Chapter 10
What's next?
Das Schicksal
Um den Konflikt in meinem Inneren zu überdecken, richtete ich meine Aufmerksamkeit voll und ganz auf das Paar in meiner Nähe.
Naneschas Augen waren fest geschlossen und ihr Gesicht war hinter dem Vorhang ihrer schwarzen Haare eine Maske der Verzückung. Schweiß perlte ihr von der Stirn und ihr Atem kam stoßweise im Takt der Bewegungen des Mannes. Im gleichen Rhythmus schwangen ihre schweren herabhängenden Brüste unter ihrem Oberkörper hin und her. Auch ihr Partner strengte sich sichtbar an. Anfangs schweifte sein Blick noch freudig über den Körper der Frau vor ihm und seine Hände strichen über ihren Rücken, ihren Po und ihre Schenkel. Bald aber schloss auch er die Lider und packte ihre Hüften, um festen Halt zu haben, weil er seinen Unterleib immer schneller und kräftiger gegen den ihren klatschen ließ.
„Ja, ja, ja, mach weiter so", stöhnte Nanescha, vergessend, dass er ihre Sprache nicht verstehen konnte.
Aber er brauchte keine Aufforderung und setzte sein Tun immer weiter fort, was ihr kleine spitze Schreie entlockte. Schließlich bäumte er sich auf, stieß ein fast tierisches Grollen aus und zog sie so stark an sich, als wolle er sie nie mehr loslassen. Sein Körper zuckte und dicke Adern zeichneten sich an seinem Hals ab. Sein nicht-menschliches Gesicht glühte und zeigte eine Maske der Wildheit und des Hochgefühls, wie ein Jäger, der nach langem Kampf seine Beute erlegt hatte.
Nachdem er sich ein wenig beruhigt hatte, stand er mit einem zufriedenen Seufzen auf. Sein Ständer war nun wieder halb erschlafft und hing in einem Bogen nach unten. Ein milchweißer Tropfen löste sich von der Spitze und fiel herab auf Naneschas Hinterteil.
Des Haltes der starken Hände beraubt, ließ sie sich einfach zur Seite fallen und blieb in einer kauernden Haltung liegen, ein schwaches aber fröhliches Summen von sich gebend.
Der Fremde sah mich nun direkt mit seinen fremdartigen goldenen Augen an und lächelte. Erschrocken überlegte ich, ob er auch von mir ein Opfer verlangen würde, und ich war heilfroh, noch immer mein Hemd und mein Höschen zu tragen. Aber sein Ausdruck und sein Tonfall waren nicht mehr drohend, als er mich mit seiner melodischen Stimme ansprach. Ich verstand keine Silbe, aber was er sagte, klang in meinen Ohren wie liebliche Musik und das beruhigende Plätschern eines kleinen Baches.
Er wandte sich ab und trat wieder in den Kreis, ebenso vorsichtig, wie er ihn verlassen hatte. Ich hatte dabei Muse, seine Rückansicht zu studieren, die kräftige Muskeln an Schultern, Po und den Beinen offenbarte. Mit einem Schütteln des Kopfes lockerte er seine lange blonde Mähne. Sekundenlang bleib er so stehen, dann wandte er sich um und fragte etwas. Als keine von uns Anstalten machte zu antworten, wiederholte er seine Frage lauter und drängender. Ich meinte, seine Absicht auch ohne Worte zu verstehen.
„Nanescha, ich glaube, du sollst ihn wieder zurückschicken", flüsterte ich.
Die Angesprochene stemmte sich auf einen Ellbogen hoch. Feuchte Strähnen klebten an ihrer Wange und ihrem Kinn, die sie energisch zur Seite strich.
„Ich habe keine Ahnung, wie ich das bewerkstelligen soll", beschied sie mich, „noch nie ist eine Beschwörung so katastrophal zu Ende gegangen. Ich kenne kein Ritual, das ein Mitglied des unsichtbaren Volkes in seine eigene Ebene zurücksenden könnte, nachdem das Wesen körperlich in unsere Welt eingetreten ist."
„Aber du hast ihn doch gerufen, dann musst du ihn doch auch wieder gehen lassen können", insistierte ich mit einem weinerlichen Unterton.
„Ich?", brauste sie auf, „Du hast den Kreis gestört und ihm den Weg zu uns geöffnet. Dann bist du jetzt auch für ihn verantwortlich."
Ich sah erst sie, dann ihn verstört an. Er hatte wohl versucht, unserer Unterhaltung zu folgen und auch, wenn er die Worte nicht verstand, doch ihren wesentlichen Sinn erfasst. Betreten sahen wir uns minutenlang an. Welchen Streich hatte uns das Schicksal gespielt?
What's next?
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Freiin Cornelia
Märchen, Spukgeschichten und okkulte Bücher, die mir eine Großtante hinterlassen hat
Freiin Cornelia wird mit achtzehn Jahren plötzlich und unvorbereitet Herrin über ein kleines Familiengut. Ihr Zeitvertreib beschränkt sich im Wesentlichen auf das Vergnügen, Märchen, Spukgeschichten und okkulte Bücher zu lesen, ohne das wahre Leben kennen zu lernen. So schwirrt es in ihrem Kopf von Hexen, Zauberern, weißen Rittern, Elfen und höllischen Dämonen. Andernfalls wäre es vermutlich nicht zu dieser Geschichte gekommen.
Updated on Aug 19, 2023
Created on Aug 3, 2023
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