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Chapter 41
by Hentaitales
Können sie Veronica helfen?
6. Mai
Wir sind auf dem Weg zurück nach Hause. Wir, das heißt Colleen, Ed und ich.
Die Ereignisse in Fallodon waren... verstörend.
Ich hatte mich vor unserer Ankunft mit Daphne noch einmal abgesprochen, uns in einem Parkhaus einen knappen Kilometer entfernt von Fallodon Hall zu treffen, um nicht allzu viel Aufsehen zu erregen. Sie wartete auf der Parkfläche auf dem Dach auf uns, und ich ließ Ed zusammen mit Colleen im Wagen zurück, um so im Notfall unseren Rücktransport schnell organisieren zu können. Die Situation vor Ort hatte sich während meiner Anreise noch nicht verändert, hatte mir Daphne berichtet, und die Polizei hatte inzwischen bekanntgegeben, dass sie keinen genauen Überblick über die Lage in Fallodon Hall hatte, es aber wohl mindestens einen Bewaffneten im Inneren gebe, der auch Schüsse abgegeben hätte, und sie würde auch in der kommenden Nacht vor Ort bleiben und die Lage beobachten. Daphne nahm noch rasch ein kleines Stück von Colleen zu sich, um mit mir verbunden zu sein, dann gingen wir los.
"Ich kann mir absolut keinen Reim drauf machen, was hier passiert ist", erzählte sie auf dem Weg. "Die Polizei weiß entweder wirklich von nichts, oder sie gibt keine Infos heraus. Die haben das ganze Anwesen mehr oder weniger umstellt, und es ist auch ein SEK vor Ort, das theoretisch reingehen könnte, aber dazu haben sie noch keine Anstalten gemacht. Mit Sicherheit, weil es das Anwesen der Greys ist, und da rennt man nicht ohne wirklich gute Vorbereitung die Tür ein."
"Wer ist denn dieser 'mindestens eine Bewaffnete', von dem du erzählt hast?
Daphne seufzte. "Könnte jeder sein. Nach Zeugenaussagen haben die Greys gestern früh Besuch bekommen, acht Leute in zwei Taxis. Die eine Gruppe war wohl etwas edler drauf, ein älterer Mann, zwei junge Männer und eine ältere und eine jüngere Frau. Die andere waren anscheinend Angestellte, die haben nämlich große Pakete aus ihrem Taxi ins Haus geschleppt. Dann, vielleicht eine Stunde nachdem sie reingegangen sind, hat es innendrin offenbar Schüsse gegeben, bei denen eins der Fenster gesplittert ist - das haben Passanten draußen gesehen und die Polizei verständigt. Und seither herrscht Belagerungszustand. Wenn die Polizei Kontakt nach innen hat, hat sie's bis jetzt jedenfalls nicht verraten."
Ich überlegte. "Die Greys haben also Besuch gekriegt, und dann ist irgendwas schiefgegangen... Wie kriegen wir raus, was da drinnen vor sich geht?"
"Ich vermute, die Polizei weiß mehr", gab Daphne zurück, "aber sie sagt es nicht. Wir müssten den Einsatzleiter finden und alles aus ihm rausquetschen, was er an Informationen hat. Alleine krieg ich das aber nicht hin; das sind zu viele Beamte vor Ort."
"Jetzt bist du ja nicht mehr alleine", lächelte ich. "Besorgen wir erst mal einen Rock für dich, damit du leichter an deinen Schwanz rankommst."
Wir gingen noch kurz in einen 24-Stunden-Markt - eins der wenigen Geschäfte, das sonntags geöffnet hatte - und kauften einen leicht altbacken wirkenden Faltenrock sowie dazu passende Strümpfe, ehe wir das letzte Stück nach Fallodon Hall gingen. Inzwischen hatte die Abenddämmerung eingesetzt und die Straßenbeleuchtung war bereits an. Daphne hatte nicht übertrieben; die Polizei hatte tatsächlich das Anwesen großräumig umstellt - schon auf den ersten Blick sah ich mindestens zwanzig Leute im Einsatz, und wahrscheinlich gab es noch mehr in den Mannschaftswagen, die auch noch auf dem Rasen standen. Ungesehen rein kamen wir mit Sicherheit nicht.
