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Chapter 2
by OvdS
Wem wollen wir jetzt folgen?
Lara
Lara klingelt an der Wohnung in der Einstein-Strasse. Die Tür geht auf und vor ihr steht ein leicht rundlicher Typ in Schwarz-Weiß gestreiftem T-Shirt. "Ja, bitte?" er sieht sie fragend an.
"Oh, der Doppler-Effekt. Nice. Ich bin Lara und wohne jetzt hier mit."
"Respekt, du bist die erste, die das sofort erkennt. Ich bin Leonard, Theoretische Physik im 6. Semester, komm rein, ich zeige Dir dein Zimmer."
Leonard führt Lara in einen langen Flur.
"Hier links ist mein Zimmer, gegenüber wohnt Amelie. Sie studiert Pharmazie im 7. Semester. Daneben ist das Zimmer von John, er hat schon seinen Master in Maschinenbau und studiert jetzt noch Luft- und Raumfahrttechnik. Dein Zimmer ist hier neben meinem. Dann sind da noch rechts das Badezimmer, geradeaus die Küche und neben Deinem Zimmer noch ein leeres, das wir bis jetzt als gemeinschaftliches Wohnzimmer benutzen, aber falls die Nebenkosten weiter so steigen, müssen wir es vermutlich auch bald noch vermieten. Ach ja, Dein Zimmer war bislang unser Gästezimmer, deshalb stehen da auch noch der Schrank und das Bett. Hast Du eigentlich eigene Möbel? Ich hab unten gar keinen Transporter gesehen."
"Nein, ich bin mit leichtem Gepäck unterwegs, nur mein Laptop und ein paar Klamotten im Rucksack. Ich hab ja mit Amelie den Einzug besprochen gehabt und die hatte mir das mit den Möbeln schon gesagt. Ich wollte jetzt erstmal hier alles mit dem Mietvertrag und dem Einzug regeln und dann am Wochenende die Sachen, die ich noch brauche von zu Hause abholen."
"Ach ja, Mietvertrag. Es gibt da neben dem Mietvertrag noch eine andere Sache, die wir besprechen müssen, nämlich die Wohnungsordnung. Du kannst Dir ja schon mal Dein Zimmer ansehen, ich hol dann eben die Unterlagen."
Leonard verschwindet in seinem Zimmer während Lara die Tür zu ihrem Zimmer aufmacht. Es ist nicht ungemütlich eingerichtet. Das Bett ist zwar ein einfaches Metallgestell mit einer Matratze, die ein wenig fleckig aussieht, jedoch ist das Lattenrost stabil und auch die Matratze ist nicht wirklich durchgelegen oder schäbig. Da sind halt nur diese Flecken. Am Fenster steht ein einfacher Schreibtisch, eigentlich nur eine Platte mit zwei Böcken darunter, neben dem Bett ist ein Nachttisch, an der Wand neben der Tür ein alter Kleiderschrank während die restlichen Wände mit Bücherregalen voll sind.
'Der sieht ja fast so aus, als ob man dadurch nach Narnia kommt.' denkt Lara sich noch, als auch schon Leonard ins Zimmer tritt.
"Kommst Du eben mit in die Küche, dann kann ich Dir auch die anderen Mitbewohner persönlich vorstellen. Außerdem können wir dort besser über die Formalitäten reden."
In der Küche sitzen die beiden anderen Mitbewohner schon am Tisch. Amelie ist 23, 1,53m groß, hat lange braune Haare, die ihr bis zum Po reichen und trägt eine Brille. John ist 29, 1,96m groß, hat breite Schultern und einen kräftigen, muskelbepackten Körperbau. Er ist Angolaner mit dunkler Hautfarbe.
"Hi, ich bin Lara." sagt sie als sie sich setzt. Amelie schiebt ihr den Mietvertrag zu und Lara unterschreibt.
