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Chapter 21
by tease94
Was ist passiert? Wie kam das Feuer zustande? Wird Isidia später durchgevögelt?
Eine unverhoffte Wendung
Isidia wusste nicht, wie lange sie deart gefesselt auf dem Tisch lag. Irgendwo in der Ferne hörte sie rufen. Einmal rumpelte es schwer über ihr. Die Decke bebte. Griff das Feuer vielleicht schon auf die umliegenden Häuser über? Isidia wand sich erneut in ihren Fesseln, ehe sie sich zur Ruhe mahnte. Wenn es so wäre, würde sie Rauch bemerken. Auch hier unterhalb des Wachtturmes. Wahrscheinlich war das Rumpeln von einem Karren gekommen; vielleicht einer der schweren Feuerwagen, die von schweren Kutschpferden gezogen wurden und riesige Wasserbehälter geladen hatten.
Auf einmal hörte Isidia Schritte im Gang vor ihrer Tür. Lange, weite Schritte. Jemand kam eilig den Gang hinab gelaufen. Irritiert wandte Isidia ihren Kopf in Richtung des Durchgangs.
Auf einmal trat Korporal Gront über die Schwelle.
"Oha!" grunzte der Unteroffizier, als er Isidias prekäre Lage bemerkte.
"Korporal Gront!" rief isidia verstört. "Was machst du hier? Das Feuer..."
"... ist eine willkommene Ablenkung," knurrte der Veteran und machte sich eilig ans Werk, Isidias Fesseln zu lösen. Mit seinem Messer durchtrennte er die Fesseln. Blut schoss in Isidias Hände und Füsse, dass sie arg kribbelten. "Kannste geh'n?" fragte Isidias Retter.
Isidia nickte. "Denke schon." Sich an seiner Hand abstützend schwang Isidia sich vom Tisch. Für einen kurzen Moment schwankte sie, dann hatte sie sich gefangen. Das Kribbeln in ihrem linken Fuß würde sie nicht an der Flucht hindern!
"Los, zieh das an!" Der Korporal warf Isidia ein Kleidungsstück zu. Als Isidia es ausbreitete erkannte sie eine schmucklose, einfache, braune Tunika. Isidias schnaubte. "Was ist? Willste hier raus oder deine Garderobe diskutier'n?"
"Raus!"
"Dann beeil dich. Die Wachen können jede Sekunde zurückkommen." Der Korporal trat hinaus in den Gang und winkte Isidia eifrig zu. Isidia vergass jeden Stolz und schlüpfte in das simple Dienstmagdkleidchen. Es war kurz, weit ausgeschnitten und eine Größe zu klein. Isidias Brüste pressten gegen den Stoff und die untere Schwellung ihres knackigen Hinterns würde hervorgucken, sollte sie sich in diesem Fetzen bücken müssen. 'Idiot' durchfuhr es Isidia für einen Moment. Dann seufzte sie und folgte dem Soldaten in den Gang.
Gront lief vorneweg. Isidia folgte ihm auf den Fuß. Seine Stiefel hallten durch das Kerkergewöble. Ihre nackten Füße klatschten auf den kalten Stein. Außer Atem hasteten sie die Treppen hinauf in das Grundgewölbe des Stadtturms. An der Tür lag einer der Wachsoldaten nieder gesunken. Ein Blutfaden rann von seiner Stirn.
"Ist er... tot?" Isidia machte das Zeichen des finsteren Gottes, ein Dreieck mit einem Pfahl in der Mitte.
"Ich hoffe nicht," knurrte Gront. Hastig eilte er zur Tür, entriegelte sie und schaute hinaus. Dann schloss er sie wieder. Verwirrt verfolgte Isidia seine Aktionen. Gront eilte zu dem einzelnen Schreibtisch, öffnete eine Schublande und zog einen Dolch hinaus, den er sich unter den Gürtel schob. Als nächstes hastete er zu dem am Boden liegenden Stadtwächter und löste den schweren, eisernen Schlüsselbund von dessen Gürtel. Mit dem zweitgrößten der Schließinstrumente schloss er die schwere Eisentür, die hinab zum Kerker führte. "Das sollte uns ein wenig zusätzlichen Vorsprung schaffen! Sie werden nicht sofort wissen, was passiert ist."
Zu guter Letzt schnappte er sich einen Umhang aus einer ganzen Reihe von Uniformmänteln und Überwürfen, die an einer Garderobenleiste an der Außenwand neben der Tür hingen. Er warf ihn Isidia zu und rief: "Hüll dich darin ein. Niemand darf dich erkennen!"
Dieses Mal gehorchte Isidia sofort. Die Weisheit dieser Anweisung lag auf der Hand. Sie hätte selber darauf kommen sollen. "Wohin gehen wir?" fragte sie ihren Retter, als sie den Umhang sich überwarf und die Riemen vor ihrem Schlüsselbein zusammenknotete, damit der Umhang nicht von den Schultern rutschte.