Daphne sah zu mir. "Ich hätte eine Idee, wie wir zumindest mal rauskriegen, wo die Einsatzleitung sitzt. Wenn du mir hilfst, ist das ne Sache von ein paar Minuten."
"Gerne. Was soll ich machen?"
"Warte mal hier drüben, außer Sicht", gab sie zurück und machte sich dann auf den Weg zum Anwesen, während ich mich an die Hausecke stellte, auf die Daphne gedeutet hatte. Ich blickte ihr hinterher, während sie direkt auf zwei Polizisten zuging, die offenbar die ganze Szenerie bewachen sollten und sie ansprach. Der eine der beiden, eine Frau, schien sie sehr ungehalten verscheuchen zu wollen, aber nachdem sie mit ihr gesprochen hatte, hörten ihr die beiden offenbar etwas besser zu, und dann sahen sie zu mir und kamen auf mich zu.
Ich zog mich hinter die Hausecke zurück und bereitete mich mental schon einmal auf das Kommende vor. Aus der Entfernung konnte ich Daphnes Stimme näherkommen hören: "...gesehen, aber bei dem ganzen Aufruhr hier hat sie sich nicht getraut, direkt zu Ihnen zu kommen. Aber was sie mir erzählt hat, ist mit Sicherheit auch für Ihren Einsatz relevant."
Dann kamen sie auch schon um die Ecke, Daphne, ein jüngerer Mann und eine ältere Frau. Letztere schien hier auch den höheren Rang zu haben; jedenfalls sprach sie mich an. "Sie können uns Näheres zu dem Vorfall in Fallodon Hall berichten?"
"Das kann ich in der Tat", nickte ich, während ich meinen Schwanz anschwellen ließ, und ich konnte an Daphnes Rock sehen, dass sie das gleiche tat. "In Fallodon Hall befindet sich eine sehr wichtige Person für mich. Und ich werde nicht zulassen, dass ihr etwas geschieht."
"Uhm..." Die Polizistin sah mich verwirrt an. "Und inwiefern ist das relevant für-"
In diesem Moment war ich bereit, und ich wollte keine weitere Zeit verschwenden und hob meinen Rock, um der verblüfft dreinblickenden Frau einen Schwall dicken Spermas direkt in ihr breites Gesicht zu spritzen. Keine halbe Sekunde später feuerte Daphne ihre Ladung ins Gesicht des jüngeren Kollegen der Polizistin, und beide sahen und mit offenen Mündern und ausdrucklosen Augen an. "H-Herrin?" fragte die Polizistin unsicher.
Ich nickte. "Das bin ich, und ich brauche Informationen über das, was in Fallodon Hall gerade passiert. Also, Lagebericht!"
"Also, was da genau los ist, weiß ich selbst nicht", gab die Frau zurück. "Wir sollen nur den Tatort absichern. Anscheinend wurde von innen mit einer Schrotflinte nach außen geschossen und ein Passant verletzt. Aber mehr weiß nur die Einsatzleitung."
"Wer ist das und wo finden wir ihn?" verlangte ich zu wissen.
Die beiden Polizisten sahen sich an. "Uns vorgesetzt ist Lieutenant Mulrooney", sagte der jüngere Polizist. "Aber der ist nicht der Einsatzleiter. Ich glaube, das macht Captain Higgins selbst."
Die Frau nickte. "Ich hab ihn zwar hier nicht gesehen, aber wir sind erst später dazugekommen. Die Einsatzleitung sitzt da hinten." Sie deutete auf einen größeren Kastenwagen, der etwas abseits stand.
"Gut." Ich nickte ihr zu. "Ihr beide werdet uns dort hinbringen und euren Kollegen vor Ort einen plausiblen Grund nennen, warum wir zum Einsatzleiter gebracht werden sollen."
"Puh." Die Frau kratzte sich am Kopf. "Das wird bei ihr hier schwierig sein. Sie ist doch eine Pressevertreterin, und wir haben ganz klare Anweisung, die nicht in die Nähe zu lassen."
Daphne zuckte mit den Schultern. "Dann habt ihr mich halt verhaftet, weil ich mich reinschleichen wollte und müsst jetzt nachfragen, was ihr mit mir macht."