Leonard fängt an: "Wir haben hier KabelTV und einen Blu-Ray-Player zur allgemeinen Benutzung im Wohnzimmer. Außerdem haben wir ein WLAN-Netzwerk mit dem Namen 'SkyNet', das Passwort wird nach Absprache in unregelmäßigen Abständen, jedoch mindestens einmal im Quartal, geändert. Das aktuelle Passwort ist MR26SP03OC1931K. Kommen wir nun zur Wohnungsordnung und den privaten Sondervereinbarungen. Das Zusammenleben mehrerer Personen erfordert ein gewisses Maß an Regelung, um von vornherein unnötige Streitereien zu vermeiden. In der Wohnungsordnung sind die allgemeinen Regeln festgelegt. Wir studieren zwar alle, aber zumindest Amelie und John haben daneben auch noch Jobs, auf die wir in der Zeitplanung natürlich Rücksicht nehmen. John arbeitet unregelmäßig etwa 3 Abende in der Woche. Er kommt dann immer recht spät, meist nach Mitternacht, nach Hause und muss dann sofort duschen. Wenn dann das Bad besetzt ist, ist es für ihn unangenehm. Also ist, außer für John, die Benutzung des Badezimmers in der Zeit von 23 Uhr bis 6 Uhr morgens Tabu. Notfälle sind natürlich ausgenommen, aber dabei ist dann die Badtür unverschlossen zu halten und eventuell damit zu rechnen, dass John plötzlich das Bad betritt und seine Dusche nimmt."
John wirft dazwischen "Ich habe da keine Hemmungen, auch wenn jemand auf dem Pott hockt. Ich muß nach der Arbeit sofort unter die Dusche."
"Morgens" fährt Leonard fort, "sind die Zeiten bislang folgendermaßen eingeteilt: Montag bis Freitag: Amelie 6 Uhr bis 6 Uhr 45, Leonard 6 Uhr 45 bis 7 Uhr 05, John 7 Uhr 30 bis 8 Uhr. Am Wochenende ist es etwas lockerer. Ich selber stehe immer um die gleiche Zeit auf, deshalb habe ich auch Samstags und Sonntags die gleiche Zeit. Amelie hat die Zeit von 8 Uhr bis 9 Uhr und John von 9 Uhr bis 10 Uhr. Wo soll ich Dich eintragen?"
Lara überlegt kurz: "In der Woche kann ich mich problemlos zwischen dich und John quetschen. Ich weiß zwar noch nicht, was ich für einen Job finde, aber solange ich noch nichts habe, komme ich mit 25 Minuten locker aus. Und am Wochenende reichen mir auch die 55 Minuten Zeitrahmen zwischen Dir und Amelie."
"Gut." Leonard notiert es sich. "Kommen wir zum Frühstück: Was für ein Frühstückstyp bist Du?"
"Tee, Earl Gray, heiß, unregelmäßig abwechselnd Müsli und Toast. Am Wochenende gerne auch mal ein ausgiebiges englisches Frühstück."
"Okay, das ist kompatibel. Du hast keine Einschränkung Deiner Frühstückszeit, wenn es Dir nichts ausmacht, zusammen mit einem von uns in der Küche zu sein. Bislang sieht es so aus, dass Amelie und ich gemeinsam von 7 Uhr 15 bis 8 Uhr 15 frühstücken, da wir beide Kaffee **** und tageweise sortiert die gleichen Cerealien zu uns nehmen. John ist leider inkompatibel zu uns. Er macht sich jeden morgen Bohnenpfannkuchen und kocht Hirsebrei. Der Geruch, insbesondere wenn ihm die Milch mal überkocht, würde uns den Appetit verderben. Er ist deshalb nach uns ab 8 Uhr 15 bis 9 Uhr 30 in der Küche. Da du auch englisches Frühstück magst, sollte dir Johns Gekoche nichts ausmachen. Du kannst also zum Frühstück frei entscheiden, wann Du isst."
"Wenn es Euch nicht stört, werde ich wohl am Einfachsten nach meiner morgendlichen Bad-Zeit gegen 7 Uhr 40 zu Euch stoßen und danach noch einige Zeit mit John in der Küche verbringen."
"Das sehe ich nicht als ein Problem." sagt Amelie. "Mittags und Abends gibt es übrigens keine Regelungen. In der Woche sind wir tagsüber ohnehin auf dem Campus oder zur Arbeit, Am Wochenende wechseln wir uns ab und bekochen dann die ganze WG mit Überraschungsessen. Dabei achten wir natürlich auf unsere jeweiligen Nahrungseinschränkungen. Hast Du irgendwelche Allergien?"
"Nein, und auch keine Unverträglichkeiten."
"Gut, John auch nicht. Leonard ist Laktose-intolerant, deshalb für ihn nur Laktosefreie Milchprodukte. Ich selber vertrage keine Meeresfrüchte und keinen Fisch, und schon die kleinsten Mengen **** haben bei mir Wirkung."
