Freitag

Es waren ein paar Tage vergangen und Kevin schien wie ausgewechselt. Am ersten Tag kam er nach Hause und hatte nichts zu Berichten abgesehen davon, dass er mal nicht verprügelt wurde. Einen Tag später hatte Justin ihn sogar gefragt, ob er ihm bei den Aufgaben helfen konnte. Das ging dann ein paar tage so. Justin schien sich an die Abmachung zu halten. Freitag kam Kevin an und fragte, ob er mit ein paar von den Jungs Feiern gehen dürfte. Das machte Sarah etwas sorgen. Aber da er sie mit seinen Rehaugen ansah, konnte sie nicht nein sagen. Kevin sagte ihr auch, dass Justin nicht dabei sein würde. Nun machte sie sich noch mehr Sorgen. Nahm ihre Erlaubnis aber nicht zurück.

Kevin ging ins Bad, um sich fertig zu machen und Sarah rief Justin an.

"Ja hi, ich bin es, die Mutter von ..." begann sie den Anruf.

"Ich weiß, wer dran ist, was ist, die Woche ist doch noch gar nicht rum." Antwortete Justin.

"Na ja, du hast gezeigt, dass du zu der Abmachung stehst. Können wir uns noch mal darüber unterhalten?" Fragte sie leicht nervös.

"Ähm ja sicher. Heute noch? Ich hab’ nichts vor. Du weißt ja, wo ich wohne." Antwortete er.

"Ok, ich komm’ dann gegen 7 vorbei, ok?"

"Ja ist ok."

Sie verabschiedete sich und wartete, bis Kevin aus dem Bad kam. Dann ging sie rein, um sich fertig zu machen.

"Wo willst du denn noch hin?", fragte Kevin sie, als sie aus dem Bad kam.

"Ich treff’ mich noch mit einer Freundin" log sie ihn an, was ihr nicht leicht fiel.

"Oh ok. Mal sehen, wer später nach Hause kommt" lachte er.

Sie lachte mit und nickte. Sarah machte sich erst fertig, kochte noch was für beide. Sobald Kevin aus dem Haus war, wartete sie 15 Minuten und fuhr dann selber los.

Es passte zeitlich sogar sehr gut sie war kurz vor sieben bei Justin und klingelte. Ein älterer Herr öffnete die Tür und sah sie etwas abwertend an, bat sie aber rein. Er sagte ihr, dass Justin im ersten Geschoss, dritte Tür links war, eher er sich entschuldigte. Sarah bedankte sich und ging die Treppen rauf, zählte die Türen und klopfte an.