Die Frau überlegte. "Das ginge schon, aber damit würden wir eigentlich eher zu Lieutenant Mulrooney gehen."
"Der hat aber gerade zu tun", sagte ich, "darum seid ihr eine Stelle weiter nach oben. Und bei mir seid ihr nicht sicher, ob ich Daphne nicht geholfen habe, weil ich euch abgelenkt hab, als sie reinwollte."
"Müsste gehen, oder, Carrie?" wollte der jüngere Polizist von seiner Kollegin wissen,
Die nickte. "Probieren wir's, Sam. Wenn's nicht klappt, können wir der Herrin ja auch immer noch den Weg freischießen."
Ich erschrak. "Um Himmels Willen, nein! Die Pistolen bleiben drin, und auf keinen Fall irgendwelches Verhalten, das für euch als Polizisten ungewöhnlich wäre! Wir wollen nicht auffallen."
"Alles klar!" Carrie salutierte vor mit. "Dann müssten wir Ihnen beiden aber Handschellen anlegen."
"Kein Problem." Ich grinste. "Wenn es soweit ist..." Ich beschrieb ihnen meinen Plan, und die Polizisten nickten eifrig.
Dann ging es gefesselt durch die Polizeiabsperrung und auf den Wagen der Einsatzzentrale zu. Tatsächlich hielt uns niemand auf, offenbar interessierte sich keiner für die beiden Verhaftungen. Schließlich waren wir angekommen. Carrie blieb bei uns, während Sam die Tür öffnete, dann traten wir beide ein.
Der Wagen war ganz offensichtlich als eine Art Leitstelle gebaut worden; innen waren mehrere Bildschirmarbeitsplätze, von denen gerade einer von einem schnauzbärtigen Mann Anfang vierzig besetzt war, und hinter diesem stand ein etwas älterer Herr mit schon recht lichtem grauen Haar in einem guten braunen Anzug, der ihm über die Schulter sah. Unser Eintreffen registrierten die beiden erst, als Sam die Tür hinter uns wieder schloss, und sie sahen zu uns. "Was soll das hier werden?" verlangte der ältere Herr zu wissen.
"Das hier ist eine Pressefotografin", berichtete Carrie, "die versucht hat, sich Zutritt zum Tatort zu verschaffen. Die andere hat währenddessen für eine Ablenkung gesorgt, auch wenn wir noch nicht sicher sind, ob sie tatsächlich zusammenarbeiten."
"Und warum bringen Sie sie dann hierher und nicht aufs Revier?" wollte der Schnauzbart am Computer wissen.
Carrie zog leicht den Kopf ein. "Weil wir Anweisung von Lieutenant Mulrooney haben, hier das Gelände zu überwachen. Wir haben keine Freigabe, auf eigene Faust hier wegzugehen."
Der ältere Herr sah uns beide an. "Was haben Sie denn zu den Vorwürfen zu sagen."
"Captain Higgins, nehme ich an?" fragte ich.
"Der bin ich." Er sah mir scharf in die Augen, offenbar ein Versuch, mich einzuschüchtern, der aber dazu führte, dass er nicht mitbekam, was sich gerade unter meinem Rock abspielte. "Und Sie sind?"
Ich lächelte. "Ihre neue Herrin", sagte ich, und während Sam meinen Rock lupfte, tat Carrie bei Daphne das gleiche, und er und sein schnauzbärtiger Kollege bekamen beide eine Ladung Sperma ins Gesicht.
"Herrin", murmelten beide Sekunden später im Duett. "Wie können wir Ihnen dienen?"
"Ich will wissen, was in Fallodon Hall passiert", verlangte ich zu wissen. "Wie ist die Lage?"
Der Schnauzbart wies mit dem Daumen auf den Bildschirm. "Aller Wahrscheinlichkeit nach ein Amoklauf, auch wenn wir die Hintergründe nicht kennen. Es fing schon gestern Vormittag an, als die **** L. zusammen mit drei Hausangestellten zu Besuch nach Fallodon Hall kam. Kurz nach ihrem Eintreffen ist einer dieser Hausangestellten, ein Fahrer namens Martin Willoughby, offenbar durchgedreht, hat eine Schrotflinte an sich gebracht und mehrfach auf die anderen Anwesenden geschossen - einer der Schüsse hat dabei ein Fenster zerstört und draußen einen Passanten verletzt, der uns dann gerufen hat. Aktuell ist er immer noch im Foyer des Hauses, zusammen mit vier Mitgliedern der **** L. und zweien der **** Grey-"
Ich hob eine Hand. "Welche zwei Mitglieder der **** Grey?"