"Das wären die wichtigsten Punkte der allgemeinen Wohnungsordnung." meint Leonard "Einzig noch die Grundregel, dass die Privatzimmer der anderen in deren Abwesenheit natürlich nur im absoluten Notfall zu betreten sind. Kommen wir nun zu den privaten Einzelregeln. Du kannst später dann auch eine Version für Dich aufstellen."
John fängt an: "Ich bin relativ unkompliziert. Bei mir gelten nur folgende Regeln: 1. Vor dem Betreten meines Zimmers anklopfen und auf Antwort warten. Sollte ich nicht antworten, so bin ich entweder nicht da oder so beschäftigt, dass ich nicht gestört werden will. 2. Außer wenn ich auf der Arbeit bin, kann man mich rund um die Uhr auf dem Handy erreichen. 3. Sollte man mich im Notfall während meiner Arbeitszeit erreichen müssen, so muss man meine Arbeitsstelle, das Café Sittsam, anrufen. Die benachrichtigen mich dann, und ich rufe zurück, sobald ich Zeit habe. Das kann allerdings durchaus auch mal einige Stunden dauern."
"Kompliziert bin ich auch nicht," sagt Amelie "nur etwas exzentrisch. Zur Information: Ich bin FKK-Anhängerin, deshalb laufe ich in meiner Freizeit hier in der Wohnung grundsätzlich nackt herum. John und Leonard haben sich daran gewöhnt und du wirst es auch müssen. Du solltest eventuelle Freunde, die Dich hier besuchen also unbedingt darauf vorbereiten. Außerdem habe ich unregelmäßige Lustanfälle, die ich dann durch sofortiges Masturbieren oder halt Sex verarbeiten muss. Es kann also passieren, dass ich im Wohnzimmer sitze und mir plötzlich die Muschi reibe bis ich komme. John und Leonard sehen meistens einfach darüber hinweg und Du kannst es auch tun. Obwohl, wie ist Deine sexuelle Orientierung?"
Lara ist ein wenig perplex. "Öh, ich halte mich eigentlich für hetero, kann aber nicht sagen, daß ich anderen Erfahrungen gegenüber abgeneigt bin, wenn das Umfeld stimmt."
"Na, das klingt doch gut." fährt Amelie fort. "Vielleicht können wir da ja mal was probieren. Ich selber bin voll und ganz Bi, mache also alles mit jedem und jeder. Naja, zu den restlichen Regeln bei mir: Ich habe in meinem Zimmer eine ganze Reihe Chemikalien. Wenn Du also mal reinkommst, sei bitte vorsichtig und achte darauf, wie Du Dich bewegst, nicht dass Du aus Versehen irgendetwas umkippst. Das könnte unangenehme Folgen haben. Das wäre es eigentlich. So Leonard, jetzt bist Du dran."
"Gut. Meine Regeln:
- Mein Zimmer ist mein Reich. Niemand betritt mein Zimmer ohne meine explizite Einladung.
- Der Platz ganz rechts auf dem Sofa im Wohnzimmer gehört mir. Niemand sitzt auf meinem Platz.
- Das Geschirr und Besteck in der 2. Tür vom Hängeschrank gehören mir. Niemand isst von meinem Teller oder trinkt aus meinem Becher.
- Zwischen 23 Uhr Abends und 6 Uhr Morgens schlafe ich. Niemand stört meinen Schlaf.
- Für den Fall, daß persönliche Besitztümer von mir, wie etwa Bücher oder Kleidungsstücke, in den gemeinsam zu nutzenden Bereichen liegen, so sind diese unangetastet liegen zu lassen und ich bin darüber zu informieren. Niemand berührt meine Sachen."
"Verstanden," sagt Lara "ich werde dann erstmal in mein Zimmer gehen und auspacken."
Amelie unterbricht sie: "Weißt Du eigentlich schon, was für einen Job Du machen willst?"
"Nein, ich habe mir da noch nichts überlegt. Vielleicht irgendwo in der Gastronomie."
"Wenn Du willst, könnte ich vielleicht helfen. Bei uns im Labor, wo ich arbeite, suchen wir regelmäßig noch Probanden für Medikamententests. Wenn Du also mal etwas Cash nebenbei brauchst. Und für den Job in der Gastro kannst Du ja mal John fragen."
"Ich weiß nicht, ob das für Dich das Richtige ist." wendet John ein. "Komm später mal in mein Zimmer, dann kann ich Dir mehr erzählen."
Was macht Lara als nächstes?
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