"Zu dem Kerl, der für dich zahlt." Der Korporal grinste und bleckte die Zähne.
Erleichtert atmete Isidia aus. 'Rettung in letzter Not...!' Sie war dem Juwelier jetzt schon dankbar.
"Fertig?" blaffte Gront ungeduldig.
"Fertig!"
Der Unteroffizier öffnete zum zweiten Mal die Tür und schaute hinaus. Mit einem Wink gebot er Isidia zu folgen. "Lauf!" Eilends stürzte er hinaus und rannte quer über den Vorplatz zu einer der gegenüber liegenden Gassen. Isidia zögerte keinen weiteren Augenblick und folgte dem Soldaten auf dem Fuß. Kaum war sie draußen, roch sie den Gestank von Asche und Schwefel in der Luft. Sie blickte sich um und sah über den Dächern zu ihrer Rechten einen roten Glutschein. Das Läuten der Feuerglocken erfüllte die Nacht über Kel-Shazar. Menschen hasteten vorbei. Doch keine nahm Notiz von dem flüchtenden Päarchen.
Gront lief in eine der dunkleren Gassen. Isidia hatte zunächst Mühe ihm zu folgen. Sie war es nicht gewohnt barfuß durch dreckige Gassen zu laufen, die übersät waren mit Schutt und sonstigem Abfall und Schmutz. "Autsch!" rief sie pikiert, als sie in ein Stück Holz trat und sich einen Splitter einfing.
"Verdammt, was tust du da?" Gront zischte sie an.
"Ein Splitter!" schimpfte Isidia wütend. Mit einer Hand gegen die Außenwand eines Gebäudes gelehnt hob sie den Fuß und suchte nach dem Splitter. Der Lichtschein des Feuers über den Dächern beleuchtete ihre verdreckten Füße. Da! Das war der Splitter. Schnell zog sie ihn heraus. Da polterten plötzlich schwere Stiefeltritte durch die Gasse in ihre Richtung.
"Verdammt!" knurrte Gront und presste Isidia in den Schatten des anliegenden Hauses. Ein Trupp Stadtsoldaten lief im Eilschritt an ihnen vorbei, ohne sie jedoch zu bemerken. "Weiter!" schnaubte der Korporal und packte Isidia bei der Hand. Grob und ohne jede Rücksichtsnahme zog er sie hinter sich her.
"Du tust mir weh!" rief Isidia wütend. Sie konnte selber laufen. Schließlich ging es um ihre Haut.
"Ist mir egal. Wir ham's eilig, falls du's vergessen hast."
Hand in Hand liefen sie weiter. Schnell ließen sie das hintere Bettlerviertel hinter sich zurück, gefolgt vom Lederwerkerviertel, hinab in Richtung Hafen. Der Feuerschein verlor sich weiter hinter ihnen. Aus den Fenstern über der Straße schauten neugierige und besorgte Einwohner der großen Hafenmetropole in Richtung des roten Lichtscheins. "Was ist passiert? Wo brennt's?" riefen einige, worauf andere Stimmen antworteten: "Das Holzviertel steht in Flammen! ... Nein, nur zwei Ställe brennen... Woher wisst ihr das? ... Die Wache hat alles unter Kontrolle!... Weckt die Magistraten...!" Orkan, Seuche oder Feuersbrunst - nichts fürchteten die Kel-Shazarer mehr als diese drei Katastrophen.
In Richtung des Hafens wurde es voller. Fuhrwagen mit großen Fässern rollten durch die Straßen, aufgeregte Stadtwachen versuchten Ordnung in das Durcheinander zu bringen. Die Handelsräte hatten vor einigen Jahren einen umfassenden Katastrophenplan ausgearbeitet, der unter anderem beinhaltete, dass alle Fasswagen der Stadt im Falle eines Feueralarms unverzüglich in öffentliche Hände überstellt wurden. Zuständige Beamte hasteten spärlich in Überhänge und Mäntel gekleidet in Richtung der Docks, wo sich viele der Lagerhäuser und Kutschparks befanden. An einer Kreuzung wurden Gront und Isidia beinahe von einem hektischen Kutscher überrollt. "Geht doch zur Seite!" schrie der wütende Pferdelenker.
"Da lang!" Gront zeigte die Straße hinab aus der der Bierwagen gekommen war. Isidia nickte. In jener Richtung lagen die Häuser und Geschäfte der mittelständischen Kaufleute, denen sich die Goldgasse und die Textilstraßen am Fuße Villenhügels anschlossen. Dort befand sich auch das Geschäft des Juweliers Akonestes.
Wie geht's weiter? Wird Isidia vom Juwelier ausgelöst? Oder kommt ihnen ein Wachtrupp in die Quere?
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Abenteuer in Kel Shazar
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Created on Sep 12, 2005 by BobMorane1712
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