"Die beiden ältesten ****, Charles und Veronica." Er seufzte. "Und die sind leider offenbar zu sehr unter Schock, um eine große Hilfe zu sein. Wir hatten telefonischen Kontakt mit Veronica Grey und sie mehrmals gebeten, ihr Telefon an Willoughby zu geben, damit wir mit ihm verhandeln können. Aber sie meinte, wenn sie das versucht, würde der sie mit Sicherheit erschießen, er wäre vollkommen durchgedreht. Wir konnten ihn währenddessen im Hintergrund auch herumschreien hören - er ist nicht zwangsläufig das, was ich als geistig klar bezeichnen würde."
"Was ist denn Ihr Plan, die Situation zu klären?" wollte Daphne wissen.
Diesmal antwortete Captain Higgins. "Meiner Ansicht nach wäre es das Beste, unseren Amokläufer mit einem gezielten Schuss auszuschalten. Allerdings ist Captain Drummond da anderer Ansicht." Er sah nicht gerade freundlich zu dem Schnauzbart.
Captain Drummond nickte. "Meine Anweisungen kommen vom stellvertretenden Geheimdienstkoordinator persönlich", sagte er, "und der hat ganz klar verlangt, dass Willoughby festzunehmen und bezüglich seiner Motive zu verhören ist. Die **** Grey steht wohl aktuell unter Beobachtung - ich weiß nicht, weswegen, aber man erhofft sich wohl von der Aussage Willoughbys Näheres dazu.
"Ach, das ist der Grund?" gab Higgins überrascht zurück. "Aber die Greys? In was sollen die denn verstrickt sein, das einen unsere Geheimdienste interessiert?"
"Wie gesagt, mehr weiß ich auch nicht", gab Drummond zurück. "Ich hatte aber klare Anweisung, schon diese Information niemandem zu offenbaren, auch nicht der örtlichen Polizei."
Ich sah zu Daphne. "Was denkst du?"
Die überlegte. "Ich denke, es macht Sinn, wenn dieser Willoughby besser nicht verhört wird. Wenn er wirklich was über Veronica weiß..."
"Ja, da hast du recht." Ich sah zu Higgins. "Du befehligst hier die Polizisten vor Ort?"
"Ja, Herrin."
Ich lächelte. "Dann wirst du, sobald wir hier gegangen sind, einem deiner Scharfschützen die Anweisung geben, diesen Amokläufer auszuschalten."
Er nickte. "Natürlich."
"Aber das wäre gegen meine Anweisung!" meldete sich Drummond zu Wort. "Und ich bin als überregionaler Beamter ihm vorgesetzt!"
"Weshalb er dich auch erschießen wird, weil du ihn davon abhalten wolltest."
Daphne sah mich erschrocken an. "Warte mal- Du willst-"
Ich blickte zu ihr. "Was soll ich denn sonst mit unseren Drohnen machen? Mit nach Hause nehmen kann ich sie schlecht, und jemanden zum Soldaten zu machen, der so tief in einer Befehlsstruktur steckt wie ein Polizist, kann doch nur schiefgehen."
"Aber mit einem Polizeicaptain in deinem Nest hättest du einen prima Informanten für alles, was uns so passieren könnte", warf Daphne ein. "Vielleicht ist es ein bisschen riskant, aber die Vorteile-"
"Sie sind doch eine Zarathustra, Herrin, oder?" mischte sich überraschend Higgins ein. "Ich erinnere mich an ein Memo über Frauen mit Ihren Geschlechtsteilen-"
Ich sah zu ihm. "Na und?"
Er seufzte. "Ich fürchte, so gerne ich auch Teil Ihres Nests wäre, das wird nicht funktionieren. Wir Polizeibeamten werden in unregelmäßigen Abständen von der Z-Squad durchleuchtet. Sollte man dabei irgendwelche Hinweise auf Beeinflussung durch Zarathustras finden - und Sie können mir glauben, die sehen sehr genau hin - zieht man uns aus dem Verkehr. Die Paranoia unter meinen Kollegen bezüglich der Fähigkeiten Ihresgleichen ist **** groß."
