Er bringt sie in seinem Apartment unter

Das im 10. Stockwerk gelegene Apartment wirkt auf Julia seltsam unbewohnt mit nur den allernotwendigsten Möbeln und keinerlei persönlichen Dingen. „Ich bin erst umgezogen und einfach noch nicht dazu gekommen, meine Sachen einzuräumen“, entschuldigt sich Mahmoud. „Vielleicht magst Du ins Badezimmer gehen und Dich etwas frisch machen, während ich uns etwas zu Essen mache“, schlägt er vor. Julia nickt erleichtert, holt rasch ihr Kulturtäschchen aus ihrem schäbigen Koffer und verschwindet im Badezimmer. Kaum hat sie die Türe hinter sich geschlossen, greift der Zuhälter nach ihrem billigen Smartphone und tauscht die darin enthaltene Simkarte gegen eine andere aus.

Als Julia eine geschlagene halbe Stunde später wieder aus dem Badezimmer kommt, hat sie nur ganz einfache hellblaue Shorts und ein knappes weißes Oberteil mit Spagettiträgern und ohne Büstenhalter an. „Ich habe mich erst noch geduscht“, lächelt sie verlegen, als sie sich zu Mahmoud an den gedeckten Küchentisch setzt. Beim Abendessen stellt ihr der Zuhälter noch mehr Fragen und nickt zufrieden, als Julia sie ihm alle beantwortet. „Ich will Dich besser kennenlernen, damit ich Dir besser helfen und einen geeigneten Job für Dich finden kann“, erklärt er. Als Julia später nach dem Abendessen versucht, ihrer **** eine Nachricht zu schicken, muss sie feststellen, dass ihre Simkarte defekt ist.

„Du kannst Deine Nachricht mit meinem Smartphone schicken“, bietet Mahmoud ihr an und reicht ihr sein Smartphone. Geduldig wartet er ab, bis Julia ihre Nachricht eingetippt hat, bevor er ihr das Smartphone aus der Hand nimmt und auf „Löschen“ anstatt auf „Senden“ drückt. „So, das wäre auch erledigt“, lächelt er Julia an. „Was wollen wir heute Abend noch machen? Wollen wir es uns im Wohnzimmer noch ein bisschen bequem machen und einen Film schauen, oder hast Du Lust, mit mir noch zum Feiern auf eine Party zu gehen?“ fragt er. Julia überlegt kurz. Einerseits ist sie von der langen Reise müde und erschöpft, andererseits ist sie noch niemals auf einer richtigen „Party“ gewesen …