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Chapter 9
What's next?
Helen grübelt
Keine Sorge, wir kehren bald zu James und Margot zurück. Aber vorher lasst uns nachsehen, wie es Helen ergeht.
Helen stand an der alten, marmornen Arbeitsplatte, ihre Hände umklammerten deren Kante so fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. Die Küche war riesig, mit hohen Decken und dunklen, hölzernen Schränken, die wie stumme Wächter über ihr aufragten. Trotz des knisternden Feuers im Kamin fühlte sich der Raum kalt an und die Wärme erreichte kaum ihre Haut.
Sie warf einen Blick auf die antike Uhr an der Wand. Sie tickte laut mit jedem Vorrücken der großen Zeiger. Jede Sekunde schien länger zu sein als die vorhergehende.
„Wo sind sie denn?“, murmelte sie leise vor sich hin.
Die **** waren vor einer Stunde in ihre neuen Zimmer gestürmt, und James, wie immer der pflichtbewusste Vater, war losgezogen, um sie zu holen. Doch keiner von ihnen war bisher zurückgekehrt. So blieb sie allein in diesem bedrückenden Haus zurück.
Ihr Blick wanderte aus dem Fenster, wo der weitläufige Park des Anwesens in neblige Dunkelheit gehüllt war. Schatten dehnten sich über die Landschaft und die kahlen Äste der alten Bäume schwangen wie Skelettfinger im Wind.
Sie fröstelte und wandte sich von dem düsteren Anblick ab.
Als sie hier ankamen, hatte sie noch versucht, sich einzureden, dass dies ein Abenteuer sei, eine Chance auf einen Neuanfang. Aber jetzt, wo sie allein in der Küche dieses riesigen, unheimlichen Hauses stand, drückte die Tatsache ihrer Einsamkeit sie wie eine schwere Last nieder.
Helen schenkte sich ein Glas Wein aus der Karaffe auf dem Tresen ein, die sattrote Flüssigkeit wirbelte in dem Kristallglas. Sie nahm einen tiefen Schluck, die Wärme des Alkohols breitete sich in ihrem Magen aus, aber das nagende Unbehagen, das sich in ihr eingenistet hatte, wurde dadurch kaum gelindert.
Das Haus war zu still.
Jedes Knarren der Dielen über ihr, jedes leise Flüstern des Windes durch die Ritzen der Fenster schien verstärkt, als wäre etwas lebendig und würde sie beobachten.
Sie dachte an James. Seine Versprechen, seine Zusicherungen. Wie er ihr gesagt hatte, dieses Haus sei ein Geschenk, eine Chance für einen Neuanfang in ihrer Ehe. Aber wo war er jetzt? Zweifellos unterwegs, um den Helden zu spielen, und wie immer überließ er sie dabei sich selbst.
„Typisch“, murmelte sie.
Helens Kiefer verkrampfte sich und in ihr flackerte ein Funken Zorn auf. Sie hatte sich in diesen schneidigen jungen Abenteurer verliebt, der sich stets kopfüber auf jedes Hindernis zu stürzen schien. Aber dieses Gefühl war schal geworden. Die flammende Leidenschaft, die ihr das Gefühl gegeben hatte, lebendig zu sein, war zu grauer Asche niedergebrannt. Wann hatten sie das letzte Mal richtig Liebe gemacht? Nicht aus ehelicher Pflicht, sondern aus purer Lust? Sie konnte sich wirklich nicht erinnern.
Sie stürzte den Rest ihres Getränks hinunter, stellte das Glas mit einem Klirren ab, fuhr sich mit der Hand durch die Haare und seufzte tief.
Als sie sich wieder dem Tresen zuwandte, überkam sie ein seltsames Gefühl - ein Frösteln, das auf ihrer Haut kribbelte und ihr einen Schauer über den Rücken jagte. Sie warf einen Blick über ihre Schulter, und ihr Herz schlug schneller. Der Raum war leer, und doch hatte sie das Gefühl, dass jemand - oder etwas - bei ihr war.
„Hallo?“, rief sie mit leicht zitternder Stimme.
Keine Antwort.
Da, auf der polierten Oberfläche der Arbeitsplatte, sah sie ihr Spiegelbild - sich selbst, in der Küche stehend. Aber es war nicht wirklich sie. Eher eine jüngere Version von sich selbst. Die Frau, die sie hätte sein können, wenn sie nicht in dieser Ehe gefangen gewesen wäre. Oh, wie sehr sie sich danach sehnte, geliebt zu werden, begehrt zu werden. Sie vermisste die pure Lust, die in den Augen eines Mannes aufleuchtete, wenn sein Blick auf sie fiel.
In Übereinstimmung mit ihrem eigenen Spiegelbild beschwor ihr Geist ein Bild von James herauf, wie er aussah, als sie sich zum ersten Mal trafen. Ihr Sohn Liam erinnerte sie oft an diesen jungen Mann, der ihr Herz im Handumdrehen erobert hatte. Was wäre, wenn ...
Nein! Sie schüttelte energisch den Kopf. Diese Gedanken führten sie auf einen verbotenen Pfad.
„Warum wehrst du dich?“, flüsterte eine leise Stimme direkt hinter ihr.
Helen wirbelte herum, ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen. Aber da war niemand. Sie legte eine Hand auf ihre Brust und **** sich, ruhiger zu werden. Es war nur ihr eigener Verstand, der ihr einen Streich spielte. Sie war allein, oder etwa nicht?
Als sie sich wieder dem Tresen zuwandte, kippte das Weinglas von selbst um, und das zarte Glas zersprang in tausend winzige Scherben, die sich wie funkelnde Diamanten auf der Marmoroberfläche verteilten.
„Es ist so einfach, etwas zu zerbrechen und es in etwas Neues, Glänzendes, Verführerisches zu verwandeln“, dachte sie. „Warum sich also ****?“
Sie streckte sich, schnappte sich die Weinflasche und verließ entschlossen die Küche.
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Verführerisches Erbe
Haus der Tante beeinflusst
Eine zieht in das Haus ein, das sie von einer Tante geerbt hat. Sie verspüren seltsame, aber auch sehr verlockende Gefühle - mit unerwarteten Auswirkungen.
Updated on Feb 22, 2025
Created on Dec 28, 2024
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