"Das heißt?"
"Das heißt, ich stimme Ihnen zu", sagte er, "am besten sorgen Sie dafür, dass wir beide sterben, wenn wir Ihnen nicht mehr von Nutzen sind."
Auch Drummond nickte. "Higgins und ich sind uns in vielen Dingen uneins, aber da kann ich ihm nur zustimmen. Sie riskieren sehr viel, wenn Sie einen von uns dauerhaft zum Diener nehmen, Herrin."
Ich sah zu Daphne. "Da hörst du es. Die beiden wollen es sogar."
"Schon, aber-" Sie schlug die Augen nieder. "Sie haben dir nichts getan. Sicher, dass du das durchziehen willst, Majestät?"
"Hast du eine bessere Idee?"
Einen Moment lang starrte Daphne noch nach unten, ehe sie zu mir aufsah. "Nicht auf die Schnelle."
Ich nickte. "Dann ziehen wir es durch. Also-" Ich wandte mich an die Polizisten. "Sobald wir gegangen sind, gibst du deinem Scharfschützen den Befehl, unseren Amokläufer auszuschalten, Higgins. Drummond, du protestierst im Hintergrund, aber nicht so laut, dass der Scharfschütze mitbekommt, was genau du sagst. Dann zieht ihr beide eure Waffen, Higgins erschießt dich, und sobald ihr beide" - ich sah zu Carrie und Sam - "das draußen hört, stürmt ihr in den Einsatzwagen. Higgins erschießt auch euch, und dann erschießt er sich selbst aus Reue über das, was ihn da gerade überkommen hat. Noch Fragen?"
"Nein, aber ich würde gern weitere Fragen vermeiden", sagte Daphne, öffnete ihre Handtasche und reichte Higgins und Drummond je ein Taschentuch. "Vorher wischt ihr euch noch euer Sperma ab, dass man nicht gleich auf den ersten Blick sieht, was hier passiert ist. Wie genau würden denn eure Kriminaltechniker hinschauen, wenn sich vier Polizisten gegenseitig erschießen?"
"Hm." Drummond sah zu Higgins. "Mit Sicherheit würde es Ermittlungen geben, ob wir uns wirklich gegenseitig getötet haben, also ob die Kugeln zu den Waffen passen und ob die Schusskanäle plausibel sind. Aber der Einsatzwagen hier ist ja im Prinzip ein abgeschlossener Raum, da wird man Fremdeinwirkung wohl schnell ausschließen.
Sie nickte. "Und die Spermaspritzer auf euren Kleidern? Würde die jemand analysieren?"
Drummond schüttelte den Kopf. "Wohl kaum. Man sieht sie ja auch nicht wirklich. Und bei Herzschüssen würde auch das austretende Blut wohl Spermaspuren überdecken."
"Haben wir sonst noch was übersehen?" wollte ich wissen. "Etwas, das Rückschlüsse auf Daphne und mich zulässt?"
"Nicht, wenn Sie mit keinem anderen Beamten außer uns vieren zu tun hatten", gab Higgins zurück. "Hier drinnen gibt es keine Kameras; wir bespitzeln uns nicht selbst, und draußen sind gerade alle Augen auf Fallodon Hall gerichtet."
Ich lächelte. "Dann machen wir es so. Carrie, Sam, ihr führt uns hinaus, und draußen nehmt ihr uns dann die Handschellen ab und lasst uns gehen. Drummond und Harris lassen uns noch eine Minute, ehe sie loslegen.
Die Polizisten nickten. "Darf ich noch etwas hinzufügen?" meldete sich Carrie zu Wort.
"Ja?"
"Es war mir eine Freude, Ihnen zu dienen, Herrin", strahlte sie, "auch wenn nur für kurze Zeit war."
Das brachte mich jetzt doch kurz zum Schlucken - bisher hatte sich noch niemand bei mir dafür bedankt, dass ich ihn quasi zum Tode verurteilt hatte. Aber Carrie schien das gar nicht zu stören - wenn alle meine Drohnen so dachten, hatte ich wirklich unterschätzt, wie mein Einfluss auf sie tatsächlich wirkte.
