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Chapter 8 by Daemony Daemony

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Einladung

Jasmin hoffte, dass die Tortur vorüber wäre. Doch zu ihrem Verdruss ließ der Fremde sie nicht alleine. Was wollte er noch von ihr?

Ängstlich drehte sie den Kopf in Richtung der Geräusche, die sie hörte. Zumindest war er wieder vollständig angezogen, wie sie erleichtert feststellte. Aber das Smartphone in seiner Hand erschreckte und verunsicherte sie ungeheuerlich. Hatte er Aufnahmen von ihr gemacht, wie sie hier lag? Oder vielleicht sogar, während er ...

Das wäre eine Katastrophe! Nicht auszudenken, was es für ihre Karriere und ihr ganzes Leben bedeuten würde, wenn derartige Bilder von ihr in Umlauf kämen. Ihre jäh überschäumende Angst ließ sie jegliche Vorsicht vergessen und sie schrie:

"Lassen Sie das! Legen sie das Telefon weg! Sie dürfen mich nicht filmen!"

Falls er Fotos oder Videos gemacht hatte, wäre es aber ohnehin zu spät und sie hatte keine realistische Chance, diese aus der Welt zu schaffen. In diesem Moment aber konnte sie nicht mehr klar denken. Alles, was sie erreicht, ihre Ehe, ihr Pastorat und was sie sich für ihr zukünftiges Leben noch vorgenommen hatte, standen auf der Kippe.

Der Mann grinste nur schief und kam einen Schritt auf sie zu. Der Selbsterhaltungstrieb ließ Jasmin zurückschrecken. Hastig krabbelte sie rückwärts in die Mitte des breiten Ehebetts, um möglichst viel Abstand zwischen ihn und sich zu bringen.

Zu ihrer Überraschung griff er sie nicht an oder bedrohte sie, sondern drehte nur wortlos das Mobiltelefon um, so dass sie auf das Display sehen konnte. Unverständig besah sie sich das Portraitbild eines älteren Mannes mit dunklem Haar, breiter Nase und kleinen, gefährlich blinzelnden Augen. Da erkannte sie, das es kein Bild war. Der Eindringling hatte eine Videokonferenz gestartet, so dass sie sich jetzt live einem weiteren Unbekannten gegenüber sah. Sein Komplize? Sein Auftraggeber?

Ihr virtueller Gesprächspartner verzog seinen Mund zu einem Lächeln, das seine Augen nicht erreichte, und begann zu sprechen.

"Ich freue mich, Sie zu sehen, Frau Pastorin Graumann. Ich darf doch Jasmin sagen, nicht wahr?"

Sie ließ diese Respektlosigkeit unkommentiert und wartete nur stumm ab, was er von ihr wollte.

"Ich finde es sehr erfreulich, dass eine junge Pastorin wie du die Nachfolge des ehrenwerten Pastor Fischer angetreten hat. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass ein frischer, weltoffener Geist mir und meinem Geschäft gegenüber deutlich unvoreingenommener sein wird, als der in seinen fortgeschrittenen Alter zunehmend engstirnige Fischer. Zumal, wenn du einige Erfahrungen machen durftest, die einem alten Priester zwangsläufig versagt bleiben müssen."

Ihr gefiel ganz und gar nicht, wie er das Wort Erfahrungen betonte und dabei anzüglich zwinkerte. Zu einer Antwort ließ sie sich immer noch nicht herab.

"Liebend gern möchte ich dich persönlich kennenlernen, um zu besprechen, wie wir uns gegenseitig helfen können. Morgen 10 Uhr. Sei bitte pünktlich."

Reflexartig fragte sie "Wo?", ehe sie sich auf die Lippen biss.

"Mischa wird dir die Adresse geben. Ihr habt euch ja schon enger vertraut gemacht, wie ich sehen durfte."

Der letzte Halbsatz traf sie wie ein Schlag ins Gesicht. Das hieß, es gab also tatsächlich Aufnahmen. Um Himmels Willen, sie musste irgendwie wieder die Kontrolle zurückgewinnen. Notgedrungen gestand sie sich ein, dass sie auf die Forderung eingehen musste. Dann könnte sie zumindest versuchen zu verhandeln. Immerhin verfügte sie über die Macht des Wortes, das musste doch für etwas gut sein. Ihre ursprüngliche Idee, diesen Mischa wegen Vergewaltigung anzuzeigen und seinem Boss die Polizei auf den Hals zu hetzen, verwarf sie hingegen wieder. Zumindest vorläufig. Zunächst wollte sie herausfinden, welche Bilder von ihr existierten und wie sie deren Veröffentlichung verhindern konnte.

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