon keiner mitschreibt, aber gebt mir wenigstens Feedback. Was gefällt euch, was kotzt euch an. Ideen was als nächstes passieren sollte? Ein Satz reicht schon aus.
Danke The P.)
Was erfahre ich über Mirkandool?
Held für eine andere Welt.
Vom Hausmeister zum Weltenretter
Die Hilfeleistung eines Hausmeisters für eine überfallene Lehrerin führt zu einem gefährlichen Abenteur in einer Fantasy-Welt.
Updated on Nov 2, 2016
by The Pervert
Created on Aug 20, 2016
by The Pervert
- All Comments
- Chapter Comments