Daphne stupste mich an, als sie sah, wie ich einen Moment betroffen wirkte. "Komm, Majestät", sagte sie, "lass uns gehen. Wir sollten deinen Drohnen die Gelegenheit geben, sich noch kurz auf das vorzubereiten, was sie gleich tun müssen."
"Ja." Ich atmete einmal tief durch, dann sah ich zu Carrie und Sam. "Gehen wir."
"Zu Befehl!"
Draußen nahmen die beiden Daphne und mir wie besprochen die Handschellen ab, und während wir uns schnell entfernten, blieben sie zurück. Kurze Zeit später gab es einen Knall aus Richtung Fallodon Hall - das musste der Scharfschütze gewesen sein - und einige Sekunden danach ging es dann am Einsatzwagen los. Wir hörten nur noch gedämpft die Schüsse von dort, erst zwei kurz hintereinander, dann weitere fünf, und dann schließlich noch ein letzter. Dann war es ruhig.
Es dauerte noch etwa vier Stunden, bis in die tiefste Nacht, bis der Trubel um Fallodon Hall sich endlich gelegt hatte. In der Zwischenzeit waren erst Beamte in das Haus gestürmt, kurz danach dann ein Team von Kriminaltechnikern, und während die sich offenbar um die Leiche von Willoughby kümmerten, gab Veronica bereits eine kurze Pressekonferenz für die anwesenden Journalisten, von der Daphne und ich uns allerdings noch fernhielten. Schließlich gingen die Reporter wieder, dann die Kriminaltechniker, und schließlich auch die anderen Polizisten. Erst, nachdem das letzte der Autos verschwunden war, wagten wir uns näher und klopften an.
"Euer Majestät", empfing uns der Butler, der mich natürlich sofort instinktiv erkannte, obgleich wir uns nie gesehen hatten. "Eine Freude, dass Sie uns die Aufwartung machen. Miss Veronica hat sich bereits zur Ruhe begeben, ich wecke sie aber sofort für Sie."
"Danke." Ich trat ins Foyer ein, in dem nahe dem Fenster immer noch eine Polizeiabsperrung zu sehen war, dahinter eine langsam trocknende Blutlache auf dem antiken Parkettboden. "Gibt es noch andere Verletzte?"
Der Butler nickte. "Lord L., bedauerlicherweise. Aber wir konnten ihn bereits versorgen, er wird keiner weiteren Behandlung bedürfen. Master Charles konnte alle drei Schrotkugeln aus seinem Bein entfernen. Seine zwei Jahre beim Heer haben sich bereits jetzt ausgezahlt." Er schritt die Treppe nach oben. "Ihre Begleitung ist einer Ihrer Soldaten, nehme ich an, Euer Majestät?"
Daphne lächelte kurz. "Und mit Veronica auch selbst gut bekannt", fügte sie hinzu. "Ihr ist nichts passiert, hoffe ich?"
"Sie ist unbeschadet", gab der Butler zurück, "aber sie wird Ihnen mit Sicherheit selbst Bericht erstatten wollen. Hier." Er deutete auf eine der Zimmertüren. "Treten Sie einfach ein. Welche Erfrischungen wünschen Sie?"
"Einen Kaffee", gab ich zurück. "Und Daphne...?"
Daphne brauchte keine Sekunde zu überlegen. "Gin Tonic. Eins zu eins, bitte."
Mit einem Nicken wandte sich der Butler ab, und ich mich der Tür zu, wobei ich vor dem Öffnen trotzdem anklopfte. Vielleicht war ich die Königin, aber Veronica war immer noch meine Freundin, ehe sie meine Soldatin war.
"Bitte." Ihre Stimme klang neutral-gelassen, als sie antwortete, wenn sie auch bei meinem Eintreten deutlich emotionaler wurde. "Meine Königin!"
"Hallo Veronica." Ich lächelte. "Gut, dass dir nichts passiert ist. Was war denn hier los?"
Sie erhob sich eilig aus dem Bett und trat sofort auf mich zu. "Ich habe dich enttäuscht", sagte sie ernst. "Ich wollte etwas besonders gut machen, und dabei habe ich es um so schlechter gemacht. Ich hoffe, ich habe keinen dauerhaften Schaden angerichtet."
