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Chapter 28 by kleinehexe kleinehexe

What's next?

Sonntagsarbeit

Gefühlt schon eine Ewigkeit saß sie am Tisch vor ihrem Notebook, ohne dass ihr auch nur irgendwas einzufallen schien. Auch wenn Sonntag war, hatte sie kurzerhand beschlossen, an ihrem ersten Artikel für die Kolumne zu arbeiten. Insgeheim hatte sie die Hoffnung gehegt, dadurch auch ihre Gedanken zu ordnen und sich von dem Debakel mit Tom abzulenken. Die WhatsApp von Karsten hatte sie tief verunsichert. So überraschend, wie sie gekommen war, so zweideutig war sie geschrieben.

Die Hitze des Sommernachmittags war schier unerträglich, während sie nachdenklich auf dem Ende ihres Bleistifts kaute und den Cursor in dem leeren Word-Dokument auf ihrem Bildschirm anstarrte. Als wolle er sie provozieren, blinkte er unablässig vor sich hin. Womit sollte sie anfangen? Material hatte sie bereits wahrlich genug zusammengetragen bei ihrer Internetrecherche. Sie beschloss daher, mit der Geschichte des Gebäudes als Real-Warenhaus und seinem Leerstand zu beginnen, um dann die Brücke zu schlagen zu seiner Wiedereröffnung mit neuer Bestimmung und den beiden Clubs darin.

Die Zeilen füllten sich mit ihren Ausführungen zu den Ausschweifungen des feierwütigen Partyvolks und dessen Trinkfestigkeit. Auch ließ sie die Schattenseiten derartiger Lokale wie Komasaufen, **** am Steuer und K.O.-Tropfen nicht unerwähnt. Gerade zu letzterem hätte es wohl erst am Freitag wieder einen Fall gegeben, in dem die zuständige Kripo jetzt ermittele, wie man aus zuverlässiger Quelle erfahren hätte. Auch wenn sie wusste, dass das "wieder" einfach nur aus der Luft gegriffen war, musste sie bei dem Hinweis auf die zuverlässige Quelle schmunzeln.

Ihre Finger glitten jetzt wie von selbst über die Tastatur. Die fehlenden vor Ort Informationen zu dem gegenüberliegenden Stripclub kompensierte sie einfach durch ihre gründliche Recherche im Internet. Sie wog ab in ihren Zeilen zwischen den verführerischen Möglichkeiten einer Nacht im Club, mit der Macht des Geldes, den leider damit auch einhergehenden kriminellen Nebeneffekten und den Konflikten in den Vorstellungen von Moral und Anstand. Sorgfältig vermied sie es dabei, für nur einen Blickwinkel auf das Thema Partei zu ergreifen und somit dem Leser seine eigene Meinung zu überlassen.

Wieder und wieder las sie den Artikel Korrektur, aber es waren nur Kleinigkeiten, die sie fand und änderte. Abschließend stellte sie für den kommenden Beitrag in ihrer Kolumne noch einen Ausblick auf die Geschichte des Striptease in Aussicht. Der Anfang war damit gemacht. Zufrieden lehnte sie sich zurück und speicherte das Dokument.

Einerseits froh darüber, das erste Kapitel bereits jetzt schon fertiggestellt zu haben, sorgte das Gefühl, nicht zu wissen, was sie mit sich am heutigen Abend anstellen sollte, wieder für eine Leere. Schnell verwarf sie wieder den Gedanken, heute Abend das >Sweet Dreams< mal als Gast zu besuchen, um auch die andere Seite zu sehen. Klar hätte sich vielleicht auch die Möglichkeit ergeben, mit Tom Klartext zu reden. Andererseits, was hätte es gebracht? Sie beschloss daher, den Abend in Ruhe für weitere Recherchen zu nutzen, um weitere Informationen zu sammeln und neue Quellen zu entdecken.

Bleibt es bei der theoretischen Recherche?

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