Ilona öffnet mir die Türe

Es dauert eine Zeit lang, bis in der Diele das Licht angeht und die Haustüre geöffnet wird. Ilona bleibt der Mund offenstehen, als sie mich erkennt. „Martin, was machst du denn hier?“ fragt sie verdutzt. „Ich wollte nach meiner Frau sehen“, antworte ich. „Marianne ist hier“, erwidert Ilona nach kurzem Zögern und überlegt. „Darf ich kurz mit ihr sprechen?“ frage ich. Da scheint es Ilona zu dämmern, dass ich mich nicht abwimmeln lasse. „Also gut, dann komm rein“, seufzt sie und macht endlich die Türe frei, um mich in ihr Haus zu lassen.

Ilona führt mich ins Wohnzimmer. Dort bietet sich mir ein erstaunlicher Anblick. Auf dem Wohnzimmertisch stehen zahlreiche Gläser und Flaschen mit diversen Alkoholika. Auf der langen Couch liegt ein großer, schwarzer Mann. Er hat seinen Kopf ausgerechnet in den Schoß meiner Frau gebettet. Mariannes Lippenstift ist verschmiert, und auf dem Hemd des schwarzen Mannes sehe ich Spuren von Lippenstift. Der Kerl richtet sich schuldbewusst hoch, steht aber nicht auf. Er hat eindeutig einen Ständer und dort, wo die Spitze seines langen Schwanzes ist, kann man ganz deutlich einen feuchten Fleck sehen.

„Sieht so aus, als ob ich gerade zur unpassenden Zeit zurückkomme“, knurre ich giftig. „Das ist mein Ehemann Kumani“, murmelt Ilona und platziert mich rasch auf der gegenüberliegenden Couch, bevor sie in der Küche verschwindet. „Hallo, Liebling, Kumani hat seinen Kopf in meinem Schoß, daran ist doch wohl nichts Schlimmes, oder?“ kichert Marianne erstaunlich sorglos. „Ich wünschte, du wärst noch ein bisschen länger weggeblieben, denn er hat mir gerade eine ungeheuer interessante Geschichte erzählt.“ „Hast du getrunken?“ frage ich verwundert. „Och, nur ein bisschen was“, antwortet sie mir sichtlich angeheitert.

In diesem Moment kommt Ilona aus der Küche zurück und reicht mir ein volles Glas mit einer goldbraunen Flüssigkeit. „Hier, das ist 18 Jahre alter Scotch Whiskey“, lächelt sie. „Danke, aber ich muss noch fahren“, erwidere ich. „Ein Glas schadet nichts. Ansonsten könnt ihr beide gern heute hier übernachten“, entgegnet sie rasch. Hmm, ich wollte schon immer mal einen so alten Scotch Whiskey probieren. Ich nehme einen Schluck und gleich noch einen zweiten. „Hmm, das schmeckt wirklich gut“, nicke ich mit dem Kopf. „Dann trinke ihn aus“, ermutigt mich Ilona. „Es wäre doch schade, so einen guten Tropfen wegzuschütten.“

Also sitze ich neben Ilona auf der Couch und trinke meinen Whiskey. Marianne sitzt neben Ilonas schwarzem Ehemann Kumani auf der gegenüberliegenden Couch und hält wacker mit ihren Drinks mit. Dabei bemerke ich, dass dieser Kumani nicht nur einmal ganz unverhohlen in den tiefen Ausschnitt ihrer klaffenden Bluse starrt, und dass Marianne ihm erstaunlich bereitwillig ganz schön tiefe Einblicke gewährt. Ich will aufstehen und etwas sagen, aber ich merke, wie mir das Aufstehen und das Sprechen schwerfällt. Der **** scheint mir doch schneller in den Kopf gestiegen zu sein als vorher gedacht, denke ich verwundert …