Daphne schloss die Tür hinter uns. "Wenn du das hier angerichtet hast, bist du für den **** von fünf Menschen verantwortlich", sagte sie wie beiläufig."
"Fünf-" Veronica wurde blass.
"Erzähl mal, was genau passiert ist", sagte ich etwas sanfter. "Danach reden wir über alles Weitere."
Veronica schloss kurz die Augen und atmete tief durch. "Also", begann sie dann, "für dieses Wochenende hatten sich spontan die L.s angekündigt. Ich hatte dir ja schon berichtet, dass die Feuer und Flamme waren, auf deine Veranstaltung zu kommen, und sie wollten mich vorher besuchen und ein bisschen besprechen, wie sie Lord Thomas am besten eine Freude machen können. Und ich dachte mir, wenn ich schon mal alle hier habe, nutze ich auch gleich die Gelegenheit und nehme mir einen von ihnen zur Drohne. Sie gelten in Adelskreisen als berüchtigt in Bezug auf ihre Exzentrizität, und wenn sich jemand von ihnen hier spontan mir mir verloben will, wäre das nichts Ungewöhnliches gewesen."
Ich nickte - ich hatte ja auch schon ein bisschen etwas von ihnen gehört. "Und wen hattest du dir ausgekuckt?"
"Malcolm, den jüngeren Sohn der ****", sagte sie. "Er ist in meinem Alter, es hätte ganz gut gepasst, und mir hätte es eine gute Ausrede gegeben, noch weitere Reisen zu unternehmen und dein Nest weiter zu vergrößern. Allerdings bin ich es rückblickend ungeschickt angegangen. Ich hab ihn zu mir aufs Zimmer gebeten und einfach nur Charles gesagt, er soll schauen, dass er ein paar Minuten lang niemanden zu uns lässt. Ich habe nicht damit gerechnet, dass sein Vater ihm hinterherlaufen würde und Charles einfach zur Seite schiebt, und noch weniger, dass der Personenschützer der L.s kurz nach ihm auch noch vorbeischaut."
"Willoughby", vermutete ich.
Veronica nickte. "So hieß er. Er hat mich gesehen, wie ich Lord L. eine Ladung verpasst habe, während Malcolm noch mit verklebtem Gesicht neben mir stand, und als sein Lord ihm dann befohlen hat, auch ins Zimmer zu kommen, hat er wohl verstanden, dass hier nichts Normales abläuft und sich aus dem Jagdzimmer eine Flinte und Patronen gegriffen. Dann wollte er aus dem Haus türmen, aber da hat sich Charles in die Tür gestellt und ihm den Weg versperrt, und den über den Haufen schießen wollte er wohl nicht. Lord L. hat dann versucht, ihm das Gewehr zu entreißen, aber dabei ging es los - ein Fenster ging zu Bruch, der Lord bekam etwas Schrot ins Bein, und Willoughby hat gedroht, dass er meinen Bruder doch noch niederschießt, wenn er ihn nicht gehen lässt. Umgekehrt hab ich ihm gesagt, dass ich dann seiner ganzen **** das gleiche antue wie Malcolm und seinem Lord, und damit hatten wir ein Patt. Bis die Polizei draußen sich endlich dazu entschieden hat, nach fast zwei Tagen endlich mal einzugreifen."
Ich seufzte. "Und dazu musste ich sie auch noch überzeugen. Beziehungsweise, Daphne und ich." Ich schilderte Veronica kurz, was wir draußen getan hatten. "Darum sind es jetzt fünf Tote geworden."
"Ja." Veronica ließ den Kopf hängen. "Danke, dass du mich hier aus der Lage befreit hast, Amanda - das war ein großes Risiko, das du nur meinetwegen eingegangen bist. Wie kann ich das wieder gutmachen?"
"Das-" Mir war schon länger ein Gedanke durch den Kopf gegangen, und allmählich verfestigte der sich. "Erst einmal bringst du hier alles in Ordnung. Hat irgendwer aus der **** L. noch mitbekommen, was du gemacht hast? Also, außer dem Lord oder Malcolm?"
Sie schüttelte den Kopf. "Meine Hausangestellten haben sie vom Foyer ferngehalten. Insofern sind sie zwar erschüttert über das, was mit Willoughby passiert ist, aber nicht traumatisiert, und ich denke, niemand hat den Verdacht, dass das irgendwas mit mir zu tun haben könnte."
Gut. "Dann wirst du ihnen morgen früh anbieten, zusammen mit ihnen zu deinem guten Freund Lord Thomas nach Cothelstone Hall zu kommen. Der hat in den Nachrichten von eurem Zwischenfall erfahren und sich sofort bereiterklärt, dass ihr euch bei ihm fernab von dem ganzen Trubel erholen könnt. Weil, wahrscheinlich habt ihr in den nächsten Tagen dauernd die Presse auf dem Hals. Besser, ihr seid dann woanders."
"Alles klar. Und-" Sie lächelte. "Danke, Amanda."
"Dank mir nicht zu früh", sagte ich, "das war nämlich noch nicht alles, was auf dich zukommt. Aber das erklär ich dir, wenn du bei mir bist."
Veronica wirkte sehr kurz irritiert, fing sich aber sofort wieder. "Gut", sagte sie, "es soll geschehen, wie du es wünschst, meine Königin."
Ich nickte ihr noch einmal zu, dann wandte ich mich an Daphne. "Ich brauch dein Portal."
"Natürlich." Sie griff in ihre Handtasche, wo sie Colleens 'Ring' sicher verstaut hatte. "Hier."
"Ed, hörst du mich?" sprach ich hinein.
Es dauerte eine Sekunde, ehe eine Reaktion kam. "Aye", sagte er dann. "Wat kannich fürse tun?"
"Hol uns bei Fallodon Hall ab", sagte ich. "Ich hoffe, du bist ausgeschlafen für eine Nachtfahrt?"
"Kriggich hin", war die Antwort. "Ich komm in'n paar Minuten bei Ihnen an, M'lady. Muss mir nur noch wieder die Hosen anziehn."
Ich stutzte. "Warum warst du ausgezogen?"
"Colleen und ich hattn unsn bissken vergnügt", gab er zurück. "Ging doch in Ordnung, M'lady?"
"Ich hoffe, euch hat niemand gesehen", gab ich ernst zurück.
Ein kurzes hartes Lachen war die Antwort. "Und wenn, dann hatter nich viel gesehn. Colleen hat ihr Kleid anbehalten. Hat mich nurn bisschen geritten. War aber schön."
Ich seufzte. "Colleen?"
"Amanda?"
"Hattest du vorhin Sex mit Ed?"
Ihre Antwort klang ehrlich überrascht. "Hätte ich das nicht tun sollen? Er wirkte etwas angespannt auf mich - er hatte wohl den ganzen Tag über noch keine Gelegenheit, seinen natürlichen Bedürfnissen nachzugehen. Daher dachte ich, es ist dir eine Hilfe, wenn ich mich seiner annehme."
Ich verdrehte die Augen. "Sex an öffentlichen Orten ist nicht unbedingt normal", erklärte ich. "Er kommt vor, aber es hätte deswegen Ärger geben können."
"Ich merke es mir", gab Colleen zurück. "Für das nächste Mal."
"Das hoffentlich nicht so bald kommt", meinte ich.
Eine Viertelstunde später fuhren sie dann vor, und wir stiegen ein. Wahrscheinlich kommen wir irgendwann in den Morgenstunden an. Und dann muss ich erst einmal schlafen.
Ist auf Cothelstone Hall inzwischen alles gut gegangen?
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Die Akte Zarathustra
Der Übermensch existiert - und er will ficken!
In einer nahen Zukunft lebt die nächste Weiterentwicklung der Menschheit unerkannt unter der normalen Bevölkerung - Menschen mit übernatürlich entwickelter Sexualität. Sie werden vom Staat gehasst und verfolgt, doch eigentlich wollen die meisten von ihnen nur ein normales Leben. Einige von ihnen versuchen insgeheim, aus dem Untergrund heraus den Ihren zu helfen. Doch das ist gar nicht so leicht, vor allem, wenn manche andere Ziele verfolgen...
Updated on Nov 11, 2024
by Hentaitales
Created on Sep 18, 2023
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